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"FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Eule » Fr 17. Jan 2020, 18:41

@ Aria
Eule hat geschrieben:
Die Priester, Bischöfe, Kardinäle und der Papst sind Menschen, die auch fehlen können.
Ja, ja, das ist wie bei den Kommunisten: Einzelne mögen irren, aber die Partei hat immer recht. Dabei ist sie, die Partei (Ideologie) bzw. die Kirche (Religion), die Quelle des Übels.
Ich denke doch, dass du den Inhalt des Dogmas der Unfehlbarkeit des Papstes kennst und weißt, dass diese deine Erklärung nicht zutreffend ist. Dieser Beschluss des 1. Vatikanums ist heute noch sehr umstritten. Nicht nur bei den Altkatholiken, die sich ja aufgrund dieses Beschlusses von der römisch kath. Kirche abgetrennt haben.

 
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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Blood Moors » Fr 17. Jan 2020, 20:03

Eule hat geschrieben:Da wir uns hier nicht über religiöse oder kirchliche Fragen austauschen...

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Aria » Sa 18. Jan 2020, 17:49

Vorbemerkung: Weil das ein wenig lang geraten ist, sollten Ungeduldige das alles nicht lesen, sondern gleich an das Ende scrollen und die Zusammenfassung lesen.

Eule hat geschrieben:Da wir uns hier nicht über religiöse oder kirchliche Fragen austauschen, wollte ich den letzten Beitrag von erden_mensch bezüglich seiner allgemeinen Religionskritik nicht kommentieren.
erden_mensch hat mit seinem Threaderöffnungsbeitrag deutlich gemacht, dass die katholische Kirche mit ihrer Lehre, Fleischeslust sei des Teufels, das gläubige Volk in Angst versetzt, weil dieses sich dieser Lust nicht enthalten konnte und daher glaubte, nach dem Tod ewig in der Hölle zu schmoren oder zumindest im Fegefeuer Jahrhunderte verbringen müssten.

Sünder konnten sich früher durch käuflich zu erwerbende Ablassbriefe vor dem Fegefeuer retten oder zumindest die Zeit in dem Feuer um ein paar hundert Jahre verkürzen. Dem gleichen Zweck dienen heute Gebete, Pilgerfahrten und gute Werke – dies alles auch nachträglich durch Angehörigen des bereits Toten möglich. Besonders eindrucksvoll ist die Versammlung der Sünder auf dem Petersplatz, wenn der Papst zu Ostern und Weihnachten den sog. Urbi et orbi Segen spricht, denn alle, die ihn hören oder sehen, wird dadurch ein vollkommener Ablass ihrer Sündenstrafen gewährt, natürlich nur die bis zu dem Zeitpunkt angesammelten. Für mich ist das nichts anderes als Hokuspokus.

Eule hat geschrieben:In der kath. Kirchengeschichte findest du die Zeit der Pornokratie. Also die Zeit, wo die Päpste, Kardinäle und Bischöfe ein sehr ausschweifendes Leben geführt haben und sich auch teilweise zu ihren Kindern bekannten.
Ja, sich zu seinen Kindern zu bekennen, war einem Priester damals möglich – heute muss er seinen Dienst quittieren. Deswegen bekennen sich heute wenige Priester dazu, denn hat er Kinder im Geheimen, toleriert die Kirche dieses Leben in Sünde, weil Ablass immer möglich ist – siehe oben.

Eule hat geschrieben:Ob der Beschluss bezüglich der "Bekleidung" der Dekenfreken von Michelangelo wirklich erst in den letzten 10 Jahren zurückgenommen wurde, kann ich jetzt nicht sagen. Dieses erscheint mir sehr fraglich, weil dann Josef Ratzinger als Benedikt XVI. dieses veranlasst haben müsste.
Du scheinst in der Kirchengeschichte nicht besonders gut bewandert, denn Josef Ratzinger wurde erst im Jahr 2005 Papst.

