von BOeinNackter » So 8. Jul 2018, 00:23
@hajo
Wir sind uns doch einig, denke ich.
Das Problem ist, dass ich nicht aus Körper, Seele und Geist, wie es oft aufgeführt wird, bestehe sondern das alles und noch einiges bin.
Gleichzeitig ist mein Körper beseelt und es funktioniert darin ein Geist. Ich kann also zwar über thoretisch getrennte Bereiche reden, in der wirklichen Welt kommen sie aber wohl nicht getrennt vor.
Was meinen wir denn, wenn wir von uns reden?
Wenn wir unseren Körper ansehen, anfassen und fühlen, erleben wir ihn gleichzeitig als etwas Äußeres. Diese Möglichkeit, sozusagen um uns herum zu gehen und zu erforschen, ist schon was tolles. Unseren Körper erleben wir also als das, was wir sind und gleichzeitig als etwas, das wir uns ansehen und befühlen können. Es wird dadurch aber nicht zu einer beliebigen Sache.
Das Selbstbetasten ist etwas ganz anderes, als jedes andere Tasterlebnis, weil wir fühlen können, wie wir uns anfühlen und und gleichzeitig fühlen können, wie wir uns betasten. Das ist etwas ganz Wichtiges für Menschen mit gestörter Sensibilität, z.B. nach einem Schlaganfall. Sich selbst anzufassen kann dann therapeutisch wirken, den Kontakt zu einem gefühllosen, gelähmten Körperteil wieder anregen. Wir könnten uns durchaus fragen, ob es nicht wichtig ist, dass wir und gerade Kinder in ihrer Entwicklung, nicht durch unnötige Kleidung gehindert werden, sich selbst zu spüren.