von Hans H. » So 8. Feb 2015, 18:59
Eigentlich wollte ich noch auf den Eintrag von skyfire am Fr 6. Feb 2015, 21:06 reagieren, und jetzt sehe ich, dass danach schon wieder mehrere Seiten mit off-topic und Müll vollgeschrieben wurden.
Zunächst mal:
@skyfire (Beitrag vom Fr 6. Feb 2015, 21:06):
- Zu deiner 2.-3. Zeile: den Aspekt hatte ich keineswegs vergessen. Denn Stressfaktor hatte ich erwähnt, und da steckt das alles mit drin. Nur hatte ich das nicht weiter ausformuliert, um den Text nicht noch länger werden zu lassen.
- Das mit der Fleischmenge und den damit korrelierenden Krankheiten kannst du gern weiter als Öko-Blödsinn bezeichnen, denn deine Gesundheit ist mir vollkommen egal. Die Raucher hatten in den 80ger Jahren auch alles als Blödsinn bezeichnet, was über Gefahren des Rauchens geschrieben wurde. Viele von denen können heute inzwischen nicht mehr zu dem Thema mitreden (ja, das ist makaber, aber meine Antwort auf "Öko-Blödsinn"). Es hat überhaupt nichts mit Öko zu tun, wenn man über den Zusammenhang der konsumierten Fleischmenge mit einer Reihe von Krankheiten redet. Dieser Zusammenhang ist hochsignifikant in der medizinischen Forschung bewiesen - weder von Grünen, noch von Öko-Freaks, sondern in groß angelegten wissenschaftlichen Studien, an denen zahlreiche Kliniken auf verschiedenen Kontinenten beteiligt waren. Das betrifft verschiedene Darmkrankheiten bis hin zu Krebs und auch Haut-, Nerven- und div. Organerkrankungen.
Du schreibst: "Wenn du in einer Woche mit so wenig Fleisch oder Fisch auskommst, ..." - halt: ich sprach nicht von Fisch! Und ich schrieb nicht, wie ich es für mich selbst halte, sondern nur, was die Ergebnisse der med. Studien aussagen. Mit 500 bis 1000 g/Woche, davon mehr als die Hälfte Geflügel und dabei Fisch nicht mitgerechnet, liege ich im sehr niedrigen Risikobereich, wenn auch nicht im Null-Risiko. Geflügel bringt ein viel geringeres Risiko bezüglich dieser Erkrankungen mit sich (für manche der Krankheiten keins). Damit kann ich gut leben, da ich manches Geflügel und Fisch lieber mag, als Schweineschnitzel. Auf ein gutes Rindersteak hin und wieder verzichte ich aber nicht! Meine vorherigen Zahlenangaben bezogen sich darauf, dass ab dem genannten Bereich die Risikokurve ansteigt. Oberhalb 1500 g/Wo. steigt sie sehr steil an. Die in den Studien beschriebenen Gesundheitsschäden sind fast bei jedem Menschen über 50 mal mehr und mal weniger stark feststellbar, der immer mehr als 2 Kg "rotes Fleisch" (also nicht Fisch und Geflügel gerechnet) /Woche verzehrt hat.
Du schreibst: "Von viel "Ballaststoffen" krieg ich maximal viele Blähungen...". Blähungen bekommt man von Stoffen, die man selbst nicht verdaut, die aber von den Darmbakterien unter Gasbildung vergoren werden. Das passiert z.B. wenn einer mit Lactoseintoleranz Milch trinkt mit der Lactose. Ist diese deshalb ein Ballaststoff? Nein, da muss man verflixt aufpassen, was man unter Ballaststoffen einreiht, und da wird auch von Ernährungsberatern und Öko-Freaks viel Unsinn erzählt - bis hin in die Illustrierten. Natürlich gibt es auch als Ballaststoffe bezeichnete Substanzen, die Bakterien verwerten, nämlich die gesunden Darmbakterien, deren Flora man damit fördert. Gerade deshalb sind auch die Definitionen sehr verschieden und oft widersprüchlich. An dem Punkt will ich mich hier heraushalten, denn da findet zu jeder Definition denn irgendjemand etwas im Internet, womit er die Definition dann zu widerlegen versuchen würde. Darüber sollen sich andere streiten, das bringt nämlich nichts. Also, ich will nur sagen: such dir ballaststoffreiche Lebensmittel aus, die möglichst wenig im Darm vergärbare Inhaltsstoffe enthalten. Teils muss das auch jeder für sich herausfinden, weil die Physiologie der Menschen sehr verschieden ist. Manche bekommen heftige Blähungen von Hafermüsli, andere können sich damit vollstopfen!
