Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

[Campingliesel]

Nein Aussterben wird die FKK nicht. Sie ist in der Welt und wird es bleiben.
Nur ist sie aus allerlei Gründen aus der Mode gekommen, weil ohnehin die meisten die FKK nicht aus Überzeugung, sondern aus Spaß betrieben haben.
Und für "Spaß" gibt es eine Menge Konkurrenz.

Und worin liegt dieser angebliche Spaß?

[Tim007]

Für mich steht tatsächlich der "Spaß" im Vordergrund.

Die Freiheit, die Naturverbundenheit, die Unbekümmertheit.

[NackeDuDaDei]

Nein Aussterben wird die FKK nicht. Sie ist in der Welt und wird es bleiben.
Nur ist sie aus allerlei Gründen aus der Mode gekommen, weil ohnehin die meisten die FKK nicht aus Überzeugung, sondern aus Spaß betrieben haben.

Bei Überzeugung denke ich an die Zeugen Jehovas, die hier immer in der Fußgängerzone stehen.

Also, wenn da ein paar Nackte rumstehen und "Entkleidet!"-Hefte verteilen würden, die die Vorzüge der Freikörperkultur preisen, wäre das sicherlich hilfreich für die Neuakquise.

FKK war halt mal hip, weil 68er, Pille und Sexwelle gleichzeitig. Man hängte selbst die Klotüren aus, und wenn eh jede mit jedem vor allen anderen rumvögelt, kann man die Klamotten auch gleich weglassen, sowohl während, als auch davor und danach. Zusätzlich gabs noch die Ernsthaften, mit strengem Blick und Rohkostsalat, aber die sind am Strand kaum aufgefallen.

Mittlerweile ist das alles weg, plus Amiprüderie auf allen Kanälen, plus Zuwanderer aus Ländern, in denen man nichtmal Fußknöchel öffentlich zeigt, sondern stattdessen mit Straßenklamotten ins Meer steigt (trifft für ca. 2/3 der Weltbevölkerung zu.)

Plus oberprüde eingeborene Pietisten und Katholiken, die ihre Amtspositionen fleißig mißbrauchen, um diesem Schweinkram ein Ende zu bereiten. Plus Feministen und Genderirre, die nackte Frauen als ausgebeutete Opfer und nackte Männer als Sexualverbrecher brandmarken.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer sehe ich, wenn durch das Corona-Virus dieses Jahr vor der Urlaubssaison keine Badeklamotten in den Kaufhäusern ankommen.

[Campingliesel]

Für mich steht tatsächlich der "Spaß" im Vordergrund.

Die Freiheit, die Naturverbundenheit, die Unbekümmertheit.

was hat das mit "Spaß" zu tun?

Spaß ist doch das Gegenteil von Ernst. Heute scheint man alles mit "Spaß" zu bezeichnen, was man einfach gerne macht, auch wenn es eigentlich eine ernste Sache ist, wie z.B. die Arbeit. Natürlich kann es auf der Arbeit auch mal lustig zugehen oder es gibt was zu lachen. Aber das ist ja nicht ständig so.

Schön, wenn man das so nennen kann mit diesen Begriffen, aber man muß aufpassen, daß sie nicht einfach nur zu Floskeln werden.
Inwiefern ist man bei der FKK "unbekümmerter" als sonst? Wie steht es mit der Naturverbundenheit? Nur weil man nackt im Gras liegt und einen Blick zum Himmel richtet oder im Schatten von Bäumen liegt, ist man noch nicht wirklich naturverbunden. Man ist halt mal in der Natur, aber mehr auch nicht.
Manche, vor allem Großstädter, halten ja einen Park auch schon für die reinste Natur. Oder weil man im Freibad mal auf der Wiese sitzt anstatt zu Hause auf dem Sofa, aber trotzdem nur aufs Handy starrt.

Bei der Freiheit frage ich auch immer: Frei von was? Einfach nur von den Klamotten? Oder frei vom Alltag? Oder daß es keine Rolle spielt, wer was im Alltag ist? Sozialer Status oder ""Ansehen"? Oder gar noch frei von Sitte und Anstand?

