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Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Bummler » Do 13. Dez 2018, 10:31

Eule hat geschrieben:Muss ich mich denn wegen etwas schämen, was der Natürlichkeit des Menschen entspricht?


Ja, weil der Mensch sich vom Tier durch seine Erkenntnisfähigkeit unterscheidet. Er kann erkennen was primitiv ist und was zivilisatorisch. So ist die Nacktheit, insbesondere die der Sexualorgane unzweifelhaft schamwürdig, weil sie das Interesse der Menschen am Menschen in Bahnen lenkt, die wir als intelligente Wesen zu den primitiven zählen.

Die Offensichtlichkeit von Sexualität lenkt also vom Wesentlichen, nämliche der kulturellen Identität des Menschen ab. Deshalb ist auch der Weg "zurück zur Natur" bezüglich des Menschen widernatürlich, da er dann auf seine Kultur verzichten müsste. Was unmenschlich wäre.


Das ist doch wohl klar.

 

Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von hajo » Do 13. Dez 2018, 12:18

Bummler hat geschrieben:Die Offensichtlichkeit von Sexualität lenkt also vom Wesentlichen, nämliche der kulturellen Identität des Menschen ab.



Das ist doch wohl klar.

:lol:

Ist schon klar.

Es sind ja Männer, die die ältesten künstlerischen, also wohl kulturellen Artefakte - allesamt Darstellungen weiblicher, NACKTER Anatomie - hergestellt und heutzutage als der Verehrung des Weiblichen zugeordnet sehen wollen.
Dabei geht es nur um's Rammeln.
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Klausi60 » Do 13. Dez 2018, 14:58

@ Hajo :-) dann viel spass beim Rammeln.

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Campingliesel » Do 13. Dez 2018, 21:39

Eule hat geschrieben:Wichtig ist nur, dass wir in unserer von der Natur so abgewendeten Kultur den Bezug zur Natur und der Natürlichkeit wieder herstellen und wissen, was natürlich ist und was einem zivilisatorieschen Prozess geschuldet ist.


Du hast mir immer noch nicht geschrieben, wie diese Herstellung unseres Bezugs zur Natur und der Natürlichkeit aussehen könnte.
Und ebenso, was natürlich ist und was einem zivilisatorischen Prozess geschuldet ist.

Gibts da ein paar Beispiele dafür?

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Eule » Fr 14. Dez 2018, 01:36

@ Hajo
Ich verstehe deinen Ärger nicht. Der Unterschied in unserer Betrachtung, was zur Kleidung als Fellersatz gehört und was nicht, wird von dir anders gesehen, als wie ich es sehe. So habe ich mich mit deinem Gedankengang auseinander gesetzt, diesen also ernst genommen, nur bin ich zu einem anderen Schluss gekommen. Dir steht es doch frei, deine Ansicht weiterhin als deine Ansicht zu vertreten. Nur weil ich eine andere Meinung habe und diese nach meiner Kenntnis aus den Naturwissenschaften begründe, bist du doch nicht gezwungen, diese deine Meinung über den Haufen zu werfen. Und wenn ich eine Aussage als Irrtum bezeichne und so sehe, bedeutet dieses doch nicht, dass ich mich nicht selbst irren könnte. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Also ärgere dich doch nicht.

@ Campingliesel
Du hast mir immer noch nicht geschrieben, wie diese Herstellung unseres Bezugs zur Natur und der Natürlichkeit aussehen könnte.
Und ebenso, was natürlich ist und was einem zivilisatorischen Prozess geschuldet ist.

Gibts da ein paar Beispiele dafür?
Diese Frage kann ich dir nur abstrakt beantworten. Alles, was aus der Natur selbst entspringt oder entsprungen ist, ist natürlich. Alles, wozu ein Lernprozess erforderlich ist und nicht einem direkten Erfordernis der Natur entspringt, also im Sinne vom Verhalten, entstammt dem Prozess der Zivilisation.

