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FKK-Trend rückläufig?

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Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von Eule » Mo 5. Aug 2019, 23:22

Um unseren Dissens voll, ständig darzustellen und nicht nur durch Teilbotschaften zu "verfälschen", sei festgestellt, dass du die Meinung vertrittst, wir würden in eine neue Zeit der Prüderie fallen. Im Gegensatz zu dir vertrete ich die Meinung, dass wir in den 68ger Jahren , die keine neue Zeit der Moralität erreicht haben. Die sich entwickelnde Bewegung zum Nackturlauben und -baden ist in meinen Augen kein Beleg für eine freiere Moral, sondern nur ein Modetrend, der jetzt wieder abgeflaut sei. Wir reden zwar jetzt freier über Sexualität, tolerieren mittlerweilen die Homosexualität, aber in der moralischen Grundeinstellung hat sich wenig verändert.

Die bildliche Darstellung der Nacktheit an sich zeigt ebenfalls diese von mir aufgezeigte Entwicklung. Es hat mit ganz vorsichtigen Nacktbildern angefangen, die dann immer freizügiger, im Sinne von vollständiger, wurden. Als letzte Stufe wurden dann auch Kindern vollständig, also mit den Genitalien, abgebildet. Dieses jedoch relativ selten. Soweit die Situation bis zum Start der Modewelle am Kiosk.

Viele sog. FKK-Zeitungen, wie z. B. die Sonnenfreunde, konnten dann am Kiosk gekauft werden, wenn man das entsprechende Alter hatte. Wie sich die bildliche Freizügigkeit im Einzelnen entwickelte, vermag ich heute nicht mehr mit letzter Sicherheit sagen. Was wann am Kiosk erhältlich oder über die sich entwickeln den Sex-Shops bezogen und angesehen werden konnte, kann ich jetzt auch nicht mehr differenzieren. Seinerzeit habe ich mich im Studium mit der "Sexualisierung" in der Werbung beschäftigt und dargestellt. Die übrige Entwicklung war für mich nur als Beiwerk interessant.

Als erstes verschwanden die sog. FKK-Zeitungen, dann die FKK-Reiseangebote und zum Schluss das unbekleidete Baden im großen Stil. Mit der Fotographie per Handy entwickelte sich eine Scheu zum Nacktbaden und hier wurde dann, mit dem Bekanntwerden der sexuellen Missbräuche, der Schutz der Kinder vorgeschoben. Was für dich ein Rückfall in ein altes moralisches Verhalten ist, sehe ich nur als wieder deutlich werden alter verdeckt vorhandenen moralischen Wertvorstellungen. Das moralische Empfinden der Menschen hatte sich nach den 1968ger Jahren im Wesentlichen nicht verändert.

Ich kenne dein Alter nicht, schätze aber, dass du nach den 1968er Jahren geboren wurdest, diese somit selbst nicht bewusst erlebt hast. Für dich ist es daher nicht hat möglich, den Unterschied zwischen der Realität dieser Zeit und ihrer medialen Darstellung zu erkennen. Woher auch. Jetzt erlebst du ein hysterische Verhalten bezüglich der Darstellung unbekleideter Kinder und du scheinst, so vermute ich, dieses hysterische Auftreten einiger Leute gleichzusetzen mit dem "Freiheitsdrang" der 1968er Jahre.

Ist der FKK-Trend der 1968er Jahre rückläufig? Ja, dieses sehe ich auch so. Trend bedeutet Modewelle. Findet jetzt eine Umkehr dieses Trends statt? Einige Medien und Wissenschaftler sehen dieses. Hier bin ich mir noch nicht sicher. Denn ich vermag Symptomen dieser neuerlichen Trendwende hin zum FKK noch nicht erkennen. Da ich jetzt auf dem Land lebe, also nichts mehr in einer Großstadt, werde ich solche Veränderungen natürlich erst relativ spät erkennen können. Selbst wenn eine neue Modewelle hin zum FKK entstehen sollte oder begonnen hat, so ist es eine andere Frage, ob sich die moralische Grundeinstellung der Bevölkerung ändern wird. Denn Modewellen laufen nicht grundsätzlich mit moralischen Auffassungen parallel.

Wenn du es erreichen willst, dass die bürgerliche Moral die Nacktheit als solches toleriert, dann musst die in deiner Begründung die zwingende Verbindung von FKK und Sexualität auflösen.

