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FKK darf nicht Sterben aber ....

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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von nacktKULTUR.org » Fr 6. Jul 2018, 10:27

hajo hat geschrieben:Zum anderen ist die Masse der Darmbakterien, ohne die wir nicht leben könnten (da ohne Verdauung), größer als die Masse unseres Gehirns.
Richtig. Zum Weiterlesen: Guilia Enders – Darm mit Charme.

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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von BOeinNackter » Sa 7. Jul 2018, 23:23

@hajo
Wir sind uns doch einig, denke ich.
Das Problem ist, dass ich nicht aus Körper, Seele und Geist, wie es oft aufgeführt wird, bestehe sondern das alles und noch einiges bin.
Gleichzeitig ist mein Körper beseelt und es funktioniert darin ein Geist. Ich kann also zwar über thoretisch getrennte Bereiche reden, in der wirklichen Welt kommen sie aber wohl nicht getrennt vor.
Was meinen wir denn, wenn wir von uns reden?
Wenn wir unseren Körper ansehen, anfassen und fühlen, erleben wir ihn gleichzeitig als etwas Äußeres. Diese Möglichkeit, sozusagen um uns herum zu gehen und zu erforschen, ist schon was tolles. Unseren Körper erleben wir also als das, was wir sind und gleichzeitig als etwas, das wir uns ansehen und befühlen können. Es wird dadurch aber nicht zu einer beliebigen Sache.
Das Selbstbetasten ist etwas ganz anderes, als jedes andere Tasterlebnis, weil wir fühlen können, wie wir uns anfühlen und und gleichzeitig fühlen können, wie wir uns betasten. Das ist etwas ganz Wichtiges für Menschen mit gestörter Sensibilität, z.B. nach einem Schlaganfall. Sich selbst anzufassen kann dann therapeutisch wirken, den Kontakt zu einem gefühllosen, gelähmten Körperteil wieder anregen. Wir könnten uns durchaus fragen, ob es nicht wichtig ist, dass wir und gerade Kinder in ihrer Entwicklung, nicht durch unnötige Kleidung gehindert werden, sich selbst zu spüren.

 

Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von hajo » So 8. Jul 2018, 08:11

BOeinNackter hat geschrieben:@hajo
Wir könnten uns durchaus fragen, ob es nicht wichtig ist, dass wir und gerade Kinder in ihrer Entwicklung, nicht durch unnötige Kleidung gehindert werden, sich selbst zu spüren.
Meine Antwort:
Es IST wichtig!
Meine Vorliebe für das nackte Dasein hat ganz stark mit dem Gefühl des unmittelbar Erlebens und damit Lebens zu tun.
Ich bin gestern noch mit meinem Enkel (4) nackt über die Wiese getobt und wir haben uns gegenseitig nass gespritzt.
"Gemacht" haben wir da allerdings keine "FKK"... ;)

 
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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von Nacktfrosch » So 8. Jul 2018, 11:28

Wenn wir jetzt schon bei Erkentnisstheorie und Dualismus angelangt sind (vielleicht sollte wie ja mal einen Philiosophie-Diskurs starten - allerdings zeigt mir dieses Forum, dass Wittgenstein wohl doch recht hatte, wenn er meint, dass solche Diskussionen zwecklos sind, solange man sich nicht auf gemeinsame Begrifflichkeiten einigt -> siehe „Was ist FKK“.), dann mal hier ein anderer Gedankengang:

Wenn wir Kinder mit „Nacktheit in der Natur“ (ich vermeide jetzt mal ganz bewusst den Ausdruck FKK) aufwachsen lassen, wäre das nicht perfekte Möglichkeit, ihnen zu vermitteln, das unsere ganze Konsum-orientierte Welt nicht die einzige (bzw. sogar die falsche) Möglichkeit ist, glücklich zu sein? Ich denke schon, nur leider ist die Familie nur ein Teil der Erziehung unsere Kinder und die meisten anderen Einflussfaktoren arbeiten genau dagegen an.