Ich denke, Du verstehst, was ich meine.

[Zett]

Wir sehen immer wieder, daß ehemals FKK-Bereiche immer mehr von Menschen mit Badebekleidung heimgesucht werden.

Welche Gründe siehst du dafür?

Warum wollen Leute lieber mit Badebekleidung baden und angezogen durch FKK-Campingplätze gehen als nackt?

Wenn man einmal FKK betrieben hat, sollte man nicht "zurück" wollen...

Ich meine
• die Menschen werden zunehmend rücksichtslos, immer mehr Nackte nehmen keine Rücksicht auf Bekleidete, und immer mehr Bekleidete nehmen keine Rücksicht auf FKK-Bereiche. Das sind die Folgen der Individualisierung und der durch die Medien aufgezeigten und damit populär gemachten Rücksichtslosigkeiten von Prominenten, Reichen, Politikern usw.
• die gesundheitsorientierte FKK, ja selbst die nur Erholung-suchenden Nacktbader werden zurückgedrängt, weil aufgrund des Einflusses aggressiver Nudisten, den Begriff vereinnahmender Swinger- und Sauna-Clubs und Bordelle und der medialen Übersexualisierung insbesondere durch das Internet immer mehr Menschen FKK und Nacktbaden mit Sex und Erotik in Verbindung bringen - und dies, im Glauben als "Gutmenschen" dagegen vorgehen zu müssen, ablehnen oder gar aktiv dagegen vorgehen.
• Daneben gibt es mehr oder weniger "Gestörte", die aus Provokation oder um sich aufzugeilen, bewusst angezogen durch FKK-Bereiche gehen. Mit zunehmenden moralischen Verfall unserer Gesellschaft gibt es auch zunehmend mehr von diesen "Gestörten".

[Campingliesel]

@ NackeDuDa Dei:

FKK war halt mal hip, weil 68er, Pille und Sexwelle gleichzeitig. Man hängte selbst die Klotüren aus, und wenn eh jede mit jedem vor allen anderen rumvögelt, kann man die Klamotten auch gleich weglassen, sowohl während, als auch davor und danach.

Das hatte alles mit FKK aber auch gar nichts zu tun. Das haben höchstens die Hippies so gemacht, aber auf FKK-Plätzen gab es sowas nicht.
Die 68er Revolution hatte überhaupt keinen Einfluß auf die FKK.

Wenn man von Überzeugung spricht, ist hier auch kein religiöser Fanatismus gemeint. Wir haben uns auch völlig normal ernährt, vielleicht etwas gesünder als andere, weil wir nicht nur von Pizza, Cola, Bockwurst, Currywurst, Pommes und Chips gelebt haben.. Sowas gab es bei uns äußerst selten. Aber wir hatten einen Garten mit viel Obst und Gemüse. Und Pizza haben wir manchmal selbst gemacht. Und im FKK-Verein gab es zwar einen Kiosk, aber da gab es andere Dinge als diese ungesunden. Da haben wir uns höchstens mal ein Eis gekauft oder ein Gebäck, wenn wir nichts dabei hatten.

Die Gesinnung der FKK beteht darin, was ich hier schon oft erklärt habe, daß man nackt in einer Gemeinschaft ist, egal, ob Verein oder nicht, daß man den anderen so akzeptiert, wie er eben mal aussieht, daß man sich nicht vor anderen schämen muß, und daß es keinen Bezug zur Sexualität gibt. Und natürlich gehört auch Sport dazu, aber nicht als Extremsport und um Rekorde und Bestleistungen zu erzielen, sondern einfach nur, um gesunde Bewegung und auch Spaß daran zu haben.

[Zett]

Für mich steht tatsächlich der "Spaß" im Vordergrund.

Die Freiheit, die Naturverbundenheit, die Unbekümmertheit.