@ Bummler
So ist die Nacktheit, insbesondere die der Sexualorgane unzweifelhaft schamwürdig, weil sie das Interesse der Menschen am Menschen in Bahnen lenkt, die wir als intelligente Wesen zu den primitiven zählen.
Warum sollen die Sexualorgane unzweifelhaft schamwürdig sein? Ich schäme mich wegen meiner Sexualorgane nicht. Warum sollte ich es? :roll:
Die Offensichtlichkeit von Sexualität lenkt also vom Wesentlichen, nämliche der kulturellen Identität des Menschen ab.
:roll: Meine Sexualität lenkt mich nicht von meiner kulturellen Identität ab. Wenn dem so wäre, dann wäre ich ja gespalten, einmal in dem kulturellen Menschen (ohne Sexualität) und ein anderes Mal in den sexuellen Menschen (ohne Kultur). :( Aber ich denke, dass du dieses so nicht gemeint haben kannst.

Deshalb ist auch der Weg "zurück zur Natur" bezüglich des Menschen widernatürlich, da er dann auf seine Kultur verzichten müsste.
Wie kann etwas widernatürlich sein, wenn ich mich der Natur zuwende und mehr auf die natürlichen Bedürfnisse achten will? Die Natur kann auf den Menschen verzichten, aber der Mensch mit seiner Kultur nicht auf die Natur!
Was unmenschlich wäre.
Das ist doch wohl klar.
Nein, mir nicht. Warum soll es unmenschlich sein, wenn ich auf die natürlichen Bedürfnisse des Menschen mehr achten will, als dieses jetzt üblich ist?

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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Bummler » Fr 14. Dez 2018, 10:22

Eule hat geschrieben:
Was unmenschlich wäre.
Das ist doch wohl klar.
Nein, mir nicht. Warum soll es unmenschlich sein, wenn ich auf die natürlichen Bedürfnisse des Menschen mehr achten will, als dieses jetzt üblich ist?


Ja dir nicht und mir auch nicht, das ist ja auch klar. Ich habe jetzt ja auch mehr aus dem Blickwinkel der textilen Mehrheit heraus argumentiert. Wir können uns in unserem nackten Reservat so allerlei theoretische Zusammenhänge konstruieren, die dann aber im Disput mit unserem eigentlichen Gegner, den Textilen wie Blasen zerplatzen. Die haben nämlich uns eines voraus: den historischen Beleg, dass Klamotten den Menschen erfolgreich gemacht haben. Nackt sind heutzutage nur noch Urmenschen, die ohne unseren speziellen Schutz nicht überleben würden. Genau solchen Schutz gewähren uns die Textilen auch, in den Vereinen und an Stränden, aber sie verbitten sich die Verbreitung von Nacktheit.

Die von uns gewünschte Akzeptanz von allgemeiner Nacktheit lehnen sie aber aus kulturellen und zivilisatorischen Gründen ab. Der Verweis auf deren Natürlichkeit nützt uns also gar nichts. Es fehlt der zivilisatorische Vorteil von Nacktheit. Den gibt es nicht.

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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von HTJ » Fr 14. Dez 2018, 12:31

Bummler hat geschrieben: Der Verweis auf deren Natürlichkeit nützt uns also gar nichts. Es fehlt der zivilisatorische Vorteil von Nacktheit. Den gibt es nicht.

Stimmt, den zivilisatorischen Vorteil von Nacktheit gibt es nicht. Es ist ja nur so daß nackt ( in bestimmten Situationen ) etwas schönes ist. Man kann ja auch in ein feines Restaurant essen gehen oder an der Pommesbude essen. Das feine Restaurant bietet auch keinen zivilisatorischen Vorteil, nur es ist eben schöner vom Gefühl her.