 
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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von Campingliesel » So 8. Jul 2018, 12:18

Nacktfrosch hat geschrieben:Wenn wir jetzt schon bei Erkentnisstheorie und Dualismus angelangt sind (vielleicht sollte wie ja mal einen Philiosophie-Diskurs starten - allerdings zeigt mir dieses Forum, dass Wittgenstein wohl doch recht hatte, wenn er meint, dass solche Diskussionen zwecklos sind, solange man sich nicht auf gemeinsame Begrifflichkeiten einigt -> siehe „Was ist FKK“.), dann mal hier ein anderer Gedankengang:

Wenn wir Kinder mit „Nacktheit in der Natur“ (ich vermeide jetzt mal ganz bewusst den Ausdruck FKK) aufwachsen lassen, wäre das nicht perfekte Möglichkeit, ihnen zu vermitteln, das unsere ganze Konsum-orientierte Welt nicht die einzige (bzw. sogar die falsche) Möglichkeit ist, glücklich zu sein? Ich denke schon, nur leider ist die Familie nur ein Teil der Erziehung unsere Kinder und die meisten anderen Einflussfaktoren arbeiten genau dagegen an.


Da hast du vollkommen recht. Aber da wir in einer totalen sogenannten Zivilisation leben, viele Leute keine Ahnung mehr davon haben, was Natur überhaupt ist, und den nächsten Park schon als "Natur" betrachten, und erst recht die meisten von uns weder in der Lage sind noch die Möglichkeit kennen, von und mit der Natur zu leben, ohne sie zu schädigen, ist das eine Utopie. Wir können nunmal nicht mehr zurück in die Steinzeit gehen. Oder wie würdest Du Dir das vorstellen, ohne unsere Konsum-orientierte Welt zu leben?

 
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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von Nacktfrosch » So 8. Jul 2018, 12:51

Ich rede nicht von einer Welt ohne Konsum mit lauter Selbstversorgern. Konsum-orientiert bedeutet dass Konsum als solches einen Wert darstellt (böse Zungen behaupten ja auch, dass der Konsum im Neoliberalismus bereits die neue Religion ist). Konsum als Mittel zum Zweck ist ja in Ordnung aber wir sollten uns halt mal fragen, ob wir etwas konsumieren, weil es unser ureigenes Bedürfnis ist oder weil es uns von aussen einsuggeriert wird.

Ein themen-bezogenes Beispiel: Der Kauf (Konsum) einer Badehose oder eines Bikinis ist niemals ein urgeigens Bedürfnis, das es keinen rationalen Grund für nicht wärmeisolierende Badebekleidung gibt. Dieser Konsum ensteht ausschliesslich durch eine von aussen suggerierte Moralvorstellung.

Oder nehm mal Luxusgüter: Gibt es ein rationales Bedürfnis, eine Rolex-Uhr, eine Prada-Handtasche oder einen Boss-Anzug zu besitzen? Sicherlich nicht. Und es ist ja nicht nicht damit getan, solche unnützen Dinge zu kaufen - da sie der Mode unterworfen sind, „müssen“ sie auch noch regelmäßig ersetzt werden, obwohl sie noch funktional sind. Oder Lebensmittel: Müssen wir ständig Dinge essen, die hier regional und saisonal nicht verfügar sind und damit die Umwelt belasten?

Wäre der Verzicht auf solche Dinge für Dich ein „zurück in die Steinzeit“?