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Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von Aria » Di 6. Aug 2019, 13:14

Du, Eule, philosophierst hier über die sich angeblich nicht veränderte Moral und übersiehst dabei, dass die FKK-Bewegung nur möglich war, weil sich die Moral geändert hatte. Du erklärst die kürzer werdenden Röcke der Frauen in den 1920er und 1960er Jahren ebenso zur bloßen Mode, wie die gleichzeitig auftretende bzw. sich in alle gesellschaftlichen Schichten ausbreitende FKK-Bewegung.

Und im Gegensatz zu mir, bringst du für deine Behauptungen absolut keine Belege – also hat es keinen Zweck, diese ständig zu wiederholen. Und für mich heißt das wieder einmal: Ende der Diskussion.

 

Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von Naggsch » Di 6. Aug 2019, 17:24

Ist auch Wetter abhängig teilweise in der Woche super Wetter und dann am Wochenende mieses Wetter
Jedenfalls dies Jahr ,viele bleiben auch nur noch kürzere Zeit weil Angst vor Sonnenbrand die Medien
Machen eben die Leute verrückt.
So viele sind am Textil Strand auch nicht vielleicht kommt ja baden ganz aus der Mode zumindest draussen.

 
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Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von efkaka » Mi 7. Aug 2019, 12:43

FKK geht nicht zurück und hat mit Wetter gar nichts zu tun . Es gibt auch Leute , die dieses Forum gar nicht kennen . Viele die hier angemeldet sind lassen das auch ruhen , antworten nicht , weil die dann mit einem Idioten , wie ich es bin zu tun haben . Ich kenne viele Leute von verschiedenen Seen , wo man gemischt oder eben nur nackt ins Wasser geht . Eigentlich sind es immer die gleichen Leute .

 
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Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von Eule » Mi 7. Aug 2019, 16:18

@ Aria
Du, Eule, philosophierst hier über die sich angeblich nicht veränderte Moral und übersiehst dabei, dass die FKK-Bewegung nur möglich war, weil sich die Moral geändert hatte.
Es stellt sich die Frage, wie allgemeingültig du den Moralbegriff siehst. Kann eine kleine Gruppe, die sich etwas mehr Freiheit verschafft, dabei aber in der breiten Öffentlichkeit kein durchschlagenden Erfolg zeigt, schon den bürgerlichen Moralbegriff so zu verändern, dass wir hier von einer Änderung der bürgerlichen Moral sprechen können? Ich denke, dass dem nicht so ist und möchte dich an deine Einwände erinnern, in dem du die kath. amtskirchliche Haltung, so wie diese propagiert wird, immer als Gegenbeispiel heranzieht.
Du erklärst die kürzer werdenden Röcke der Frauen in den 1920er und 1960er Jahren ebenso zur bloßen Mode, wie die gleichzeitig auftretende bzw. sich in alle gesellschaftlichen Schichten ausbreitende FKK-Bewegung.
Hier muss ich erst einmal, um ein scheinbar bei dir entstandenes Missverständnis auszuräumen, klar stellen. Die breit gewordene Bereitschaft und Umsetzung des FKK-Urlaubes und -Badens nach den 68er Jahren habe ich als Mode bezeichnet. Die FKK-Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts war Bestandteil einer Reformbewegung und als solche nicht in der Breite wirksam. In den kürzer werdenden Röcken kann ich in der Tat nur eine Modeerscheinung sehen. Natürlich habe ich das Geschrei bezüglich der immer kürzer werdenden Röcke, welches natürlich immer mit einem Anspruch des Anstandes verbunden war, seit den 50ger Jahren des vergangenen Genen Jahrhunderts gut in Erinnerung. Es stellt sich hier die Frage, welche moralischen Werte wurden hier verändert? Senden Mädchen oder Frauen mit einem kurzen Rock eine Aufforderung zur sexuellen Aktivitäten aus? Werden die ach so schwachen Männer beim Anblick eines kurzen Rockes einem sexuellen Reitz ausgesetzt, den sie nur schwer beherrschen können? Die Frau mit einem kurzen Rock als Eva, die Adam verführt? Nun hoffe ich, dass du diesen Blödsinn nicht verinnerlicht hast und darum hier in der Mode keine Veränderung der bürgerlichen Moral erkennst.

Wer jetzt glaubt, dass ich mit diesen Fragen Aria veralbern will, dem sei gesagt, dass derartige Argumente in der Tat vorgetragen wurden und ich diese nur wenig ironisch verstärkte. Es ist für mich durchaus verständlich, wenn Aria aus dieser Argiumentationskette heraus argumentiert und empfindet. Denn dieses dürfte der Erziehungshaltung entsprechen, die Aria Erhaltern hat.