Dann fragst du: "Als was zählen eigentlich Pilze?" Nun, eigentlich ist es falsch sie wie Gemüse einzuordnen, aber es sind ja im Prinzip auch Pflanzen. Aber sie sind Eiweißreich und enthalten zum Teil viele physiologisch wertvolle Inhaltsstoffe. Das Eiweiß hat zwar nicht die Wertigkeit von Milcheiweiß und auch nicht von Fleisch, aber selbst Veganer leben mit Pilzen, Sojaprodukten und Vollkorngetreide erstaunlich gut. Deshalb lasse ich für mich eine Pilzmahlzeit durchaus als vollwertigen Ersatz für eine Fleischmahlzeit gelten. Der teure Shiitake soll gemäß TCM einige Heilwirkungen wie auch Verbesserung der Immunabwehr haben. Chinesische klinische Studien haben die Wirkungen dieses Pilzes und einiger anderer nachgewiesen, aber anerkannt ist das in Europa nur in der Schweiz (dort werden verschiedene "Heilpilz-Präparate" auch in Kliniken verabreicht, die bei uns von den meisten Ärzten abgelehnt werden).
Weiter unten fragst du zum Fisch: "Ist das gesünder?" Antwort: kommt auf den Fisch an, für viele ja. Für fettreiche wie Aal und Karpfen eher nicht, Primärkonsumenten (Pflanzenfresser) sollte man gegenüber Sekundärkonsumenten (Raubfische) vorziehen, weil die Anreicherung von Schadstoffen und Schwermetallen in den Sekundärkonsumenten über 100fach stärker sein kann (die fressen schließlich Tiere, in denen schon vorher eine Anreicherung stattgefunden hat). Hering und Lachs sind auf jeden Fall sehr viel gesünder als rotes Fleisch. Wer Pangasius mag sollte nur Bio-Qualität wählen, weil der sonst meistens aus dem Mekong-Delta kommt, in dem extrem schmutziges Wasser ist (mit vielen landwirtschaftlichen Abwässern inkl. Pestiziden). Meeresfische gelten für die Gesundheit als besser gegenüber Süßwasserfischen, aber die Forelle und Zander lasse ich mir damit keinesfalls vermiesen!
Den Satz bezüglich Sonnenschutzmitteln und Kosmetika hast du (skyfire) wohl als einziger richtig gelesen. Zett hat daraus unter totaler Verfälschung der Aussage gemacht: "Betroffene bevorzugen oft beim Sonnenschutz (und anderer Kosmetik) Produkte, die völlig frei sind von Aromastoffen und anderen Zutaten" dabe fehlte der entscheidende weitere Satzteil: ", die nicht zu den Basiskomponenten des Präparates zählen, damit keinesfalls irgendwelche neuen potenziellen Allergene auf die Haut gelangen." Aus Zetts falschem Zitat folgte dann eine überflüssige Off-Topic-Diskussion. Was da richtig und falsch war, diskutiere ich nicht weiter, denn diese Diskussion hatten wir wirklich schon mal zur Genüge. Meine Aussage bezog sich nur auf die gewählte Qualität dieser Produkte, wenn sie einer mit den genannten Hautkrankheiten benötigt (Für die Falschzitierer: es war keine Aussage darüber ob und wann sie die Produkte brauchen). Es ging darum, dass man mit dem Verzicht auf nicht benötigte Inhaltsstoffe potenzielle Allergene vermeidet. Manche können nur das teure schweizer Präparat aus der Apotheke nutzen. Das hat tatsächlich überhaupt kein Aroma, sondern nur einen ganz leichten Geruch nach den pflanzlichen Fetten, die als Trägersubstanz verwendet werden.
