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Was FKK ist und nicht ist

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Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Nacktfrosch » Mi 6. Jun 2018, 23:19

Zett hat geschrieben:Es ist ein Vorurteil, dass Wikipedia schlecht sei und dort jedermann alles reinschreiben könne. Versuch es doch mal! Dann wirst Du schnell feststellen, dass weder das eine noch das andere stimmt.

Ich habe nicht behauptet, dass Wikipedia schlecht ist - aber so gut, dass es quasi die gültige Definition von Begriffen darstellt, ist es eben auch nicht. Das gilt genauso für frühere Lexika wie Mayers, Bertelsmann, etc.

Bezüglich der Manipulation von Beiträgen durch Firmen oder Organisationen (auch im deutsche Wikipedia) gibt es genügend Beispiele. Es ist relativ leicht, etwas falsches zu platzieren. Schwierig ist nur nur, dass es auch drin bleibt - das ist einer der Vorteile von Wikipedia gegenüber der analogen Druckvariante.

Campingliesel hat geschrieben:Bei der FKK ist eben auch die Einstellung zum eigenen Körper und dem zu anderen Körpern entscheidend.

Zum eigenen Körper sicherlich, aber zu anderen? Mich persönlich interessieren andere nackte Menschen genauso viel oder wenig, als wenn Sie angezogen sind. Dein Beispiel mit pubertierenden Jungs und damit verbundenen Erektionsproblemen mag da eine Ausnahme sei, aber ich denke, dass sich das Problem durch das Internet weitgehend gelöst hat, die sind heutzutage auch schon recht reizresistent.

 
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Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Nacktfrosch » Mi 6. Jun 2018, 23:31

Campingliesel hat geschrieben:Aber wer will bewiesen haben, daß es ein natürliches Schamgefühl nicht gibt? Wo hast Du diesen Unsinn aufgefangen? Mit dem natürlichen Schamgefühl ist nicht gemeint, daß jeder sich automatisch schämt, nackt zu sein. Das natürliche Schamgefühl gibt es auch bei der FKK, wenn man trotz der Nacktheit gewisse Grenzen respektiert, was sich gehört und was nicht, was also den anderen lästig sein kann oder wo man einem anderen zu nahe tritt.

Du hast Deine Frage eigentlich selber beantwortet. Das Schamgefühl wird ausgelöst durch die Überschreitung von Grenzen bzw. durch ein nicht normgerechtes Verhalten und vor allem durch die darauf folgende Kritik. Und die Grenzen und Normen sind alles andere als natürlich, sie sind durch die Gesellschaft und die Erziehung definiert. In einer Gesellschaft, in der Nacktheit keine Grenzüberschreitung darstellt und daher nicht kritisiert wird, wird ein Mensch keinerlei Scham haben, sich nackt zu zeigen. Das ist in Studien über Naturvölker nachgewiesen worden.

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Beitrag von holgi-w » Do 7. Jun 2018, 08:54

Campingliesel hat geschrieben:(...) Ich war in dieser Zeit ja auch sowohl im Verein wie auch im Urlaub auf FKK.-Plätzen und da merkte man von einer Veränderung im Sinne der 68er Revolution überhaupt nichts. (...)

Entschuldige bitte, aber wie alt warst Du da? Irgendwas zwischen neun und zwölf Jahren?
Da wusstest Du bereits so gut über FKK und die 68er-Bewegung bescheid dass Du eine Veränderung welcher Art auch immer wahrgenommen hättest?

 
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Re:

Beitrag von Campingliesel » Do 7. Jun 2018, 09:27

holgi-w hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:(...) Ich war in dieser Zeit ja auch sowohl im Verein wie auch im Urlaub auf FKK.-Plätzen und da merkte man von einer Veränderung im Sinne der 68er Revolution überhaupt nichts. (...)

Entschuldige bitte, aber wie alt warst Du da? Irgendwas zwischen neun und zwölf Jahren?
Da wusstest Du bereits so gut über FKK und die 68er-Bewegung bescheid dass Du eine Veränderung welcher Art auch immer wahrgenommen hättest?



Ich war damals zwar erst 9, aber auch nicht hinter dem Mond. Und meine Eltern hätten das auch nicht nur hinter verschlossenen Türen besprochen, sondern dann wäre das innerhalb des Vereins schon ein offenes Diskussionsthema gewesen.
1968 natürlich noch nicht, aber auch später, in den 70ern hätte man ja da irgendwelche Auswirkungen merken müssen. Auch die Jugendlichen, die ich in den 70ern kannte, haben da nie was darüber gesprochen. Einige waren sogar aus München, wo sie die Demonstrationen der Studenten hautnah miterlebt haben. Aber auch diese wußten, daß das alles mit FKK überhaupt nichts zu tun hatte. Es gab auf den FKK-Plätzen auch keine Hippies, die sich so benommen hätten wie z.b. auf dem Woodstock-Festival. Und im Nachhinein, wenn ich mich an diese Zeit erinnere, kann ich auch nichts feststellen, daß man damals irgendwas davon gemerkt hätte. Dann wäre sicher auch mal darüber gesprochen worden. So wie man heute über die Sexualisierung der FKK spricht, die ca in 90ern angefangen hat, und die ich auch bei meinem 1. Besuch nach einer längeren Pause in Istrien festgestellt habe.