Und im Gegensatz zu mir, bringst du für deine Behauptungen absolut keine Belege – ...
Was für Beweise erwartest du von mir? Wir sehen die gleichen Belege, interpretieren diese nur anders. Wir können uns vortrefflich darüber streiten, ob die Liberalisierung im Verständnis für die Homosexualität der sporadischen und teilweisen Akzeptanz der Nacktheit geschuldet ist oder ob dieses nicht mit der allgemeinen Liberalisierung und Demokratisierung der Gesellschaft zusammen hängt. Welche Belege willst du für die "Normalität" haben? Nachdem und hier insbesondere die kath. Amtskirche ihre moralische "Deutungshoheit" verloren hat, auch wenn ihren Forderungen in den seltensten Fällen Folge geleistet wurde, so hat das moralische Grundverständnis der bürgerlichen Moral keine Veränderung erhalten. Die religiöse Entkoppelung der Moral, die wir jetzt verstärkt erleben, hat das Potential, einer langfristigen Neuorientierung der bürgerlichen Moral herbei zu führen. Nur sehe ich im Augenblick noch keine Anzeichen, die eine derartige Veränderung in der bürgerlichen Moral andeuten würden. Ob die augenblicklich vorherrschende Hysterie uns zu einem Rückfall in eine derartige Körperfeindlichkeit führen kann, wie diese im auslaufenden 19. Jahrhundert vorhanden war, vermag ich noch nicht zu sagen.

Wir können uns jetzt die Frage stellen, ob der rückläufige FKK-Trend gebrochen wurde oder nur eine Verlangsamung der negativen Entwicklung vorliegt. Aber die Anfangsfrage bleibt bestehen, wie du den Moralbegriff für dich definierst, damit die moralische Wende, die du zu sehen glaubst, auch als solche erkannt werden kann?

 

Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von Naggsch » Mi 7. Aug 2019, 17:40

FKK hat nichts mit Wetter zu tun , wieso nicht wer geht baden bei miesen Wetter, vielleicht für eisbader alle anderen wollen schon Sommer Wetter

 
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Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von tommy08 » Do 8. Aug 2019, 21:40

Naggsch hat geschrieben:FKK hat nichts mit Wetter zu tun , wieso nicht wer geht baden bei miesen Wetter, vielleicht für eisbader alle anderen wollen schon Sommer Wetter


Stimmt. Die Wettervorhersagen lagen in diesem Sommer besonders arg daneben, d.h. oft wurden "schwere Gewitter" oder zumindest Regenschauer angekündigt, und dann war es fast immer den ganzen Tag sonnig-warm. Die Seen aber waren leer, weil die Leute bei den Wetterprognosen keine Lust hatten zum Badesee zu fahren.

 
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Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von tommy08 » Do 8. Aug 2019, 21:45

Naggsch hat geschrieben:vielleicht kommt ja baden ganz aus der Mode zumindest draussen.


Das gibt es schon. Immer öfter sehe ich an gemischten Stränden (FKK erlaubt) Eltern mit Kindern ankommen, und die Kinder ziehen sich überhaupt nicht mehr aus, bleiben in Tagesbekleidung. Und fingern stundenlang auf ihren Handys rum. :?

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Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von Bummler » Mo 12. Aug 2019, 11:10

"Jedenfalls gibt es genügend Gründe, sich lieber nicht vollnackt zu zeigen", fasst Starke zusammen. "Das hängt auch mit der Haarfurcht ab Kinn abwärts zusammen: Da wird jedes Haar bekämpft, auch die Schamhaare."


Was der Starke so alles rausbekommt. "Haarfurcht", habe ich ja noch nie gehört, muss aber was dran sein.

Immerhin eine steile These, dass die Freikörperkultur wegen der Haarfurcht zurück geht. Habe ich allerdings schon immer befürchtet, immer dann wenn mal wieder jemand über IR philosophiert hat. Diese Scheiß-Intimrasur hat uns das schöne FKK kaputt gemacht.

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Re: FKK-Trend rückläufig?

Beitrag von Aria » Mo 12. Aug 2019, 12:20

Bummler hat geschrieben:Diese Scheiß-Intimrasur hat uns das schöne FKK kaputt gemacht.
Immer diese Verallgemeinerungen. Eher trifft der DFK den Nagel auf den Kopf - Zitat:

"Naturismus hat aber sicherlich nicht mehr den gleichen Stellenwert wie vor einigen Jahrzehnten, was mit der gesellschaftlichen Entwicklung als Solche zusammenhängen könnte."

Das dokumentiere ich in diesem und Vorgängerforum seit Jahren, aber erst allmählich begreifen es auch andere.

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