Lorenzo_ZH hat geschrieben:Ich bin überrascht, dass mich das überhaupt überrascht hat.
Das ist ja schon mal ein hoffnungsvoller Anfang. Nämlich dahingehend, dass du die Realität in den Blick bekommst.
Es ist ja auch nicht einfach, dass muss ich ja auch zugeben, einen Zustand der einem nicht gefällt, zu akzeptieren. Es hat immer etwas mit verbiegen, verlieren oder resignieren zu tun, wenn man ES nicht ändern kann. Wo man ES doch so gerne anders haben wollte.
Und Lorenzo, das Thema "ob es denn Grenzen" bräuchte, wird seit über 100 Jahren diskutiert, solange es die Idee der Nackten gibt, nackt sein zu wollen. Aufgrund dieser historischen Erfahrung gibt es auch nur eine Antwort: Ja, es braucht Grenzen. Auch wenn es mitunter ohne Grenzen funktioniert, ist das aber die Ausnahme.
Nun kann man die Philosophen bemühen oder die Juristen oder sonst welche Experten, die alle übereinstimmend sagen würden, dass Nacktheit an sich nichts wäre, was man eingrenzen müsste. Nur nützt das ungefähr soviel wie bei der Klimadiskussion. Die textile Mehrheit interessiert das nicht und wehrt sich vehement, wenn mal doch ein Nackter auftaucht.
Nur die beiden Beispiele aus diesem Monat, ein nackter Rollerfahrer und eine nackte Bierkäuferin werden von der Polizei letztendlich angehalten oder aufgesucht und von der Presse negativ dargestellt. Barbusige Baderinnen werden von Sicherheitsdiensten belästigt, nackt Badende mittels Verordnung an eingegrenzte Stellen gezwungen usw. usf.
Klar, würde man sich wehren, wie bei den Barbusigen, dann würde man vielleicht auch etwas erreichen. So wie sich die Pioniere der FKK gewehrt haben und sich vor Gericht ihre Rechte erstritten haben oder s.a. die Beispiele in späterer Zeit.
Klar gäbe es wieder Protagonisten, wie dereinst Künstler, die diese Kultur aus der Bedeutungslosigkeit holen würden, dann würde es vielleicht zu einer Akzeptanz kommen. Aber das ist nicht zu sehen.
Natürlich würde es mich freuen, wenn du in Puistolas Fußstapfen trätest und in seinem Geiste die Sache "Ohne Höschen" propagieren und vertreten würdest. Er ist ja leider verstorben, aber legendär sind seine TV-Auftritte oder sein juristisches Engagement in der Schweiz. Freilich mit negativem Ausgang.
Aber wenn es einer jungen Generation gelänge diese Grenze zu beseitigen, dann würde es mich freuen. Wir Alten haben es nicht geschafft.