Und wie sieht deine Interpretation aus?Ich möchte mir und anderen erlauben, FKK neu zu interpretieren.
@ Aria
Mir sind die Aussagen im Katechismus bekannt. Sowohl die in der Ausgabe vom Vatikan und die in der Ausgabe von der deutschen Bischofskonferenz. Und in diesen beiden Büchern gibt es in Einzelfragen divergierende Aussagen. Aber du wirst in diesen beiden Büchern keine Begründung dazu finden, wie es zu den Eintragungen im AT kam und welcher Wissensstand zum Zeitpunkt der Eintragung vorhanden war. In meinen beiden Büchern habe ich jedoch auf den Wissenstand der jeweiligen Zeit hingewiesen und aus dem Wissensstand dieser Zeit diese Eintragung erklärt. Ja, ich weiß, wenn wir Josef Ratzinger fragen würden, der ja alles erklären kann, so würde er nur antworten: "Es steht geschrieben!" Er würde die Frage nach dem Wissenstand bewusst nicht beantworten, weil er dann nämlich diese Eintragung als eine Eintragung aus einem speziellen Nichtwissen heraus bestätigen müsse und er mit seiner jetzt sehr konservativen Haltung diese Eintragung nicht mehr verteidigen könnte. Nun, den Satz: "Es steht geschrieben!" hat er schon häufig gesagt und immer dann, wenn es für ihn kritisch wurde.
Jetzt hast du ein Einzelbeispiel, nämlich das Beispiel deiner Mutter, verallgemeinert. Ich weiß nicht, in welchem Internat der Ursulines sie damals war. Ich hatte zur gleichen Zeit eine Mädchengruppe aus einem von Schwestern geführtes Internat geleitet. Ich weiß jetzt nicht mehr, welcher Ordensgemeinschaft diese angehörten. Aber ich hatte derartiges von diesen Mädchen nicht gehört, obgleich wir über alles sehr offen sprachen. Ich war sogar in der Klausur dieses Mädcheninternats drin. Also, dieses Internat wurde sehr modern geführt. Deine Mutter und ich haben also zur gleichen Zeit sehr unterschiedliche Erfahrungen gesammelt. Ich werde aber meine Erfahrungen nicht generalisieren oder die Erfahrungen deiner Mutter bestreiten wollen. Aber es ist halt ausgesprochen Schwierig, aus Einzelerfahrungen eine Generallinie ableiten zu wollen. Ich kenne heute kath. Theologen, die sehr modern und aufgeschlossen sind, und ich kenne Theologen, die genau das Gegenteil darstellen und die sich scheinbar noch im Kriegszustand des 30jährigen Krieges (natürlich eine Übertreibung von mir, das mit dem 30jährigen Krieg ) befinden. Soll ich die eine Seite hervorheben und die andere ignorieren? Nein, ich muss also beide sehen.
Aria, ich kenne die Formulierungen aus den Predigtbüchern des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Ich habe mal die Predigttexte einer Schwester zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die jetzt selig gesprochen wurde, mit meinen Predigttexten zur gleichen Fragestellung verglichen. Dabei habe ich festgestellt, dass trotz des formalen und inhaltlichen Unterschiedes in der Aussage wir beide im Grunde genommen die gleiche Aussage getroffen haben. Nur wir sind beide von unterschiedlichen Ausgangspunkten ausgegangen und kommen zu scheinbar unterschiedlichen Ergebnissen. Aber es ist die gleiche Aussage, nur einmal die eine und das andere Mal die andere Seite der Medaille. Der offensichtliche Widerspruch war keiner, da die beiden Aussagen sich gegenseitig bedingte. Die Erfahrungen, die deiner Mutter machen musste, waren schon zur damaligen Zeit "hinterwäldlerisch" und überholt. Aber es wird sicherlich auch heute noch Menschen geben, die eine derartige überholte Erfahrung erleiden müssen. Nur kann ich dieses jetzt so verallgemeinern? Ich denke, nicht.
Zur Frage des Druckverbotes innerhalb des Islam bis 1772 kann ich nichts sagen. Ich habe hier einfach keine Informationen und nicht die Zeit, diese mir zu beschaffen. Ich werde mit meinem Urologen darüber sprechen, wenn wir dazu Zeit haben. Dass die Islamschüler arabisch lernen müssen, um den Koran zu lernen, hat einfach den Hintergrund, dass durch die Übersetzung des Textes in eine andere Sprache Textinhalte und Textbedeutungen verändert und der jeweiligen Sprache angepasst werden müssen. Mit dem Lesen des Korans in seiner Ursprungssprache werden diese Veränderungen vermieden. Da ich kein Sprachwissenschaftler bin, kann ich auch nicht sagen, ob die arabische Sprache im Laufe der Jahrhunderte sich verändert hat und falls ja, in welche Richtung. So kann ich das Lesen des Korans in seiner Ursprungssprache weder kritisieren noch beurteilen. Ja, dem Islam fehlt die Aufklärung und ich meine, dass der Islam diese Aufklärung, wie dieses in der Christenheit geschah, dringend bedarf, wenn sie als Religion überleben will. Aber ich als ein Nichtmoslem werde dieses natürlich nicht lauthals fordern. Was ich machen kann und mache, ist immer wieder diesen meinen Gedankengang zu äußern. Mit der gebotenen Vorsicht, aber immer wieder.
Zum Thema Islam und FKK kann ich nur sagen, dass ich schon erlebt habe, dass ein türkischer Vater mit seiner erwachsenen Tochter gemeinsam mit uns die Saune besuchte. Von der von so vielen Usern hier beschriebenen Rückständigkeit des Islam will und kann ich daher nicht sprechen. Es ist immer eine Entscheidung von Einzelpersonen.
@ alle
Kehren wir jetzt zum Thema dieses Threads zurück.
Bedeutet "FKK" wirklich "FREIE KÖRPER KULTUR"?
Ist der freie Körper wirklich nur der von der Kleidung befreite Körper?
Welche Bedeutung, welcher Inhalt hat hier der Kulturbegriff?