@Zett und andere:
Die dann folgende Diskussion über Krankheiten im Mittelalter ist teils reine Spekulation und teils nach heutigem Wissensstand schlichtweg falsch. Die Behauptung, dass Hahnemann alle Krankheiten beschrieben hätte ist ja wohl ein Witz! Und dann: "Und da war soetwas wie Heuschnupfen nicht dabei." Das erinnert mich an die mittelalterliche Aussage: "Ich habe Aristoteles von vorn bis hinten gelesen, und da stand kein Wort darüber, dass die Erde eine Kugel sei". Auch Hahnemann war nicht allwissend, und vieles was er geschrieben hat ist ohnehin längst widerlegt. Er kannte einfach den Heuschnupfen nicht, weil man den damals für eine Infektion gehalten hat. Das lässt sich längst an alten Überlieferungen klar feststellen. Genauso erkannte man damals noch nicht, dass Psioriasis keine Infektion ist und gab ihr daher diesen von Psora abgeleiteten Namen, was bedeutet, eie Krätze-ähnliche Hautkrankheit. Und wenn man die vielen eher wundersamen Heilungen in der Literatur der Homeopathie genau durchleuchtet, stellt man fest, dass in sehr vielen Fällen auch Fehldiagnosen vorlagen. Die wirklich nachweisbar wirsamen Stoffe der Homeopathie sind jedenfalls nur ein kleiner Teil derer, die Hahnemann beschrieben hat.
Das Buch, das Zett zitiert ist kein Einzelfall, davon gibt es noch mehr (sucht mal unter Narayana Verlag), aber die Behauptung, das und der Autor seien auch von Schulmedizin anerkannt, ist falsch.
- Die Kinderlähmung und die Pocken hat man nur durch die Impfung in den Griff bekommen, durch nichts anderes.
- Die Impfungen gegen Kinderkrankheiten (Diphterie, Scharlach, Mumps) haben schon Millionen das Leben gerettet.
- Die Impfung gegen Röteln hat hunderttausende von Geburten mit Missbildungen in Europa verhindert.
- Die Impfung gegen Tetanus hat schon zig tausenden das Leben gerettet, wenn sie sich an einem kleinen Stich oder Schnitt mit Boden-Schmutz infiziert haben.
- Auch die FMSE-, die Hepatitis- und einige Reiseimpfungen schützen bei gegebenem Risiko vor möglichen schweren Erkrankungen.
Zu der Aussage "- lässt sich beweisen, dass die Imfpungen gegen Kinderlähmung, Dipfterie und andere Krankheiten genau Null Effekt hatten," ist nur zu sagen, dass sich die angebliche Beweisführung der Autoren solcher Bücher bei wissenschaftlicher Durchleuchtung leicht als komplett falsch erweist, lediglich der nicht-medizinische Laie fällt auf die Beweisführung leicht herein, weil er die richtigen Zusammenhänge nicht kennt. Die drei letzten Zeilen von Zett (heute 10:34 Uhr) zeigen, dass er von Impfungen so gut wie gar nichts weiß. Welche Aktiv-Impfungen enthalten denn heute noch ein körperfremdes Eiweiß? Da musst du aber lange suchen! Bei Passiv-Impfungen ist das erzwungenermaßen anders, aber das sind Notmaßnahmen nach einer ausgebrochenen Infektion. Das mit der Ausbreitung von Autoimmunerkrankungen in diesem Zusammenhang ist so was von unsinnig!
@Zett: lies doch erst einmal die Uni-Lehrbücher und die Handbücher der Immunologie und der allergischen Krankheiten (letzteres hat weit über 1000 Seiten in Englisch, also viel Vergnügen!) und wenn du das alles verstanden hast, können wir gern auf Augenhöhe weiterdiskutieren.