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Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von BOeinNackter » Di 1. Jan 2019, 17:20

Heute habe ich etwas schönes über Stress gehört.
Wenn wir uns ärgern und unserer Wut freien Lauf lassen, wird unser ganzer Organismus und auch unser Denken darauf gerichtet, den bösen Gegner zu besiegen. Wir sollten wissen, dass das nur gebraucht wird, um uns aus großer Not zu retten. In allen anderen Situationen ist es sehr ungesund.
Wir rasen wie auf einer Autobahn. Wir sind nicht mehr in der Lage, uns in Ruhe umzuschauen, alles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und umzukehren. Das geht nur, wenn wir uns wieder entspannen.
Was bleibt ist, Stop zu sagen, tiefe ein und tief auszuatmen. Auch das geht nur, wenn wir nicht so gestresst sind. Dann können wir noch einmal nachsehen, was das, was uns wütend gemacht hat, für uns und die Welt wirklich bedeutet. Dann können wir uns für eine Handlungsweise entscheiden, die das Nötige schafft und keinen weiteren Schaden anrichtet.

Hier könnten wir versuchen, nicht die Beiträge anderer zu bewerten, sondern unsere Sicht darzustellen und uns über die Vielfalt der Menschen freuen, die sich hier einträchtig austauschen.

Die Frau, die interviewt wurde, ist Kinderärztin und hat ein Buch geschrieben über das Geheimnis gesunder Kinder.

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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Seelöwe » Di 1. Jan 2019, 18:19

Eule hat geschrieben:Können wir uns wieder unserem Thema zuwenden?

Gerne, aber solange der Themenbestandteil „Gruppndynamik“ (meinetwegen auch Gruppennorm oder Gruppendruck) hier nicht diskutiert werden „darf“, ohne dass der Themeneröffner dem zustimmt, ist das nur dein (Eules) Thema und ich nicht mehr interessiert.
Grüße vom Seelöwen

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Campingliesel » Di 1. Jan 2019, 22:10

BOeinNackter hat geschrieben:Heute habe ich etwas schönes über Stress gehört.
Wenn wir uns ärgern und unserer Wut freien Lauf lassen, wird unser ganzer Organismus und auch unser Denken darauf gerichtet, den bösen Gegner zu besiegen. Wir sollten wissen, dass das nur gebraucht wird, um uns aus großer Not zu retten. In allen anderen Situationen ist es sehr ungesund.
Wir rasen wie auf einer Autobahn. Wir sind nicht mehr in der Lage, uns in Ruhe umzuschauen, alles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und umzukehren. Das geht nur, wenn wir uns wieder entspannen.
Was bleibt ist, Stop zu sagen, tiefe ein und tief auszuatmen. Auch das geht nur, wenn wir nicht so gestresst sind. Dann können wir noch einmal nachsehen, was das, was uns wütend gemacht hat, für uns und die Welt wirklich bedeutet. Dann können wir uns für eine Handlungsweise entscheiden, die das Nötige schafft und keinen weiteren Schaden anrichtet.

Hier könnten wir versuchen, nicht die Beiträge anderer zu bewerten, sondern unsere Sicht darzustellen und uns über die Vielfalt der Menschen freuen, die sich hier einträchtig austauschen.

Die Frau, die interviewt wurde, ist Kinderärztin und hat ein Buch geschrieben über das Geheimnis gesunder Kinder.


Oder ganz auf einen einfachen Nenner gebracht:

Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge!

Und wenn jemand von einer Sicht der Dinge so sehr beunruhigt ist (oder "gestresst"), sollte er mal überprüfen, ob seine Sicht überhaupt richtig ist.

Oft kommt dann die Erkenntnis: "So habe ich das noch nie betrachtet" oder "Wenn man das so sieht,..............(sieht es meistens ganz anders aus).

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Eule » Mi 2. Jan 2019, 00:13

@ BOeinNackter
Dein Beitrag bezüglich des Stresses ist sehr gut, zutreffend und sollte uns zum Nachdenken bringen. Ja, wir müssen uns entschleunigen. Wir müssen nicht sofort auf jeden Beitrag reagieren und sollten die alte Regel beachten, mindestens eine Nacht darüber schlafen, bevor geantwortet wird.

@ Seelöwe
Eule hat geschrieben
Können wir uns wieder unserem Thema zuwenden?
Gerne, aber solange der Themenbestandteil „Gruppndynamik“ (meinetwegen auch Gruppennorm oder Gruppendruck) hier nicht diskutiert werden „darf“, ...
Ich habe keine Bedenken, wenn statt "Gruppendynamik" der Begriff der Gruppennorm oder Gruppendruck benutzt wird. Die Begriffe Gruppennorm und Gruppendruck treffen auf den Zustand zu, der hier irrtümlich mit dem Begriff "Gruppendynamik" benannt wurde. Sorry, ich glaubte, darauf hinreichend hingewiesen zu haben. Scheinbar nicht.

