Mehr Hitzewelle in SchwedenJuhu,
es war so krass hier heute, 33ºC, trotz Wolken, und nachts soll es weiterhin 25ºC bleiben! So warm ist es hier normalerweise nicht mal tagsüber, auch im Sommer nicht. Das ist ja wie in Singapur neulich...
Da die Tages(!)-temperatur allerdings nächste Woche auf arktische 20ºC fallen soll (Brrr), habe ich heute freigenommen, und mich auf mein Rad geschwungen, um eine
nackte Rad- und Wandertour zu unternehmen. Und es war wieder sehr spannend!
Naja, nicht wirklich geschwungen, eher drauf gelegt:
Mein Flevobike So ein Liegerad ist ja schon mal ungewöhnlich genug, dieses ist nochmal speziell, da es keine normale Lenkung hat, sondern über eine sogenannte
Knicklenkung gesteuert wird. Man lenkt nicht mit den Händen, sondern durch Abknicken mit der Hüfte und Beinen (dafür kann man dann auch freihändig losfahren), das ist wie Fahrradfahren nochmal neu lernen. Habe damals 2 Wochen gebraucht, bis ich einigermassen gerade aus fahren konnte...
Inzwischen geht es, meistens, hmm, naja, schon etwas besser... Auf Asphalt fährt es sich allerdings supertoll (wenn man es denn kann), aber ich benutze es nur noch selten, und auf dem langen Schotterweg fühle ich mich erstmal sehr unsicher. Durch den Vorderradantrieb rutscht man auch leicht weg. Befürchte ich.
Daher fahre ich nicht die 10km zu meinem eigentlichen Ziel (sind eh bestimmt zuviele Touristen da, trotz der Hitze), sondern biege irgendwo in einen Seitenweg ein, neue Gegenden erkunden. Der Weg dort ist deutlich holpriger, aber kein Schotter, und dadurch kein Wegrutschen, und es macht plötzlich total Spass:
HolterdipolterNach einiger Zeit endet der Weg an einem kleinen Steinbruch mit lauter Schieferplatten oder so, schön romantisch, jemand hat auch einen kleinen Tisch mit 2 Stühlen aufgestellt.
Ich parke mein Rad, und stiefele los, einfach rein in den Wald, immer geradeaus, einem kleinen Wildtierpfad folgend. Es geht entlang einem kleinen Kliff, weiter geradeaus, mal ist Dickicht, aber irgendwie ist immer gerade so ein Durchkommen.
Irgendwo dahinten kommt man bestimmt weiter...Dann passiert wieder
etwas erschreckendes. Nach 10min oder so durch den Wald stiefeln (vielmehr sandalieren) stosse ich auf einen
weiteren Steinbruch. Tatsächlich, so ein Zufall, und sogar solch ein romantischer
Tisch mit zwei Stühlen steht hier, und siehe da, jemand hat sogar sein
Liegerad hier stehen lassen....
Ich könnte schwören, dass ich im grossen und ganzen immer in dieselbe Richtung gegangen bin!!! Nun gut, auf so einen Schreck brauche ich erstmal was zu trinken:
Zielwasser, damit klappt auch die Orientierung besserDanach gehe ich nochmal richtig los, und diesmal orientiere ich mich am Stand der Sonne, wie raffiniert! 2km kämpfe ich mich so durch den Wald, bis ich schliesslich auf eine alte Fluchtburg aus der Wikingerzeit stosse:
2m hohe Mauer aus Kalkstein...Auf dieser Seite wird die Anlage von dieser Mauer begrenzt, auf den anderen 3 Seiten ist solch ein Kliff:
Nein, ich bin nicht im Elbsandsteingebirge Das da wäre dann auch der einzige Eingang für die potentiellen Feinde gewesen. Ob es jemals welche gab, weiss ich nicht. Aber 5km weiter ist schon eine weitere solche
Fornborg, also scheint ein gewisser Bedarf da gewesen zu sein.
Der Rückweg ist wieder toll, denn obwohl ich mich am Stand der Sonne orientieren wollte, wusste ich nicht mehr, ob die vor oder hinter mir sein sollte, und musste wieder auf mein GPS gucken...
Der Rückweg mit dem Rad ist noch toller, denn es geht bergab, und um die Kurve, und es ist holprig, und das ist schon recht aufregend:
Waaaaaah!!!Und weil's so schön war, hier noch mit bewegten Bildern:
Morgen sollen es nochmal 28°C werden. Mal sehen, wo es mich dann hinverschlägt...
Marc