Wortklaubereien

[BMO]

Ich sehe im Wort "nackt" für mich nichts Negatives. Das Fehlen von (störender) Kleidung ist für mich eine Befreiung, kein Mangel - also etwas Positives.
Ich habe diesen Thread begonnen, weil ich den Eindruck habe, dass der Begriff "nackt" in der Gesellschaft etwas (moralisch?) Anrüchiges bekommen hat (Nacktfotos, "wilde Nacktparties"). Dem will ich entgegenwirken. Nackt = Befreiung = schön! Warum sagt man verschämt "zu Hause mache ich FKK" und nicht "zu Hause bin ich nackt"? Wir sind nackt und sagen Du - da sagten schon die alten FKK-Pioniere.

Übrigens ist auch der Begriff FKK schon lange gekapert worden - googlet mal danach: wie viele FKK Swinger Clubs erscheionen bei euch? Dem muss man offensiv entgegenwirken - wie auch dem negativen Image von "nackt"!

[ostfriesenpaar]

Mir fällt auf, dass auch unter Nudisten oft das Wort "nackt" vermieden wird. ....

Das fällt uns auch häufig auf.
Liegt es eventuell daran, dass diejenigen die das Wort "nackt" vermeiden nicht wirklich dazu stehen, was sie machen?.....also das Nacktstein?
Wir jedenfalls sind "nackt" und nicht "im Adamskostüm", "barfuß bis zum Hals" oder wie es sonst noch umschrieben wird.
Wir stehen dazu und jeder darf es wissen, egal ob Nachbarn, Angestellte oder unsere "Kunden"

[HaJo]

Mir fällt auf, dass auch unter Nudisten oft das Wort "nackt" vermieden wird.

... unter "Nudisten" oder unter "Nackten"?

Ich hab erst gerade diesen Faden entdeckt und bin in der Sache komplett bei dir.

Unsere Sprache ist nun mal so wie sie ist. Meist eine Sprache, die sich gern des Umstandes, der Ausschmückung und weniger der nackten Aussage bedient.

Ich bin zu mehr als 95% meines Lebens (selbst die Berufszeit eingerechnet) nackt gewesen und heute umso häufiger.

In meinem DUDEN Herkunftswörterbuch steht nach Darstellung der vielen Wortformen zum Begriff "nackt" u.a.:

Die starken Abweichungen der einzelnen Formen erklären sich zum Teil daraus, daß das indogermanische Adjektiv schon früh tabuistisch entstellt worden ist.

Ich käme nicht auf die Idee, mein Nacktsein irgendwie zu umschreiben.
Mir scheint es auch so zu sein, dass - wenn man selbst zu seiner Nacktheit, seinem Nacktsein steht - auch Mitmenschen, die regelmäßig mit einem umgehen und daher entweder das Nacktsein erleben oder um es wissen, sich eher des ehrlicheren Begriffes annehmen als ihn zu vermeiden.

Wenn Nackte - von dir verschämt(?) "Nudisten" genannt - das Wort "nackt" vermeiden, dann sind das diejenigen, die aus der Tatsache, dass sie gelegentlich es "wagen" sich mal nichts anzuziehen - falsch: sich AUSzuziehen, einen Affen machen.

Das sind in meinen Augen keine Nackten. Vielleicht Nudisten...

[HaJo]

Wir jedenfalls sind "nackt" und nicht "im Adamskostüm", "barfuß bis zum Hals" oder wie es sonst noch umschrieben wird.
Wir stehen dazu und jeder darf es wissen, egal ob Nachbarn, Angestellte oder unsere "Kunden"

[BMO]

Wenn Nackte - von dir verschämt(?) "Nudisten" genannt...

Hier ist der Begriff "Nudist" richtig verwendet: Nackte sind nicht zwangsläufig Nudisten. Jeder Mensch (zumindest die, die sich ab und zu mal duschen) ist irgendwann einmal ein Nackter. Nudisten sind die, die es häufig oder immer sind.

[Aria]

Ich habe diesen Thread begonnen, weil ich den Eindruck habe, dass der Begriff "nackt" in der Gesellschaft etwas (moralisch?) Anrüchiges bekommen hat (Nacktfotos, "wilde Nacktparties").

Nacktfotos sind nicht erst seit heute ein gesellschaftlicher Makel, sondern seitdem es die Fotografie gibt. Vorher hatten die gemalten Akte diesen Makel, deswegen durfte niemand wissen, wer dem Maler als Model stand.