@ Campingliesel
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge!
Dieser deiner These, wenn diese so absolut gesetzt wird, wie du es tust, kann ich nicht zustimmen. Beides ist nämlich richtig. Einmal sind es die Dinge, die uns beunruhigen und ein anderes Mal unsere Sicht auf die Dinge. Beides ist also möglich und richtig.

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Campingliesel » Mi 2. Jan 2019, 10:49

@ eule: Diese These stammt nicht von mir, sondern hat schon vor ca 2000 Jahren ein Philosoph erkannt. Und dann sag mir mal ein Beispiel, wo das nicht zutrifft. (Ausgenommen sind natürlich wirklich schlimme Dinge wie Unfälle, unheilbare Krankheiten, Naturkatastrophen u.ä.)
Es geht bei diesem Spruch um Dinge, die man grundsätzlich negativ oder positiv sehen kann, wo aber nicht wirklich etwas passieren kann. Und zwar genau z.B. solche Dinge die BOein Nackter erwähnt hat. Oder auch Einbildungen oder eine falsche Sicht aus Unwissenheit heraus oder aus falschen Gewohnheiten. Immer dann, wenn wir den Eindruck haben, unseren Gefühlen und negativen Gedanken ausgeliefert zu sein, die gar nicht sein müßten. Ein bekanntes Beispiel ist da die Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit. Vielen Menschen macht das überhaupt nichts aus, finden es gut und sehen die Vorteile dabei. Aber es gibt auch einige, die sich darüber so aufregen, daß sie tatsächlich krank werden und das nur negativ sehen.

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von riedfritz » Mi 2. Jan 2019, 11:35

Eule hat geschrieben:Beides ist nämlich richtig. Einmal sind es die Dinge, die uns beunruhigen und ein anderes Mal unsere Sicht auf die Dinge.
Eule, du kannst doch nicht wirklich glauben, daß du Dinge (Ereignisse oder was auch immer) so sehen kannst, wie sie wirklich sind! Es ist immer die Sicht auf die Dinge die du mit deinen Erfahrungen vergleichst, bewertest und dann ergibt sich daraus ein Ergebnis, das von der Beurteilung durch andere Personen u.U. abweicht.
Ich glaube nicht, daß man über den ersten Teil deiner Behauptung: "Einmal sind es die Dinge, die uns beunruhigen" überhaupt sinnvoll diskutieren kann, denn beunruhigen kann nur etwas, dessen Auswirkungen man vermutet oder erkennt.
Auch du solltest:
die alte Regel beachten, mindestens eine Nacht darüber schlafen, bevor geantwortet wird.


Viele Grüße,

Fritz

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Eule » Mi 2. Jan 2019, 17:34

@ Campingliesel
Und dann sag mir mal ein Beispiel, wo das nicht zutrifft. (Ausgenommen sind natürlich wirklich schlimme Dinge wie Unfälle, unheilbare Krankheiten, Naturkatastrophen u.ä.)
Jetzt hast du diesen von dir zitierten Merksatz relativiert und gleichzeitig die Dinge, die für sich alleine schon betrachtet und beachtet werden müssen, ausgeschlossen.

@ riedfritz
Eule, du kannst doch nicht wirklich glauben, daß du Dinge (Ereignisse oder was auch immer) so sehen kannst, wie sie wirklich sind!
Warum nicht? Seit der Aufklärung und mit den rationalen Wissenschaftstheorien sollte es uns möglich sein, fast alle Dinge so zu sehen, wie diese sind.
Es ist immer die Sicht auf die Dinge die du mit deinen Erfahrungen vergleichst, bewertest und dann ergibt sich daraus ein Ergebnis, das von der Beurteilung durch andere Personen u.U. abweicht.
Ein Ereigniss sehen, so wie es ist, ist für mich nicht gleichbedeutetnd mit einer Bewertung dieses Ereignisses. Es ist durchaus möglioch, dass ich ein und dasselbe Ereigniss unterschiedlich bewerte, aber die Sicht auf das Ereignis als solches bleibt dennoch gleich. Mein Erfahrungsschatz reicht bei Weitem nicht aus, alle Ereignisse, die eintreten können und könnten, zu bewerten. Wenn es mir gelingt, die meisten Ereignisse, mit denen ich konfrontiert werde, zu erfassen und zu verstehen, bin ich schon zufrieden. Ich muss diese nicht unbedingt auch noch bewerten.
Ich glaube nicht, daß man über den ersten Teil deiner Behauptung: "Einmal sind es die Dinge, die uns beunruhigen" überhaupt sinnvoll diskutieren kann, denn beunruhigen kann nur etwas, dessen Auswirkungen man vermutet oder erkennt.
Deine Erläuterungen zum ersten Teil meiner Aussage stehen nach meiner Meinung im Einklang mit dieser meiner Aussage. Ich habe den Eindruck, dass wir das Gleiche meinen, ich hingegen etwas schärfer differenziere. Dieser Unterschied zwischen uns muss nun nicht bewertet werden, man sollte ihn nur erkennen.