Eule hat geschrieben:Ich müsste jetzt wohl in der Kunstgeschichte nachsehen, wann diese Übermalung rückgängig gemacht wurde.
Ein Blick in die Wikipedia und du wüsstest das – Zitat:

Durch die Darstellung von Geschlechtsteilen stieß das Gemälde seinerzeit oftmals auf Ablehnung. Kurz vor Michelangelos Tod 1564 wurde der Erlass „Pictura in Cappella Ap[ostoli]ca coopriantur“ verabschiedet, der Übermalungen von als unsittlich empfundenen Ausschnitten vorsah. Die Übermalungen wurden bald begonnen und auch noch viele Jahrzehnte später fortgesetzt. Hiermit beauftragt wurde Daniele da Volterra, was diesem den Spottnamen Braghettone („Hosenmaler“) eintrug.
(…)
Die reinen Restaurierungsarbeiten waren 1994 abgeschlossen; am 11. Dezember 1999 fand die feierliche Wiedereröffnung der gesamten restaurierten Kapelle durch Papst Johannes Paul II. statt,[6] knapp vor Beginn des heiligen Jahres 2000.


D.h. erst ab diesem Zeitpunkt, war die Kapelle wieder voll für die Besucher zugänglich. Die schamhafte Phase der Kirche dauerte mehr als 400 Jahre – bis es eben Johannes Paul II. kam und die Restaurierung veranlasste; er spielte vor seinem Priesterdasein in einem Theater mit und hatte auch eine Geliebte – man kann zumindest sagen: Ihm war die sog. Fleischeslust (Bezeichnung der Kirche für Geschlechtsverkehr) nicht fremd.

Eule hat geschrieben:Die Behauptung, dass die kath. Kirche mit dem Beginn der Industrialisierung körperfeindlich geworden sei, um so die Industrialisierung voranzutreiben, dieses also im Sinne einer Sublimierung der sexuellen Energie auf die Arbeitskraft, stammt nicht von mir. Sie stammt von Sartre.
Egal von wem du es übernommen hast – du hättest es besser wissen müssen, schließlich hast du ein Buch über die Kirche geschrieben. Und das kann man nicht wirklich fundiert tun, wenn man solche Wissenslücken hat.

Eule hat geschrieben:Aber etwas, worauf ich dich wiederholt aufmerksam gemacht habe, ist doch der Umstand, dass du dich nicht nur auf die Gebote oder Verbote, so wie die Amtskirche diese verkündete, konzentrieren kannst. Du musst dabei beachten, wieweit diese von der Bevölkerung angenommen und umgesetzt wurden.
Nach außen wurden Gebote und Verbote befolgt, im Geheimen aber wurden diese übertreten, weil kein Mensch so keusch leben kann, wie diese Kirche es von ihm Gläubigen verlangt.

Eule hat geschrieben:Heute leben wir in einer Zeit, in der selbst kath. Pastöre sagen, dass es ein Schisma in der kath. Kirche gibt. Und zwar zwischen dem, was die Amtskirche verkündet und dem, was das Kirchenvolk denkt und lebt. Einige Bischöfe scheinen dieses auch so bemerkt zu haben und sie sprechen sich noch sehr vorsichtig und sparsam für eine Änderung der Lehre bezüglich der Sexualmoral aus.
Ja – und warum sprechen sich Bischöfe sehr vorsichtig für eine Änderung der Sexuallehre aus? Weil sie ihren Job behalten wollen. Gleichzeitig beweist das, dass die Mehrheit der Kirchenoberen nach wie vor ähnlich denkt wie die Kirche die letzten 400 Jahre über die Nacktheit und Sexualität gedacht hat: Fleischeslust ist des Teufels, und weil Nacktheit zu dieser Lust führen kann, wird auch diese verteufelt. Dass Johannes Paul II. da anders dachte und handelte ist schon wieder Geschichte, denn schon der nächste Papst, Benedikt der XVI., dachte schon wieder anders, d.h. rückwärtsgewandt. Und der jetzige Papst, bekanntlich ein Südamerikaner, befürwortet schon mal das Strafen der Kinder durch Schläge, natürlich mit Bedacht und nur auf den Popo. Auch das ist rückwärtsgewandt.

