(Hier mein Bericht vom letzten Dienstag...)
Juhu,
der Sommer zieht sich langsam zurück. Heute soll es nochmal richtig schön werden (also so, dass man froh ist im Schatten laufen zu können) und so habe ich mich zu einer verlängerten Mittagspause draußen im Wald entschlossen.
Ich wollte rüber zum Kleinen Wannsee. Dort war ich dieses Jahr noch nie,
und da kann man im Gegensatz zum Teltowkanal auch mal ins Wasser und ne Runde schwimmen.
Das ganze ist allerdings 6km weit weg, auf der anderen Seite der S-Bahn. Ich bin also um abzukürzen ein paar Trails mitten durch den Wald, wo ich sonst nicht laufe, und bin plötzlich über eine kleine Lichtung mit Sitzgelegenheiten, Feuerstelle und einer Wasserpumpe(!) gestolpert:
Jetzt laufe ich seit 4 Jahren hier kreuz und quer durch die Gegend, aber das habe ich noch nie gesehen...War mir nicht sicher ob man das Wasser trinken kann, aber sich von oben bis unten damit nass zu spritzen war herrlich!
Solchermaßen erfrischt fielen die nächsten 4km gar nicht mehr schwer. An den diversen Badestellen war quasi niemand, und so konnte ich entspannt eine Strecke schwimmen.
Ziemlich flach ist es am UferNun fühlte ich mich richtig gut, und so langsam reifte der Plan, heute mal ne richtig große Runde zu laufen. Weiter am Wasser bis rüber zum Teltowkanal, Steinstücken, Parforceheide, Waldfriedhof, Sanddünen, am Kanal bis zur Schleuse und auf der anderen Seite zurück. Quasi einmal komplett aussen rum um mein übliches Laufgebiet.
Die nächsten beiden Seen entlang traf ich nur ein paar Hundeausführer, die mich alle gewissenhaft und demonstrativ ignorierten. Anscheinend kennen die hier keine Nacktjogger. Bin ja auch nur einmal im Jahr hier.
Aber idyllisch Aussehen tut es hier!
Am Prinz-Friedrich-Leopold KanalSchließlich traf ich auf die Fähre.
Leider fuhr sie grade nicht, so musste ich zu Fuß weiter...Kurz danach geht der Weg mitten durch ein Restaurant am Ufer, mit lauter beidseitig des Weges platzierten Tischen, aber es gibt netterweise einen Trampelpfad außen rum.
Km 8: Es geht über die Brücke auf die andere Seite des Kanals. Dort ist der Uferweg inzwischen dermaßen von Brennnesseln überwuchert, dass ich ein kleines Stück durch die Siedlung ausweichen muss. Habe nur drei Leute gesehen, und die haben alle nicht in meine Richtung geguckt.
Weiter geht's am Waldrand, das einzige lange Stück, das diesmal gnadenlos in der Sonne liegt.
Noch hab ich Kraft und Musse zum rumalbernKm 10: Endlich wieder in den Wald in den Schatten. Lauter kleine Trails, die sich durch den Wald schlängeln, und so oft verzweigen, dass ich irgendwann nicht mehr sicher bin wo es lang geht. Schließlich tut sich ein unverhofftes Hindernis auf, dass mir zeigt, dass ich definitiv falsch bin.
Klick, ich rutsche ab, und schlittere den Baumstamm runter. Autsch!Schön das linke Bein aufgeschrammt, das hat man vom Blödsinn machen. Zum Glück nicht weiter schlimm, also kurz ernsthaft orientiert, und weiter auf den Trail Richtung Autobahn.
Endlose Trails ziehen sich durch den WaldDas zieht sich so lang parallel zur Autobahn. Eigentlich schön idyllisch, wenn der Autolärm nicht wäre, aber zumindest ist hier nie eine Menschenseele.
Km 13: Über die Autobahnbrücke und weitere 2km durch den Wald, bis zu den Sanddünen.
Hier ist überall Kampfmittelgefahrenzone oder wie das heißt.Hier liegt wohl noch ne Unmenge Munition verbuddelt. Sehr beruhigend das ganze. Und das Laufen im Sand schlaucht ganz schön, bin froh als ich wieder zurück am Kanal bin.
Diesmal nicht über, sondern unter der Autobahn durchKm 16, die restliche Strecke verläuft wieder schön romantisch am Kanal. Leider kommt man hier nicht ins Wasser, obwohl ich eine Erfrischung gut gebrauchen könnte. Hab ja nicht mal Wasser zum Trinken bei.
Die Schleuse, dort muss ich gleich rüber, hmm...Km 18, noch 3km bis zum Ausgangspunkt, der liegt allerdings auf der anderen Kanalseite. Wenn ich auf dieser Seite zurück laufe, wird es deutlich länger. Zum Glück ist früher Nachmittag und sehr wenig los, auf der Brücke kommen mir nur 2 Autos entgegen.
Die letzten 3km auf der anderen Seite sind dann schon eine ziemliche Qual. Bin völlig kaputt, aber so kurz vor dem Ziel will ich nicht aufgeben.
Und so bin ich nach genau 21,1km Strecke wieder am Startpunkt, und merke jeden Knochen und Muskel in meinem Körper deutlich. Und das Mittagessen habe ich auch verpasst.
Aber toll war es! Kaum breite Wege. Hauptsächliche schmale, sich durch die Natur windende Trails, sehr abwechslungsreich, und kaum jemanden getroffen. War wohl der letzte so schöne Tag dieses Jahr, ein würdiger Ausklang für den tollen Sommer!
Morgen ist Grunewald Lauftreff, ich habe schon fest zugesagt, hmm, mal sehen.
Marc