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Kantianer » Mi 2. Jan 2019, 19:41

Vielleicht ist es bessser Hintergründe zu kennen, als ständig.....................

https://www.br.de/mediathek/video/gmbh- ... 0012f71d1f

Es ist schwierig, die eigene Kultur zu beschreiben. Viel einfacher können wir fremde Kulturen beschreiben. Warum ist das so? Darüber und über andere Themen rund um die Kultur spricht Soziologie-Professor Armin Nassehi.

https://www.br.de/mediathek/video/gmbh- ... 0012f71d05

Die genannten Beiträge lassen ein wenig erahnen, warum Aussagen zur Kultur so unterschiedlich ja konträr sein können.
Vorallem dann, wenn wir Teilbereich aus der Kultur herausbrechen und sie losgelöst betrachten wollen.

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Campingliesel » Mi 2. Jan 2019, 21:39

@ Eule: Bei diesem Merksatz geht es aber nicht um solche Katastrophen, denen man kaum etwas positives abgewinnen kann. Es geht vielmehr um das, was wir tun, um uns gut zu fühlen oder eben, was wir tun, aber womit wir uns dann schlecht fühlen, worüber man sich ärgert oder gestresst ist. Es geht um die Wahl, die man selber hat, um sich gut zu fühlen oder schlecht, wenn man von anderen Leuten oder Umständen oder der Meinung von anderen abhängig zu sein glaubt.

 
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Re: Nacktheit- Schamgefühl- Gruppendynamik

Beitrag von Eule » Fr 4. Jan 2019, 03:19

@ Kantianer
Jetzt hatte ich die Zeit, mir diese beiden Vorträgge des Soziologen aus der Uni München anzuhören. Das Problem dieser beiden Fragen, nämlich was ist und was bedeutet Wissen oder was ist oder wie ist Kultur, hat er aus der Sicht eines Soziologen dargestellt. Ein Pädagoge oder ein Psychologe würde dieses wiederum völlig anders darstellen. Es könnte nun ein Streit ausbrechen, welche dieser beiden Aussagen ist denn nun die richtige? Aber dieser Streit bricht nicht aus, weil jede wissenschaftliche Fachrichtung oder gar jeder Wissenschaftler diese Frage aus einem anderen Winkel und einer anderern Voraussetzung betrachtet.

Sein Beispiel mit dem Tanz beschreibt das Wissen aus der Bestätigung. Wenn ich es tue, dann tritt das Ereignis so ein, wie dieses tuen es vorhersagt. In der Wissenschaftstheorie nennt man dieses Verifikation. Weil Aussagen, die über eine Verifikation, also ihre Bestätigung auf ihre Richtigkeit, in die Irre führen können, wird diese Methode der Beweisführung in der Wissenschaft abgelehnt. Der Vortrag des Soziologen zeigt deutlich auf, dass dieser Tanz einer magischen Denkweise entspringt. Alle Voraussetzungen für einen Ursachen-Wirkungs-Beweis und damit Wissenswahrheit sind im Rahmen der Verfikation erfüllt und somit aus dieser Sicht richtig. Und der Soziologe hat völlig recht, wenn er sagt, dass in unserer Gesellschaft viele derartige "magischen Tänze" ausgeführt werden. Und dieses können wir deshalb nicht als krankhaft beschreiben, weil die Voraussetzung für die Definition einer Krankheit oftmals nicht erfüllt sind.

Die moderne Wissenschaft geht heute den Weg der Falsifikation. Das bedeutet, eine These oder eine Aussage ist nur dann richtig, wenn ich ihre Richtigkeit nicht durch eine andere These bzw. Aussage widerlegen kann. Ein Beispiel: Eine Gerade ist nicht deswegen Gerade, weil ich mich gerade auf ihr bewegen kann (Verifikation) sondern nur dann ist eine Gerade gerade, wenn ich nicht mit ihr einen Bogen machen kann (Falsifikation). Magisches Denken, Handeln und Empfinden ist deshalb kein Ouatsch, obgleich sie im Rahmen der Falsifikation als unreal dargestellt wird und ist, sondern weil durch ihre Bestätigung (Verifikation) sie uns eine Sicherheit vermittelt.

Der Uniprofessor aus München hat diesen Sachverhalt angedeutet, aber nicht expilziet ausgeführt.

Zum Kulturbegriff ist zu sagen, dass wir Pädagogen dem Kulturbegriff den Begriff der Kulturtechnik voran stellen. Deshalb wird der Kulturbegriff im Sinne der Soziologie nicht falsch, er bekommt dann nur eine andere Bedeutungsrichtung.

Eine Vertiefung und Diskussion über diese beiden Fragestellungen halte ich für wenig sinnvoll, weil sie erstens uns in der Sache selbst nicht weiter bringt und zweitens eine Vielzahl von Usern nur verwirrt und verunsichert. Ich will gleichzeitig hier dem evtl. möglichen Vorwurf der Arroganz vorbeugen und feststellen, dass hier nicht der Vorwurf von Dummheit von mir ausgesprochen wurde, sondern nur der Sachverhalt, dass viele eine derartige theoretische Diskussion nicht gewohnt sind.

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