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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von HTJ » Fr 14. Dez 2018, 12:59

Ich wollte aber noch mal auf das Thema " Teilnehmerin bei Adam sucht Eva " zurückkommen.
@ Eule
Meine Bemerkung zur Gruppendynamik bezog sich auf die Frage " FKK ja oder Nein", und nicht auf die Teilnahme an dieser Fernsehsendung.
@ Tim007
Dieser Frau wurde die Frage gestellt ob sie sich jetzt FKK vorstellen kann und da kam die Antwort: "Nein" und dann die Begründung daß sie sich mit Bikini wohler fühlt. Das ist aber die selbe Begründung wie alle anderen FKK- Gegner. Man mag es eben nicht und legt sich dann Begründungen zurecht.
@ alle
Ich habe aber nochetwas anderes gefunden:
http://www.videogourmet.de/2015/03/16/naked-heart/
Der Grundgedanke bei dieser Aktion ist eigentlich der daß Besucher bei einen Festival angesprochen werden ob sie sich nackt ausziehen und sich als Gruppe nackt fotografieren lassen. Daß da doch viele junge Leute mitmachen passt ja eigentlich nicht zu der Feststellung daß junge Leute heutzutage prüde sind. Vielleicht ist die Zahl nicht repräsentativ für alle jungen Leute. Oder bei einen solche Festival herscht vielleicht eine besondere Atmosphäre um bei so etwas mitzumachen. Auf alle Fälle scheint es dann doch so etwas wie Gruppendynamik zu sein. Zumal der Inititiator und Fotograf in einen Interview gesagt hat daß erst niemand gekommen ist zu dieser Aktion und dann kamen die Leute geströmt.
Im Sinne von Gruppendynamik kann man vielleicht sagen: Eventuell genugt ein Funke und die FKK-Strände sind wieder voll mit jungen Leuten.

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Tim007 » Fr 14. Dez 2018, 14:00

Gibt es eigentlich noch den Nackt-Lauf in Roskilde?

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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von homo sapiens » Fr 14. Dez 2018, 15:49

Eule hat geschrieben: [...] Alles, was aus der Natur selbst entspringt oder entsprungen ist, ist natürlich. Alles, wozu ein Lernprozess erforderlich ist und nicht einem direkten Erfordernis der Natur entspringt, also im Sinne vom Verhalten, entstammt dem Prozess der Zivilisation.

Danke fuer diese entlarvende Aussage.

Nach dieser Definition waere kein Mensch, der ueber diesen Globus wandelt, ein
natuerliches Wesen mehr, da er ja aufgrund des zivilisatorischen Prozesses
sein natuerliches Verhalten seit der Geburt (gezwungenermassen) abgelegt hat.

Somit ist dieses "zurueck-zur-Natur"-Denken nichts weiter als eine Illusion.
Denn trotz Nacktheit bleiben die einmal erlernten Verhaltensweisen (Zivilisation)
fuer immer im Hinterkopf.
Und nicht nur "trotz", sondern besonders dann, wenn Nackte unter sich sind, bzw.
auf dem allseits geliebten FKK-Gelaende, beim Wandern oder am See. Da wird dann
besonders darauf geachtet.

Da koennte man den Personen, die hier und anderswo nur auf sexuelle Kontakte
aus sind, ja eine hoehere Naturnaehe bescheinigen, da sie nicht viel auf
zivilisatorisches Gehampel geben und nur ihren Instinkten folgen.

Also kann ich feststellen, dass Nackte in gewisser Hinsicht zwar romantisch
veranlagt sind (Liebe zur Natur, etc.) aber aus ihrem einmal erlernten
Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft nicht ausbrechen koennen und sich
in Bezug auf "Natuerlichkeit" eine ganze Menge vormachen.

So mal ganz abstrakt gedacht...


Die Natur kann auf den Menschen verzichten, aber der Mensch mit seiner Kultur nicht auf die Natur!

Nur mal so als Hinweis: Ohne den Menschen gibt es auch _keine_ Natur! :wink:

Auch der zweite Teil der Aussage ist falsch, denn mir ist kein Mensch bekannt,
der den Aufenthalt auf der ISS (oder einer anderen Raumstation) aufgrund
fehlender Natur nicht ueberlebt hat.



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