@ CHICO
@ Eule schreibt:
„Du solltest bedenken, dass die Freiheit kein absoluter Begriff ist und meine Freiheit immer dort endet, wo die Freiheit des anderen beginnt.“
Wir diskutieren hier nicht mein Denkvermögen.
Ich wüsste nicht, dass ich mit diesem meinem Hiweis dein Denkvermögen angegriffen hätte.
Es geht bei einer Abwägung akzeptablen Verhaltensweisen also immer nur um die Konkurrenz konkreter Freiheitansichten. Nicht jede Freiheit ist vor einer anderen Freiheit geschützt! Also nicht unbedingt die Freiheit des Anderen.
Diese etwas einseitige Aussage und die folgenden erwecken in mir den Eindruck, dass du dem rechten Gedankengut der AfD sehr nahe stehen müsstest. Wenn ich davon rede, sich an unsere Kultur anzupassen, bedeutet dieses nicht zwingend, unsere Kultur zu übernehmen. Ich erwarte nur, dass diese sich unserer Kultur gegenüber ebenso tolerant verhalten, wie wir uns ihrer Kultur gegenüber tolerant verhalten. Diese gegenseitige Toleranz wird als Multi-Kulti bezeichnet.
Nun gut, wenn du schon mehrfach in San Francisco warst, dann wirst du ebenso wie ich dort die kulturelle Vielfalt gesehen haben. Und du wirst dort auch gesehen haben, wie sich die unterschiedlichen Kulturen in einigen Bereichen gegenseitig befruchteten. Multi-Kulti ist in unserer mobilen Gesellschaft kein Fremdkörper, sie ist Bestandteil unserer kulturellen Vielfalt.
Islamismus ist keine angepasste Kultur die in Westeuropa akzeptabel ist.
Der Islamismus ist keine Kultur, weder bei uns noch in den muslimischen Ländern. Der Islamismus in unserem Land wird nicht von den islamischen Personen ausgeführt, die zu uns kamen. Es sind Deutsche, die zum Islam übergetreten sind und in ihrer Jugend keine islamische Tradition erlebten.
Nichts gegen Migration, nichts gegen anders Denkende, nichts gegen den Islam; aber das Miteinander hat sich an der hiesigen, gegenwärtigen Kultur / Wertvorstellung / Ethik zu orientieren.
Das ist so ein typischer "Ja-aber-Satz", der ein intolerantes Nein verschleiern soll und den aus der rechten politischen Ecke immer wieder zu hören ist. Wenn ich mir unsere deutsche Gesellschaft von heute ansehe, dann frasge ich mich, welche Wertvorstellungen, welche Ethik hier gelebt wird und ob dieses als Beleg für ein kulturelles Leben taugt.
Wie weit Migration in Zukunft Kultur / Wertvorstellung / Ethik ändern wird, wird sich zeigen.
Du solltest dich mal mit der Frage beschäftigen, wieweit die islamische Kultur unsere europäische Kultur in der Geschichte beeinflusst, um nicht zu sagen gerettet, hat. Wo ständen wir heute, ohne dieses fruchtbaren Dialog mit dem Islam seinerzeit? Und wenn jetzt mal einige entwurzelte junge Männer mit Migrationshintergrund auf einer FKK bzw. Mixed-Fläche unangenehm auffallen, dann sollte man dieses nicht allen Migranten zur Last legen. Man sollte dieses sehen, als das, was es ist und nicht als eine Steilvorlage für eine ablehnende Vorverurteilung. Rede höflich mit diesen und mache sie so auf ihr Fehlverhalten aufmerksam. Und dieses Verhalten ist das Verhalten, welches das Grundgesetz von uns allen erwartet.