Eule hat geschrieben:Wenn wir uns die Frage nach dem Unterschied zwischen den Begriffen "FreiKörperKultur" und "Freie Körper Kultur" stellen und hierzu die Frage der Stellung der kath. Kirche eruieren, dann ist eine einheitliche Antwort aus der deutschen Bischofskonferenz zurzeit noch nicht möglich. Auch wenn es kein offizielles Verbot oder Gebot über die Nacktheit als solches gibt, so wird diese Frage im Bezug zur "FreiKörperKultur" sehr schwach und fragend positiv ausfallen.
Du sagst es.

Eule hat geschrieben:Wenn du mir jetzt vorhalten würdest, dass die kath. Amtskirche eine Bejahung des Körpers verbunden mit einer Bejahung der Nacktheit als solches nicht eindeutig vornimmt, sondern in ihren Äußerungen eher das Gegenteil verkündest, so müsste ich dieses bestätigen, aber gleichzeitig darauf hinweisen, dass diese Negation des Körperlichen durch die kath. Theologen nicht durchgängig mitgetragen wird. Hier muss ich also um Geduld bitten, auch wenn es wenig wahrscheinlich ist, dass ich diese deutliche Bejahung des Körperlichen inclusive der Nacktheit als solches durch die Amtskirche nicht mehr erleben werde.
Du sagst es.

Eule hat geschrieben:Wir müssen die Abkehr von dem Konzilsgedanken und der Freiheit, welches Johannes XXIII anstrebte durch Paul VI. und hier insbesondere Johannes Paul II. erst vollziehen, bevor der große Schritt nach vorne kommt. Aber die Zeichen stehen jetzt dafür, wenngleich auch noch sehr schwach und zaghaft.
Nein, durch Benedikt XVI. und Franziskus sind 2 Päpste an die Macht gekommen, die zwar viel reden, aber wenig beweg(t)en. Die Traditionalisten haben das Sagen im Vatikan, dies auch, weil die Kirchenmusik nicht mehr in Europa, sondern auf anderen Kontinenten spielt.

Eule hat geschrieben:Entschuldige, ich weiß jetzt wirklich nicht, ob die "Maria-Ward-Schulen" Schulen einer bestimmten Denkhaltung und Richtung innerhalb der kath. Kirche sind und wer dahinter steht.
Gut, hier ein Auszug aus dem Pädagogisches Grundkonzept derjenigen Schule, von der ich in einem der früheren Postings schrieb:

Pädagogisches Grundkonzept der Erzbischöflichen Schulen

Fundament des pädagogischen Konzepts der Erzbischöflichen Schulen ist das christliche Gottes- und Menschenbild mit seinem Verständnis vom Menschen als Geschöpf Gottes und von Mitmenschen als Nächste.
(…)
Wir sehen jede Schülerin, jeden Schüler als einzigartigen Menschen, von Gott als sein Ebenbild geschaffen, mit Talenten und Begabungen ausgestattet, auch mit Schwächen, einmalig und von Gott gewollt.


Eule hat geschrieben:Und eine Nachfrage, ohne diese sofort mit einer bewertenden Kritik zu verbinden, ist durchaus berechtigt. In diesem Sinne habe ich dich aufgefordert oder angeregt, dich an das Generalvikariat zu wenden.
Sei dir versichert: Erzbischöflichen Schulen dürfen nur das lehren, was der Bischof bzw. Generalvikariat erlauben.

Zusammenfassung: Die katholische Kirche geht - wie die gesamte Gesellschaft - in Sachen Moral wieder dorthin zurück, woher sie gekommen ist: In die 1950er Jahre oder noch weiter zurück. Leider.

