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Braucht es Grenzen?

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Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von HaJo » Do 22. Aug 2019, 13:15

Bummler hat geschrieben:Es ist ja auch nicht einfach, dass muss ich ja auch zugeben, einen Zustand der einem nicht gefällt, zu akzeptieren. Es hat immer etwas mit verbiegen, verlieren oder resignieren zu tun, wenn man ES nicht ändern kann. Wo man ES doch so gerne anders haben wollte.

Dabei tun wir das täglich - oder?!
Ich zähl jetzt hier mal nicht auf. Denn mitdenken können die meisten hier.

Was ich schreiben möchte:
Es gibt viele Erscheinungen, Verhaltensweisen etc., die mir z.B. nicht gefallen. Aber solange sie mich nicht persönlich in MEINER Lebensform beeinträchtigen, lass ich sie.
Klar, man kann drüber diskutieren, welche Lebensform wodurch beeinträchtigt wäre...
Aber dann geht es nur darum Recht haben zu wollen, oder?!
Bummler hat geschrieben:... das Thema "ob es denn Grenzen" bräuchte, wird seit über 100 Jahren diskutiert, solange es die Idee der Nackten gibt, nackt sein zu wollen. Aufgrund dieser historischen Erfahrung gibt es auch nur eine Antwort: Ja, es braucht Grenzen. Auch wenn es mitunter ohne Grenzen funktioniert, ist das aber die Ausnahme.

Grenzen braucht es immer.
Sie sind ja auch da.
Jetzt.
Auch beim Nacktsein.
Doch - wie werden sie ausgelegt?
Wenn jemand nackt ist, tangiert mich das exakt so viel wie, wenn jemand bekleidet ist.
Nämlich gar nicht.
Mag sein, dass mir die Klamotten nicht gefallen, die Tatoos nicht, das Metall im Gesicht oder die Art zu gehen.
Aber es berührt (tangiert) mich nicht.
Bummler hat geschrieben:Wir Alten haben es nicht geschafft.

Haben wir es versucht?
Ernsthaft...

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Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von Bummler » Fr 23. Aug 2019, 08:33

HaJo hat geschrieben:Haben wir es versucht?
Ernsthaft...


Ahh, ein "Neuer". Herzlich willkommen. :mrgreen:

Natürlich haben wir es versucht. Puistola im Besonderen, aber auch jeder von uns im Kleinen, wenn er zum "FKK" geht.
Nur hat ES sich nicht durchgesetzt, es ist nicht zur Normalität geworden, außer in Nischen. Das liberale Ideal, dass doch jeder zum Baden anziehen könnte was er möchte, hat am Stringtanga überraschend seine Grenze gefunden. Das ist eigentlich unlogisch, weil das letzte Fitzelchen doch auch nichts mehr verdeckt und, was m.E. fundamental ist, es ja an sich nichts zu verdecken gibt.

Mein Unverständnis gegenüber der Gesellschaft besteht, und das halte ich für den wesentlichen Grund der Grenzziehung, in der Tabuisierung des männlichen Genitals. Den Grund hat mir auch noch niemand erklären können, nichtsdestotrotz besteht dieses Tabu.
Insofern ist diese Gesellschaft rätselhaft und vor allem widersprüchlich.

 
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Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von PundV » Fr 23. Aug 2019, 09:48

Eule hat geschrieben:
Die Behauptung, dass die Abschaffung dieses Straftatbestandes nichts Grundlegendes sei, ist eine Beleidigung für diejenigen, die darunter gelitten haben.
Die Abschaffung eines Straftatbestandes sowie die rechtliche Gleichstellung der nichtehelichen Kinder ist für sich noch kein Beleg für eine grundlegende Änderung der Sexualmoral.


Schwule, die im KZ gestorben sind, würden das anders sehen, wenn sie noch lebten.

Eule hat geschrieben:Die Homosexualität, insbesondere in ihrer männlichen Ausprägung, wird zwar geduldet aber noch nicht als eine der normalen Ausprägungen der Sexualität angesehen.


Von dir geduldet und für abnormal gehalten oder von wem? Inzwischen können in den meisten Europäischen Ländern führende Politiker schwul sein und es is eigentlich kein Thema mehr.

Eule hat geschrieben:Die Existenz eines nichtehelichen Kindes wird zwar heute hingenommen, in vielen Kreisen gilt dieses jedoch nach wie vor als ein Mangel.


