Die Frage nach dem Gefühl löst bei mir die Frage nach der Motivation des Gerne-Nackt-Seins aus. Denn es ist ein angenehmes, stärkendes Gefühl der Freiheit. Angenehmes wollen wir gerne wiederholen. Nur die Frage scheint ja nach der Ursache für dieses Gefühlsempfinden zu forschen.
Es erscheint mir logisch, dass wenn ich dieses Gefühl der Freiheit wahrnehme, wenn ich nackt bin, dass ich offensichtlich dieses Gefühl der Freiheit deutlich weniger habe (oder vermisse) wenn ich bekleidet bin. Da erhebt sich die Frage: Was nimmt mir (besser: verhindert) das Gehühl frei zu sein wenn ich bekleidet bin. Jetzt dürfte/könnte es sehr philosophisch werden. Gefühle kommen ja nicht von außen sondern entstehen (als Folge von Assoziationsketten) in mir. Das heißt für mich Kleidung löst so etwas wie "Unfreiheit" oder Zwang in mir aus. Als Kind war für mich der Fasching eine ziemliche Qual wenn ich mich verkleiden musste. (Ha jetzt habe ich den wahren Grund und die wahre Schuld - meine Mutter, die mir immer Faschingspartys organisierte - Hihi, Scherz!)
Einige Gedanken habe ich hier zusammengefasst bzw. versucht zu formuliereen:
https://naturismus.kanja.at/Startnn.htm#NacktohneGewand"Kleider machen Leute" - d.h. Kleidung verändert mich, den Eindruck, den ich vermittle. Das kann ich hilfreich nutzen so wie weiter oben beschrieben wurde. Ich kann damit provozieren (wie ebenso weiter oben beschrieben wurde). Egal wie - es ist eine Art Maske/Verkleidung. Ein Zwang zu bestimmter Kleidung ist auch ein gewisses Machtmittel bzw. vermittelt Macht (Uniform) und ist damit jedenfalls manipulativ (Kopftuchzwang). Jedoch so subtil und Jahrzehnte gewohnt, dass vermutlich jemand der die Nackt-Erfahrung nicht macht, den Unterschied gar nicht wahnehmen kann. Daher vermutlich auch die Schwierigkeit dies verbal zu vermitteln.
Und mit der ersten Nackt-Erfahrung ist häufig (so lese ich es aus den Antworten) ziemlicher Stress, Sorge, Scham, Peinlichkeit zumindest Unsicherheit verbunden - passt so gar nicht zu Freiheit!
Wenn ich einen gesamten Tag nackt im homeoffice oder nackt 6-7-8 Stunden am Berg unterwegs bin, ist es einfach normal. Es fallt mir gar nicht mehr auf. Es ist natürlich. So bin ich. Ich bin (Sanskrit: so ham). Ich bin bei mir (oder in mir). Stressfrei, in Ruhe.
Ich empfinde es nach wie vor klarer (im Vergleich mit Kleidung).