Mit Freiheit, Naturverbundenheit und Unbekümmertheit kann ich mitgehen. Das Wort "Spaß" wird heutzutage genauso missbraucht, wie »FKK«. Nenn es Freude!

mit "Spaß" bezeichnet man heutzutage in der Regel »Reizüberflutung« und damit ein Quasi-Besäufnis mit Reizen. Auch völlig am ursprünglichen Inhalt vorbei ist die typische Floskel: "Viel Spaß auf der Arbeit!"

Ja, erlaubt ist sie schon die Frage: Freiheit von was?
Ich genieße bei meinem Lauf die Freiheit, von niemandem vollgequatscht zu werden, die räumliche Freiheit, den Himmel über mir zu sehen, den Horizont in der Ferne, den Wald, die Tiere auf Land, auf Wasser und in der Luft, die Teiche in ihrem ständigen Wandel der Wellen und der Farbe.
Die Freiheit, alle unnötige oder völlig alle Kleidung abgelegt zu haben, Wind, Sonne aber auch Regen, Schnee, Sturm und Graupel auf dem Körper zu spüren. Das Wasser, wenn ich unbekleidet ins Wasser eintauche, wenn ich schwimme.

Auf keinen Fall ist es Freiheit von Regeln, von Anstandsregeln gleich gar nicht. Ich benehme mich beim FKK mindestens genau so gut - eher anständiger - als bekleidet.

Bin dann mal raus! Wünsch Euch ebenfalls einen schönen FKK-Tag!

[Tim007]

Ich genieße bei meinem Lauf die Freiheit, von niemandem vollgequatscht zu werden, die räumliche Freiheit, den Himmel über mir zu sehen, den Horizont in der Ferne, den Wald, die Tiere auf Land, auf Wasser und in der Luft, die Teiche in ihrem ständigen Wandel der Wellen und der Farbe.
Die Freiheit, alle unnötige oder völlig alle Kleidung abgelegt zu haben, Wind, Sonne aber auch Regen, Schnee, Sturm und Graupel auf dem Körper zu spüren. Das Wasser, wenn ich unbekleidet ins Wasser eintauche, wenn ich schwimme.

Auf keinen Fall ist es Freiheit von Regeln, von Anstandsregeln gleich gar nicht. Ich benehme mich beim FKK mindestens genau so gut - eher anständiger - als bekleidet.

Genauso meinte ich es.

NS:
"Spaß" ist für mich nicht negativ besetzt. Ich habe an vielem Spaß. An witzigen Büchern, Filmen und Beiträgen, sogar meine Arbeit macht mir Spaß. Letztlich ist es jedoch irrelevant. Mir gefällt die vorstehende Darstellung, was "FKK" ausmacht. Genauso ist es.

[Aria]

Es geht mir genauso, Tim007, Spaß ist bei mir positiv besetzt.

Und was die FKK-Vereine betrifft: Sie sollen Tage der offenen Tür veranstalten und dabei die Mitglieder nicht angezogen, sondern nackt sein. Und sie sollen keine blödsinnige Vorschriften erlassen, wie Singlemänner und/oder Körperschmuckträger nicht zuzulassen. Sie sollen nicht fordern, dass alle immer nackt zu sein haben, sondern auch mal großzügig darüber hinwegsehen, wenn jemand sich bei wechselhafter Witterung auch Shorts zum T-Shirt anzieht, statt demonstrativ nur das letztere anzuziehen.

Voyeure bzw. Menschen, die sich nicht zu benehmen wissen, können auch hinterher vom Gelände verbannt werden; gegen individuelle Hausverbote kann niemand was einwenden, aber eine Menschengruppe generell auszuschließen, ist wahrlich kein Zeichen der Toleranz, die gerade die FKK-ler von Nicht-FKK-lern oft fordern.

[JennyB]

Naja ich denke dass es ja auch immer schwieriger wird das an die nächste Generation weiterzugeben. Und wenn man dann offen drüber spricht wird man auch schonmal blöd angeguckt oder?