Bei wem? Bei dir? Und selbst wenn man dies aus irgendwelchen Gründen nicht gut findet, dies dem Kind vorzuwerfen ist bar jeder Vernunft.

Eule hat geschrieben:Übrigens, als Adenauer Brandt seine uneheliche Geburt vorhielt, wurde dieses selbst unter den Anhängern von Adenauer seinerzeit scharf kritisiert.


Adenauer musste aber nicht deswegen zurücktreten.

Eule hat geschrieben:
Die Beweislast liegt bei dir. Wer bekommt ein Kind, um heiraten zu können?
Wie soll ich diesen Beweis antreten? Die Namen der entsprechenden Ehepaare darf ich nicht nennen, Datenschutz. Ich kann nur versichern, dass ich diese Aussage mehrfach gehört habe.


Man kann heute alles Mögliche behaupten und "Datenschutz" rufen, um zu versuchen, sich aus der Verantwortung zu ziehen. Wenn dies überhaupt passiert, dann äußerst selten, und ist ncht geeignet, die heutige Gesellschaft zu beschreiben. Es gibt auch mehrere Falschaussagen, die ich mehrmals gehört habe, z.B. "Elvis lebt".

 

Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von HaJo » Fr 23. Aug 2019, 19:30

Bummler hat geschrieben:Ahh, ein "Neuer". Herzlich willkommen. :mrgreen:

Danke! ;)

Bummler hat geschrieben:Das liberale Ideal, dass doch jeder zum Baden anziehen könnte was er möchte, hat am Stringtanga überraschend seine Grenze gefunden. Das ist eigentlich unlogisch, weil das letzte Fitzelchen doch auch nichts mehr verdeckt und, was m.E. fundamental ist, es ja an sich nichts zu verdecken gibt.
Doch woran liegt das?
An den Behörden?
An der Polizei, die das - wie der oben erwähnte Puistola geschrieben hätte - "gebüsst hätte"?

Ich bin überzeugt:
Es liegt an uns.
Die wir bereitwillig uns Ansichten beugen, die wir - vielleicht - zu hinterfragen in der Lage wären, die wir aber übernommen haben.

Übertrieben?

Ich lebe hier mit meinen Nachbarn friedlich zusammen.
Die reden mit mir - bisweilen "stundenlang".
Über den Zaun hinweg.
Oder:
Auf meinem Grundstück.
Auf deren Grundstück.
Oft:
Mehrmals pro Woche.

Ich bin dabei nackt.
Immer. Denn wenn es zu kalt ist, bin ich nicht am Zaun...

Kein Problem.

Von denen jedoch ist nie jemand nackt.
Kein Problem.
Für uns. Jeder so, wie er es mag.


Der eine Nachbar baut jetzt eine Außensauna, zu deren Benutzung er uns ausdrücklich eingeladen hat.

Ich bin gespannt...

 
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Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von norbert » Fr 23. Aug 2019, 20:35

@Hajo
Freue mich auch, das du zurück bist. ;)

 
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Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von Tim007 » Fr 23. Aug 2019, 22:19

HaJo, wie schön, dass Du wieder da bist!
Ich habe Deine "Giftereien" richtig vermisst.

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Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von Zett » Sa 24. Aug 2019, 05:09

Lorenzo_ZH hat geschrieben:Ich habe mich neulich gefragt: Wieso braucht es spezifische FKK-Bereiche, in denen man sich einzwängt? Ist das nicht sogar kontraproduktiv, weil man hiermit das Nacktsein nie normalisieren wird und gesellschaftstauglich werden kann, weil es für „die merkwürdigen Nackten“ ja extra Bereiche gibt mit denen sie sich abfinden sollen? Sollte man wirklich nur in Bereiche nackt baden, die als solche ausgewiesen und angepriesen werden? Würde man überall dort nackt baden, wo man gerade nackt baden möchte, einfach nackt baden und genügend Leute würden das machen, könnte das wieder normal werden und mehr toleriert werden, oder nicht? Oder wie sind sonst all diese Bewegungen entstanden? Gruppen mussten sich manchmal Freiheiten einfach nehmen (und anfangs mit Konsequenzen rechnen), dass sie dann respektiert wurden. Sollten wir nicht mutiger sein?

Was denkt ihr?


Einige - und dazu gehören wohl eher nicht die Thema-Zumüller - machen es doch bereits vor, wie man gesittet ("kulturvoll") sich auch unbekleidet in Bereichen bewegen kann, die eigentlich nur für Bekleidete "normal" sind. Da gibt es doch hier im Forum neben Waldläufer und meiner Wenigkeit noch einige andere.
Also, wir sind bereits "mutiger". Wann fängst Du an?