So könnte man zurück bis zum Adam und Eva gehen, die sich erst schämten, als sie erkannten, dass sie nackt waren. Und weil ihre Nacktheit auch Gott ab diesem Zeitpunkt nicht mehr gefiel, schneiderte er ihnen Kleidung aus Fellen. Daraus leitete man ganz richtig ab, dass Nacktheit nicht gottgewollt ist, und entsprechend verfolgte und verfolge man diejenigen, die dagegen verstießen bzw. verstoßen.

Doch das ist nur die jüdisch-christliche-moslemische Variante des Verbots der Nacktheit, andere Kulturen haben andere Begründungen. Trotz dieser Erkenntnis und der zwischenzeitlichen Lockerungen der Sitten sind unsere und andere Gesellschaften bei diesem Verbote geblieben, denn eine Sitte, die seit tausenden von Jahren praktiziert wird, kann man nicht so einfach abstreifen wie die Kleidung; von Ausnahmen – wie z.B. unserem HaJo – natürlich abgesehen.

[HaJo]

...von Ausnahmen – wie z.B. unserem HaJo – natürlich abgesehen.

Schamunzel...
Aber, Beber, Ceber...

Es funktioniert!

Nicht dass ich die WELT verändere.
Diese Arroganz hätte ich erst gar nicht.

Aber MEIN Umfeld kommt damit klar, dass wir NORMALerweise NACKT sind.
Seit vielen, vielen Jahren. Kollegen, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Zusteller, Handwerker ...

Das mag meine (Für-)Wahrnehmung massiv beeinflussen. Klar.

Doch zu sehen, dass die mir Bekannten, Verwandten und sogar die, die "eigentlich" nichts mit mir zu tun haben (s.o.) nicht tot umfallen, wenn sie einen nackten Mann oder eine nackte Frau sehen, interpretiere ICH als Indiz, die Welt könnte einfacher gestrickt sein, entledigten sich nur mehr von uns eben dieser "Stricksachen"...

[HaJo]

...denn eine Sitte, die seit tausenden von Jahren praktiziert wird, kann man nicht so einfach abstreifen wie die Kleidung...

Weil es niemand versucht!

Weil es immer noch "Regeln" gibt, die es ja eigentlich GAR NICHT gibt, die aber als gesetzt angesehen werden.

Bloß nicht weiter entwickeln!

Wir sind ja SO ERWACHSEN!

Was soll so ein Schwachsinn, wie "Ramadan", "Advent" etc.?

Ich verstehe ja, dass das mal früher galt.
Nur:
Im Ramadan muss der Muslim fasten.
Aha.
Warum?
Weil ein Mann namens Mohammed, unfähig einen damals schon seit Jahrhunderten überholten Kalender zu verbieten, genau diesen zum Anlass nahm, das FASTEN vor zu schreiben?
"Mondkalender". Ach so.
Kommt mir schon so vor, als lebten solche Menschen hinter dem Mond.
Ist das ein Indiz für "Erwachsensein"?
Naturwisssenschaft gar?
Öl verkaufen. Klar.
Bringt das Geld für die Rolls Royces ins Land.
Aber Frauen? Bei uns sind Hunde mit mehr Rechten ausgestattet.

Aber Autofahren darf er. Der Muslim.

Ach so.

Ist DAS im Koran oder der Haditha explizit erlaubt?

Ich las beide.
Weder vom Öl noch von Auto auch nur eine Silbe.

Aber so sind sie nun mal.


Die Rechthaber.

Sie haben Recht, weil sie MACHT haben.

Sie sind also MACHTHABER. Mehr nicht.


Unsere Demokratie ist schon ziemlich imperfekt.
Dennoch - Bummler wird es kaum verstehen - so richtig BÖSE bin ich nicht darauf (auch nicht nach den Wahlergebnissen des letzten Sonntags).

[Aria]

Unsere Demokratie ist schon ziemlich imperfekt.

Die Sitten und Gebräuche haben nichts mit der Demokratie oder sonstigen staatlichen Ordnungen zu tun. Ich bin mir sicher, du weißt das – und dennoch bringst du Solches. Warum?

[HaJo]

Unsere Demokratie ist schon ziemlich imperfekt.

Die Sitten und Gebräuche haben nichts mit der Demokratie oder sonstigen staatlichen Ordnungen zu tun.

Aber mit "Macht haben".

Möglich, dass ich das falsch verwende.

Aber Macht haben konterkariert - meiner völlig unmaßgeblichen Meinung nach - den Demokratiegedanken (falls es einen solchen gibt oder gab).
Ich BIN der Überzeugung, dass "Sitten und Gebräuche" erheblich mehr mit "Demokratie" und "staatlichen Ordnungen" zu tun haben als es auch mir genehm ist.

Ich könnte eine Menge Beispiele anführen...