 
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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Eule » Sa 18. Jan 2020, 19:30

@ Aria
erden_mensch hat mit seinem Threaderöffnungsbeitrag deutlich gemacht, dass die katholische Kirche mit ihrer Lehre, Fleischeslust sei des Teufels, das gläubige Volk in Angst versetzt, weil dieses sich dieser Lust nicht enthalten konnte und daher glaubte, nach dem Tod ewig in der Hölle zu schmoren oder zumindest im Fegefeuer Jahrhunderte verbringen müssten.
Wenn du mein Buch gelesen hättest, dann wäre dir aufgefallen, dass ich genau dieses bis zum II. Vatikan so ebenfalls festgestellt habe. Es mag jetzt noch sehr konservative kath. Theologen geben, wobei dieses leider keine Frage des Alters ist, die dieses so erklären. Diese sind dann jedoch weit weg von der modernen nachkonziiaren kath. Theologie. Und die Gläubigen lassen sich heutzutage von solchen Theologen nicht mehr beeinflussen. Die Zeit der Ablassbriefe ist lange vorbei, also ein alter Hut. Ob der Segen "Urbi et orbi" Hokuspokus ist oder nicht, soll einjeder Mensch für sich selbst entscheiden. Ich selbst teile deine Haltung nicht, halte diese deine Meinung ehr für ein Missverständnis.

Ja, die Frage des Pflichtzölibates ist nach meiner Meinung längst überholt, biblisch nicht belegt und kommt geschichtlich aus dem nichtchristlichen Raum. Ich habe jetzt gelernt, dass meine Meinung, dieses hätte etwas mit der Finanzierung der Priesterfamilien zu tun, irrig war. Diese Bestimmung ist in der Tat eine Ableitung aus dem nicht christlichen Raum. Aber diese Frage ist jetzt auf der Tagesordnung der Amtskirche, wenngleich auch sehr zögerlich.

Ich weiß nicht, wo das Problem liegt. Ratzinger wurde von 15 oder wenn du es so willst 14 Jahren Papst und die Zehn-Jahres-Spanne liegt somit in seinem Pontifikat. Meine Argumentation muss ich folglich nicht ändern oder anpassen.

Bei allem Blödsinn, den JP II. machte, kann ihm kein sexuelles Verhältnis zu dieser von dir genannten Frau nachgewiesen werden. Auch einem Priester ist es nicht verboten, freundschaftlich mit einer Frau zu verkehren. Dieses schließt jedoch nicht zwingend ein sexuelles Verhältnis ein. Diese Geschichte ist mir schon zu Lebzeiten von JP II bekannt gewesen

Eule hat geschrieben:
Die Behauptung, dass die kath. Kirche mit dem Beginn der Industrialisierung körperfeindlich geworden sei, um so die Industrialisierung voranzutreiben, dieses also im Sinne einer Sublimierung der sexuellen Energie auf die Arbeitskraft, stammt nicht von mir. Sie stammt von Sartre.
Egal von wem du es übernommen hast – du hättest es besser wissen müssen, schließlich hast du ein Buch über die Kirche geschrieben. Und das kann man nicht wirklich fundiert tun, wenn man solche Wissenslücken hat.
Meinst du, meine "Wiesenstücke" bestünde darin, zu wissen, ob Sartre diese seine Behauptung vorher überprüft hat oder Nicht? Dieses spielte für mein Buch keine Rolle und war somit auch nicht Gegenstand meiner Betrachtung und Erörterung.

Eule hat geschrieben:
Aber etwas, worauf ich dich wiederholt aufmerksam gemacht habe, ist doch der Umstand, dass du dich nicht nur auf die Gebote oder Verbote, so wie die Amtskirche diese verkündete, konzentrieren kannst. Du musst dabei beachten, wieweit diese von der Bevölkerung angenommen und umgesetzt wurden.
Nach außen wurden Gebote und Verbote befolgt, im Geheimen aber wurden diese übertreten, weil kein Mensch so keusch leben kann, wie diese Kirche es von ihm Gläubigen verlangt.
Jetzt sehe ich eine Abkehr von deinem Dogma, dass die Gebote und Verbote der Amtskirche einen zwingenden Einfluss auf das reale Leben der Gläubigen hat bzw. hatte. In der Tat, und da sind wir uns einig, die Vorstellungen und Verlautbarungen der lehrenden Kirche sind nicht nur lebensfremd, sie sind menschenverachtend und werden dem Wesen der Sexualität nicht gerecht. Die Amtskirche kann diese Gebote und Verbote noch nicht einmal innerhalb ihres theologischen Personals durchsetzen.

