BOeinNackter hat geschrieben:Im Übrigen könnte man es auch als Outing bezeichnen, wenn man jemandem nackt die Tür öffnet. Man muss es aber nicht so nennen. Die Floskel kommt von den prominenteren Homosexuellen. Wie diese für ihre Sexualität sollten auch wir aufhören, uns für unsere Freude am Nackt sein zu schämen.
Nun, ich habe fälschlich die Vokabel "outing" benutzt, obwohl ich nicht homosexuell bin, aber solche Mitmenschen kenne.
Ich nutzte sie im Zusammenhang mit "Nicht-Bekennen".
Ich hatte vor Jahrzehnten die sog. "Zeugen Jehovas" an meiner Tür und auf meinem Sofa. Diskussionen waren unnütz, wohl weil diese sich einem Bekenntnis unterzogen haben und mich bekehren wollten.
Ich habe mich nie einem Bekenntnis unterzogen und "bekehren" wollte ich nie jemanden.
Doch: durch meine Lebensweise sind tatsächlich Mitmenschen zu bekennenden(!) Nackten geworden. Mitmenschen, die - so sagten sie - nie zuvor auf die Idee gekommen wären, außer unter der Dusche und unter Kleidung nackt sein zu können.
Bin ich jetzt ein Missionar? Wohl kaum.
Ich erinnere:
In den 1970 Jahren wurde es "Mode", als Mann lange Haare zu tragen. Heute kommt uns das bei Herrn Hofreiter seltsam vor.
In den 1970 Jahren war es üblich, an den hierzulande verstärkt entstehenden Baggerseen nackt zu sonnen und zu baden. Heute finden sich dort keine Menschen mehr, die nicht eine Angel im Rutenhalter hätten. Liegt auch daran, dass "wir" Normalbürger diese Ufer gar nicht mehr betreten dürfen.
Ich bin dennoch im privaten "Umfeld" immer nackt. So kennen "sie" mich. Das wundert niemand, bewundert wohl auch keiner: der hat eben seine Macke. Allerdings: ich werde nicht nur geduldet, sondern - wohl wissend: Macke! - aufgesucht. Von Nachbarn, Freunden, Verwandten sowieso.
Ich kenne eine Frau, die hat rot gefärbte Haare. Der geht es ähnlich.
Ich kenne einen Mann, der hat diese seltsamen Ohrlöcher, die einen Kronkorken fassen könnten. Auch dem geht es ähnlich.
Und so weiter.
Lasst "uns" doch einfach leben! Wir haben unsere Macken, die niemandem weh tun. Außer jemand WILL sich aufregen.
Das mag schmerzen...