Bin dann mal raus zum Genuss-Sport Eisjoggen - heute wird's wieder warm, jetzt ist es noch herrlich frisch!
Viele Grüße
Zett

 

Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von HaJo » Sa 24. Aug 2019, 10:24

norbert hat geschrieben:@Hajo
Freue mich auch, das du zurück bist. ;)

Danke!
Schön, dergleichen zu lesen.

 

Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von HaJo » Sa 24. Aug 2019, 10:28

Tim007 hat geschrieben:...
Ich habe Deine "Giftereien" richtig vermisst.

Echt?

Mal sehen rsp. lesen, was hier so kommt...

 
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Re: Braucht es Grenzen?

Beitrag von Eule » Sa 24. Aug 2019, 12:15

@ Ralf
Eule hat geschrieben:
Wie soll ich diesen Beweis antreten? Die Namen der entsprechenden Ehepaare darf ich nicht nennen, Datenschutz. Ich kann nur versichern, dass ich diese Aussage mehrfach gehört habe.
Ach so, verstehe. Weil Du persönlich das ein paar mal gehört hast, ist das natürlich direkt ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen. Davon hat man zwar außer von Dir noch nie gehört, aber das passt zu Deinem allg. Diskussionsstil.
Dir scheint es entfallen oder entgangen zu sein, dass ich als Sozialpädagoge mit sehr vielen und unterschiedlichen Menschen zu tun hatte und habe, ich mich also nicht nur auf einem persönlichen Bekanntenkreis beschränken muss.

@ PundV
Eule hat geschrieben:
Die Behauptung, dass die Abschaffung dieses Straftatbestandes nichts Grundlegendes sei, ist eine Beleidigung für diejenigen, die darunter gelitten haben.
Die Abschaffung eines Straftatbestandes sowie die rechtliche Gleichstellung der nichtehelichen Kinder ist für sich noch kein Beleg für eine grundlegende Änderung der Sexualmoral.
Schwule, die im KZ gestorben sind, würden das anders sehen, wenn sie noch lebten.
Du liebst das Extreme und übersiehst dabei das Normale. Es gibt genug Männer, die nach dem Krieg wegen Ihrer sexuellen Neigung in Haft saßen und genug Menschen, die man umtherapieren wollte. Ich denke, dass ich länger und intensiver als Du mit diesem Thema befasst bin.

Eule hat geschrieben:
Die Homosexualität, insbesondere in ihrer männlichen Ausprägung, wird zwar geduldet aber noch nicht als eine der normalen Ausprägungen der Sexualität angesehen.
Von dir geduldet und für abnormal gehalten oder von wem? Inzwischen können in den meisten Europäischen Ländern führende Politiker schwul sein und es is eigentlich kein Thema mehr.
Es wäre schön, wenn dem so wäre. Ich habe neulich aus ein Gespräch von drei 14-jährigen Mädchen nach der Schule gehört, wie eine sich über einen Klassenkameraden als „schwule Sau“ äußerte. Da sind wir wohl noch weit weg von einer allgemeinen Akzeptanz der Homosexualität.

Eule hat geschrieben:
Die Existenz eines nichtehelichen Kindes wird zwar heute hingenommen, in vielen Kreisen gilt dieses jedoch nach wie vor als ein Mangel.
Bei wem? Bei dir? Und selbst wenn man dies aus irgendwelchen Gründen nicht gut findet, dies dem Kind vorzuwerfen ist bar jeder Vernunft.
Die Frage nach der Vernunft kannst du nicht immer stellen.

Eule hat geschrieben:
Die Beweislast liegt bei dir. Wer bekommt ein Kind, um heiraten zu können?

Wie soll ich diesen Beweis antreten? Die Namen der entsprechenden Ehepaare darf ich nicht nennen, Datenschutz. Ich kann nur versichern, dass ich diese Aussage mehrfach gehört habe.
Man kann heute alles Mögliche behaupten und "Datenschutz" rufen, um zu versuchen, sich aus der Verantwortung zu ziehen. Wenn dies überhaupt passiert, dann äußerst selten, und ist ncht geeignet, die heutige Gesellschaft zu beschreiben. Es gibt auch mehrere Falschaussagen, die ich mehrmals gehört habe, z.B. "Elvis lebt".
Sieh dir hier meine Antwort an Ralf an.

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