Eule hat geschrieben:
Heute leben wir in einer Zeit, in der selbst kath. Pastöre sagen, dass es ein Schisma in der kath. Kirche gibt. Und zwar zwischen dem, was die Amtskirche verkündet und dem, was das Kirchenvolk denkt und lebt. Einige Bischöfe scheinen dieses auch so bemerkt zu haben und sie sprechen sich noch sehr vorsichtig und sparsam für eine Änderung der Lehre bezüglich der Sexualmoral aus.
Ja – und warum sprechen sich Bischöfe sehr vorsichtig für eine Änderung der Sexuallehre aus?
Weil JP II und Benedikt XVI mit ihrer Besetzung der Bischofspositionen nur erzkonservative Priester berücksichtigten und somit gegen den Sinn des II. Vatikanums handelten. Da alle wichtigen Entscheidungen nicht mehr als Einzelentscheidungen gefällt werden, sondern im Bischhofskollegium, muß der Boden für eine Veränderung erst wieder geschaffen werden, der nach dem II. Vatikanum verschüttet wurde.
Dass Johannes Paul II. da anders dachte und handelte ist schon wieder Geschichte, denn schon der nächste Papst, Benedikt der XVI., dachte schon wieder anders, d.h. rückwärtsgewandt.
JP II war ausgesprochen konservativ und hat uns die Enzyklika "Humanae vitae" in der Fassung von Paul VI. eingebracht. Die Arbeitsgruppe der Bischöfe hatte einen völlig anderen Text, der mir jedoch nicht bekannt geworden ist, weil nicht veröffentlicht, vorgeschlagen und den Gläubigen hier mehr Selbstentscheidung und Selbstverantwortung übertragen. JP II, damals noch Kardinal, hat mit drei weiteren Kardinälen bei Paul VI. vorgesprochen, den jetzt veröffentlichten Text vorgelegt und durchgesetzt. Ratzinger befand sich voll auf der Linie von JP II.

Im Gegensatz zu Benedikt XVI war JP II von seiner Persönlichkeit her ein Mensch, der die Öffentlichkeit liebte. Das mag durchaus damit zusammen hängen, dass er erst Schauspieler werden wollte. Diese Persönlichkeitsstruktur von JP II ist auch nicht zu kritisieren. Zu kritisieren ist nur seine äußerst konservative Haltung, welches gerne mit deiner Herkunft aus Polen, einem kommunistischen Staat, begründet wurde. Ja, Franziskus gehört auch dem konservativen Flügel an, aber trotzdem ist er bereit, sich Reformen gegenüber zu öffnen. Es wäre ihm sehr hilfreich, wenn Ratzinger sein Versprechen, den Mund zu halten, wirklich halten würde.

Das pädagogische Grundkonzept dieser Schule ist so nicht zu beanstanden. Nur die Frage, wie die Schöpfungsgeschichte dargestellt wird, ist hier der Punkt der Kritik.
Erzbischöflichen Schulen dürfen nur das lehren, was der Bischof bzw. Generalvikariat erlauben.
Darum sollst du dich dorthin wenden und auf einen Missstand hinweisen.

Die katholische Kirche geht - wie die gesamte Gesellschaft - in Sachen Moral wieder dorthin zurück, woher sie gekommen ist: In die 1950er Jahre oder noch weiter zurück. Leider.
Diesen deinen Pessimismus teile ich nicht. Wir bewegen uns in eine andere Richtung, auch wenn bei einem Wettlauf die Schnecke das Rennen gewinnen würde.

Meine Auffassung ist, dass wir der kath. Amtskirchenleitung durchaus dazu bewegen können, wenn es auch noch einige Zeit b hierzu bedarf, dem Gedankengang der FreiKörperKultur zuzustimmen. Aber eine Zustimmung zur "freien Körper Kultur" halte ich für ausgeschlossen. Denn dieser Körperkult löst den Körper aus seinem natürlichen Zusammenhang.

