Campingliesel hat geschrieben:Das klingt ja so, als würdest Du als einziger sämtliche über 80 Mio Einwohner Deutschlands kennen und alles genau wissen, wieviel, was wer wo und wann erlebt hat.
Erkennst Du wirklich nicht, wie unsinnig diese Aussage ist? Hast Du nicht gesehen, dass Dir schon einige widersprochen haben, die in der DDR gelebt haben und es daher wirklich besser wissen? Die Zahl der Beispiele, die Du anführst ist so klein, dass man eigentlich keinerlei Statistikkenntnisse haben muss um zu erkennen, dass eine Schlussfolgerung auf die Gesamtheit nicht möglich ist. Wenn man korrekt das von Dir beschriebene Verhalten vergleichen will, muss man mindestens je 2000 Personen dazu im Osten und im Westen befragen, die 1990 bereits alt genug waren, darüber etwas sagen zu können. Also haben wir keinen quantitativen Vergleich, sondern nur Deinen persönlichen Eindruck aufrund einiger weniger Dir bekannter Fälle.
Die Aussage "Entweder willst oder kannst Du es nicht einsehen, daß all meine Erfahrungen und Informationen nicht nur Einzelfälle sind, sondern sehr wohl ein wahres Gesamtbild der DDR zeigen." entbehrt jeglicher Grundlage und ist schlicht und einfach falsch.
Nun, Du fragst, wie viele ich im Osten kenne: es sind jedenfalls mehr als 2000 mit denen ich regelmäßig bei Kunden in Sachsen und Brandenburg dienstlich zu tun habe. Diejenigen, mit denen ich über Gewohnheiten und Besonderheiten der ehemaligen DDR beim Mittagessen mal gesprochen habe, sind auf jeden Fall inzwischen weit über 100. Und eins ist daraus auf jeden Fall klar: der familiäre Zusammenhalt hatte einen sehr hohen Stellenwert. Aus recht vielen Berichten hatte ich den Eindruck, einen höheren, als bei uns im Westen. Man brauchte Zusammenhalt und ein privates Umfeld des Vertrauens, um die äußeren Umstände auszuhalten. Das steht jedenfalls in krassem Gegensatz zu Deinen Aussagen und beruht auf einer vielfach größeren Anzahl an Aussagen von Kontakten. Trotzdem ist es ein Eindruck und nicht mehr und erlaubt auch keine Hochrechnung auf die gesamte Bevölkerung der damaligen DDR.
Was allen Aussagen gemeinsam ist: Der Kleingarten hatte einen sehr hohen Stellenwert, weil es für Städter ein Zufluchtsort in die persönliche Freiheit war. Einen neuen Trabbi hat man groß gefeiert, weil es bis zu 10 Jahre Wartezeit gab. Die Affen im Zoo hat man beneidet, weil die Bananen bekamen, die Menschen sie aber nicht kaufen konnten.
Wo man am Vorabend nach der Anreise noch gebadet hat, kann man dort nach meiner Erfahrung problemlos ansprechen, auch wenn es ein für FKK bekannter Strand an einem der Seen ist. Manche sagen gleich, dass sie auch gern dahin gehen, andere, dass es nichts für sie ist, auch wenn FKK damals in der DDR so verbreitet war.