von BOeinNackter » Mi 29. Jan 2020, 22:35
Zum Thema, Einfluss von Religionen. Ich bin in einer recht konservativen Freikirche in den 60er Jahren aufgewachsen. Als ich so 10 -15 Jahre alt war, lernte ich die Möglichkeit kennen, mit genauem Lesen und einer anderen Interpretation von Bibeltexten manche gelernten Inhalte in Zweifel ziehen zu können. Da gab es damals einige Studenten, denen es wichtig war, uns solches Vorgehen zu vermitteln.
Noch später fragte ich mich, wieso ich überhaupt eine Entscheidung mit Bibelzitaten unterfüttern sollte. Damals ging es um die Frage, ob Christen tanzen dürften. Heute weiß ich, dass Gesetze, die wir aus religiösen Schriften ableiten können, vor allem viel zu alte Grundlagen haben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie nicht zu unserer heutigen Situation passen. Weder Koran noch Bibel sind heute als Gesetzbücher zu gebrauchen.
Ich finde, es währe ein wichtiges Bildungsziel, Kindern die Möglichkeiten zu zeigen, sog. Wahrheiten und Regeln zu hinterfragen und zu kritisieren. Leider ist es inzwischen schon verbreitet, an Meinungen von Wissenschaftlern und sonstigen Fachleuten zu glauben.
Wenn in Medien die Eingangsfrage behandelt würde, käme sicher irgendwann der Auftritt einer solchen Person, die ihre mehr oder weniger begründete Meinung zum Besten gibt.
Für Eltern, die gern Nackt sind, wäre es vielleicht wichtig, sich mit ihren Gründen und möglicher Kritik zu befassen und ihre Meinung deutlich und offen zu vertreten. Nein, man sollte Kinder nicht zwingen, nackt zu sein. Sie sollten aber lernen, sich kritisch auseinander zu setzen und ihren jeweiligen Standpunkt zu vertreten.