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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Zett » Fr 31. Jan 2020, 17:41

Aria hat geschrieben:
Zett hat geschrieben:Der Begriff "entsteht" schreibt der Historiker (man beachte: auch hier ohne Quelle, ohne Namen, wer den Begriff erfunden hat). Das heißt nicht, dass er damit sofort vollumfänglich den Begriff »Nacktkultur« ersetzt hat. Meines Wissens wurde amtlich bis in die Nazizeit der Begriff »Nacktkultur« verwendet.
Nein, amtlich wurde die Umbenennung im Jahr 1925 – Zitat aus einer Rezension der Dissertation der Historikerin und Kulturwissenschaftlerin Maren Möhring:

Sie [Maren Möhring] konzentriert sich auf die deutsche Nacktkultur, die 1925 offiziell in FKK umbenannt wurde.

Für mich reichte es völlig zu sagen, der Begriff Nacktkultur wurde in den 1920er Jahren in den Begriff Freikörperkultur umgewandelt. Es ist mir schleierhaft, warum du ein genaues Datum haben wolltest. Aber gut, ich habe dir nun geliefert, was du haben wolltest, aber anscheinend unfähig warst, selbst herauszufinden. Zufrieden?
Hab mir jetzt mal den Link angeschaut. Es ist die Meinung des Rezensierenden (Jakob Tanner), dass der Begriff »Nacktkultur« 1925 offiziell(!!, nicht »amtlich«!!) umbenannt wurde. Belege, woher er diese Meinung hat, fehlen. Außerdem ist »offiziell« (wie er es nennt) etwas anderes als »amtlich« (wie ich geschrieben habe). »Offiziell« könnte sehr wohl auch die neue, nach außen geäußerte Meinung eines (bisherigen) Nacktkulturbundes sein. Dies ist kein Widerspruch zu meiner Information, dass man es mindestens bis 1933 amtlich(!) noch Nacktkultur nannte.

Wenn man wissen will, wie ein Begriff entstanden ist, ist es in der Regel nicht - wie Du schreibst - "schleierhaft", warum man das Datum der Entstehung wissen will. Immerhin kann ein Datum Aufschluss über die Entstehungsgeschichte des Begriffs liefern. Ist das so schwer zu verstehen?

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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von BOeinNackter » Fr 31. Jan 2020, 21:32

Adolf Koch hatte meines Wissens schon 1923 eine Elterngruppe für freie Körperkultur gegründet, was sich aber nicht unbedingt auf Nacktheit sondern auf freie Bewegung bezog. Die SchülerInnengruppen haben aber auch nackt geübt, was bald zum sog. Nackttanzskandal führte. Der Begriff Körperkultur galt damals für viele Formen der Bewegung, der Atemschule und vegetarischen Essens.
So wird es noch schwieriger, aus irgendwelchen Quellen zu schließen, um was es ging, wenn von Freikörperkultur die Rede war.
Der Begriff wurde weder offiziell noch amtlich verwendet. In einer bestimmten Organisation oder ihren Veröffentlichungen könnte es mal einen Wechsel gegeben haben. Es gab einige solcher Organisationen und Veröffentlichungen. In den wenigsten Fällen gab es Vereinsstrukturen, die teilweise sogar abgelehnt wurden. Da waren einige große Männer missionarisch unterwegs und zählten manchmal auch ihre Anhängerschaft. Das waren aber oft nicht Mitglieder sondern Besucher und Nutzer der Gelände oder von Veranstaltungen. Viele Organisationsbemühungen fanden erst in den 30ern statt. Dann kam auch schon der Nationalsozialismus.
Erst mit dem Nationalsozialismus kam es ab 1934 zu einer zunehmend einheitlichen Struktur, bei der die einzelnen Gelände, Bünde und Ligen als Ortsgruppen des Bundes für deutsche Leibeszucht der Sportorganisation der NSDAP untergeordnet wurden. Nur die Schulen von Adolf Koch wurden komplett geschlossen, ebenso die Arbeitersportvereine, deren Nacktsportgruppen er wohl auch zu seinen Anhängern gezählt hatte. Die Geschichte war zu komplex um in ein Schema zu passen, in dem etwas offiziell und verbindlich gültig sein könnte.
Ich finde die FKK-Geschichtsschreibung sehr mangelhaft. Manches möchten zu viele gar nicht gern erfahren. Dabei ist es doch einfach nur Vergangenheit.
Wie nannten eigentlich die Nazis diese Organisationen? Wie nannten die sich selbst?
Das ist auch so eine Frage. Wie nannten sich eigentlich die Nackten und ihre Organisationen selbst und wie wurden sie wann von wem genannt? In der Geschichte gibt es viele Beispiele, in denen spätere Namen ganzer Völker zuerst von anderen benutzt wurden. Viel Spaß bei der Quellensuche.
Ich finde diese Suche nach Ursprüngen, wahren, echten, allerersten, eigentlich schlimm. Sollen etwa die Erfinder des Begriffes FKK das Recht haben, für den Rest der Geschichte zu entscheiden, was darunter zu verstehen ist und wer dazu gehört und wer nicht?