 
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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von Campingliesel » So 8. Jul 2018, 14:18

Also da bin und war ich schon immer der Meinung, daß man auf alle solchen Luxusgüter verzichten kann. Meine Erziehung war auch demenstprechend ausgerichtet: Man muß nicht alles haben, nur weil es andere haben. Ich muß auch nicht jedem Modetrend hinterherrennen. Ebenso leiste ich mir keine Markenartikel, weil die nur unnötig teuer sind. Es ist allerdings schwierig, günstige Kleidung zu bekommen, die nicht in Asien usw hergestellt werden.
Ich halte auch nichts von Intimsrasur, weil das nur durch die Sexfilme so stark verbreitet wurde und die Rasiermittelindustrie freute sich natürlich riesig über diesen Trend, und redete den Leuten ein, daß das hygienischer sei. Was aber gar nicht stimmt, wie man mittlerweile weiß.
Badekleidung hatten wir natürlich schon,weil wir hier in unserem Ort nur ein SChwimmbad hatten und die FKK-Möglichkeiten nutzten wir nur am WE, da sie 40 und 50 km weit weg waren. Diese künstlich suggerierte Moralvorstellung war und ist eben eine Sitte der Kleiderordnung, die auch trotz der FKK immer noch gilt.
Ich kaufe auch selten ausländische Nahrungsmittel. Allerdings schmeckt mir die mediterrane und auch die asiatische Küche sehr gut. Und ist auch noch gesund und nicht so fettreich wie die deutsche Hausmannskost. Das heißt aber nicht, daß ich nun jede Woche in ein asiatisches Lokal gehen muß oder dauernd solche Zutaten kaufe.
Im Haushalt werde ich nun auf 5 "uralte" Hausmittel umsteigen, die weitgehend eine ganze Drogerie ersetzen können. Und umweltfreundlich sind.
Zurück in die STeinzeit wäre wohl etwas übertrieben, aber zumindest sparsam, umweltfreundlich und ohne sinnlosen Luxus. Deshalb mache ich auch Camping und habe da auch keine Luxusausstattung.

 
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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von Nacktfrosch » So 8. Jul 2018, 15:40

Campingliesel hat geschrieben:Ich halte auch nichts von Intimsrasur, weil das nur durch die Sexfilme so stark verbreitet wurde und die Rasiermittelindustrie freute sich natürlich riesig über diesen Trend, und redete den Leuten ein, daß das hygienischer sei. Was aber gar nicht stimmt, wie man mittlerweile weiß.

Meine Frau rasiert sich nun schon sich gut 35 Jahren und da waren die Sexfilme ganz sicher kein Auslöser für. Auch keine Mode, denn die gab es in Bezug auf Intimrausur damals noch nicht.

Und ich bin darüber auch ehrlich gesagt ganz froh darüber, möchte hier aber nicht genau darauf eingehen, warum ;)

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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von Bummler » Mo 9. Jul 2018, 12:57

Wieso "darf" eigentlich FKK nicht sterben?
Es gibt doch für alles ein Werden und Vergehen, also auch für die FKK.
Wenn die Zeit gekommen ist, dann wird auch diese Kultur untergehen. Vielleicht weil man sie nicht mehr braucht oder weil es etwas Neues gibt, was sie ersetzt.

Die FKK-Vereine sind dann Sportvereine, die verschämt ihre Ursprünge ins Archiv räumen, nach ganz hinten und die Strände werden aufgeteilt in Raucher-, Hunde- und Kinderstrände, so dass sich niemand belästigt fühlen muss. Das ist der Fortschritt der solch eine Kultur überflüssig macht, weil sich die Gründe dieser Kultur der Gesellschaft verinnerlicht haben und ein Kennzeichen (Nacktheit) überflüssig wird.

Also darf auch die FKK sterben. Der Nachruf wird kurz und leise sein, denn man will ja nicht unangenehm auffallen mit solcherart Spinnerei. Ein Denkmal gibt es nicht, denn wer soll das bezahlen? Und in der Schule wird sie verschwiegen oder nur im Zusammenhang mit den Diktaturen erwähnt.

Dann ist die Welt wieder in Ordnung.

 
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Re: FKK darf nicht Sterben aber ....

Beitrag von Blood Moors » Mo 9. Jul 2018, 13:29

Recht hast du. Von mir aus kann FKK ruhig sterben. :o Dann werden wir eben alle Naturisten. :mrgreen:

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