 

Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von ERundER » Fr 31. Jan 2020, 21:48

Könnt Ihr bitte mal endlich mit dem Kirchenmüll aufhören?
Bleibt beim Thema und diskutiert darüber. :oops:

 

Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von guenni » Fr 31. Jan 2020, 22:12

ERundER hat geschrieben:Kirchenmüll


nochmal hier, das kann man auch anders ausdrücken :twisted: :twisted: :twisted:

 
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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Eule » Fr 31. Jan 2020, 22:26

BOeinNackter
Im fkk-museum.de kannst du unter dem Button "Museum" und dann "Zeittafel" eine Beschreibung der Geschichte sehen. Falls dir diese Kurzfassung nicht genügt, wende dich an den DFK. Die sollten ihre Geschichte von Anfang an kennen.

 
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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Campingliesel » Sa 1. Feb 2020, 16:41

Meiner Ansicht an wird bei dem Wort "Freikörperkultur" dem Teil "kultur" vielzuviel Bedeutung beigemessen. Wir leben nun mal in einem Kulturkreis der Welt, wo man normalerweise Kleidung trägt. Im Gegensatz zu den indigenen Völkern, die meistens völlig nackt leben oder (mittlerweile) gelebt haben, weil viele inzwischen auch schon unsere Art, sich zu kleiden, übernommen haben. Aber als die ersten Leute, die Ende des 19.Jhdts anfingen, nackt in die Natur zu gehen und bewußt auf Kleidung verzichteten, sah man das auch als eine Art der Kultur an. Und nachdem die damaligen Lebensverhältnisse besonders in den Städten wie Berlin und Essen sehr ungesund waren durch die Industrialisierung, nahm man auch gesunde Lebensweise, Ernährung und Sport mit dazu. Heute ist das zwar eigentlich auch nicht weniger wichtig, aber das gehört für viele zum heutigen Leben auch ohne FKK. Die Freikörperkultur oder eben Nacktkultur oder FKK stellt einfach nur einen Gegensatz zur textilen Kultur dar, auch beim Baden und Sonnen. Für viele FKKler beschränkt sich das auch weitgehend nur noch auf eben das Baden und Sonnen, wenn sie mal Urlaub machen oder, falls möglich, in ihre Wohngegend an einem See etc. Oder eben auch wandern oder sportliche Aktivitäten. Aber die Freikörperkultur verlangt nicht mehr eine besondere Leistung, nur um das "Kultur" zu nennen.
Man muß auch bedenken, daß es dieses Wort nur im deutschen Sprachraum gibt. Alle anderen nennen das ganz einfach Nudismus oder Naturismus, meinen aber dasselbe wie eben hierzulande FKK. Nur in Deutschland hat die FKK eben immer noch den Beigeschmack, daß damit die Vereine gemeint sind und ihre früheren Regeln wie Rauch- und Alkoholverbot, vegetarische Ernährung und verstärkt Sport. Aber das hat sich längst geändert. Sport gehört nach wie vor noch dazu, aber das andere meistens nicht mehr. Und es beschränkt sich auch nicht mehr nur auf Vereine. In den anderen Ländern gab es ja auch diese Art von Vereinen nicht.

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