 
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Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Campingliesel » Do 7. Jun 2018, 09:40

Nacktfrosch hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:Aber wer will bewiesen haben, daß es ein natürliches Schamgefühl nicht gibt? Wo hast Du diesen Unsinn aufgefangen? Mit dem natürlichen Schamgefühl ist nicht gemeint, daß jeder sich automatisch schämt, nackt zu sein. Das natürliche Schamgefühl gibt es auch bei der FKK, wenn man trotz der Nacktheit gewisse Grenzen respektiert, was sich gehört und was nicht, was also den anderen lästig sein kann oder wo man einem anderen zu nahe tritt.

Du hast Deine Frage eigentlich selber beantwortet. Das Schamgefühl wird ausgelöst durch die Überschreitung von Grenzen bzw. durch ein nicht normgerechtes Verhalten und vor allem durch die darauf folgende Kritik. Und die Grenzen und Normen sind alles andere als natürlich, sie sind durch die Gesellschaft und die Erziehung definiert. In einer Gesellschaft, in der Nacktheit keine Grenzüberschreitung darstellt und daher nicht kritisiert wird, wird ein Mensch keinerlei Scham haben, sich nackt zu zeigen. Das ist in Studien über Naturvölker nachgewiesen worden.


Nein, das stimmt so nicht. Bei den Naturvölkern ist das so, weil sie nie was anderes gekannt haben. Und auch nie Kleidung gebraucht haben. Aber selbst da gibt es welche, die nicht völlig nackt sind, sondern z.b. einen Lendenschurz haben, oder ein Penisfuteral, oder irgendwelchen Schmuck. Ich habe mal gelesen, daß es da Volksgruppen gibt, die sich schon nicht mehr nackt fühlen, wenn sie nur eine Kette um die Hüfte tragen oder irgendeinen Schmuck, der über dem Busen angebracht ist.

Da es in D, und natürlich auch in allen anderen Ländern der Zivilisation absolut nicht möglich ist, ständig rund um die Uhr und überall nackt zu sein, ist es für uns völlig normal und natürlich, angezogen zu sein. FKK ist und bleibt da nur ein Ausnahmezustand, den man in der Freizeit oder auch zu Hause ausleben kann. Auch wenn einzelne Leute das so viel und häufig wie irgendmöglich tun. Und das womöglich schon für einen Normalzustand halten. Aber auch das sind nur Ausnahmen.
Daß ein Mensch keinerlei Scham hat, gibt es nicht. Bei der Scham geht es ja nicht nur um Nacktsein oder Nichtnacktsein.
Aber dafür hatten wir auch schon mal einen Thread mit einer langen Diskussion, was Scham überhaupt ist. Und im übrigen gibt es auch hierzu Artikel in Wikipedia, die das sehr deutlich und anschaulich beschreiben.

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Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Aria » Do 7. Jun 2018, 10:09

ostfriesenpaar hat geschrieben:Aber so sind die Deutschen halt.
Ganz richtig, ja. Und warum? Weil wir u.a. die besten Maschinen und auch die beste Online-Enzyklopädie bauen: de.wikipedia.org.

 
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Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Campingliesel » Do 7. Jun 2018, 12:42

nacktfrosch hat geschrieben:Zum eigenen Körper sicherlich, aber zu anderen? Mich persönlich interessieren andere nackte Menschen genauso viel oder wenig, als wenn sie angezogen sind. Dein Beispiel mit pubertierenden Jungs und damit verbundenen Erektionsproblemen mag da eine Ausnahme sei, aber ich denke, dass sich das Problem durch das Internet weitgehend gelöst hat, die sind heutzutage auch schon recht reizresistent.


Das Beispiel mit den pubertierenden Jungs ist garantiert keine Ausnahme, sondern heute das größte Problem alller Jugendlichen. Und durch das Internet hat sich das Problem noch wesentlich verstärkt, weil dort die Nacktheit meistens nur im Zusammenhang mit Sex gesehen wird. Von wegen reizresistent! Heute hört man ja sehr häufig, daß viele Leute, vor allem Männer NUR deswegen FKK machen, um sich zu "zeigen" oder andere zu sehen. Oder daß das überhaupt der wichtigste Grund ist, um FKK zu machen. Früher kam selten jemand auf diese blödsinnige Idee. Und wenn, dann wurde er schnell eines Besseren belehrt, daß er da fehl am Platze ist.
Wie erklärst Du Dir dann, daß zu meiner Jugendzeit und auch noch bis in die 80er Jahre hinein kaum ein Jugendlicher damit Probleme hatte und sogar die FKK deswegen gemieden hätte? Es gab damals die geburtstarken Jahrgänge, und somit auch im Verhältnis zu heute sehr viele Jugendliche, die FKK machten. Meinst Du, daß die Jugendlichen damals oder heute weniger oder mehr reizresistent waren?

Als ich 2002 nach einer längeren Pause wieder mal auf Koversada Urlaub machte, war z.b. neben uns eine holländische Familie mit 2 ca 14/15 jährigen Mädchen. Anfangs saßen die nur im Bikini vor dem Zelt der Eltern. Bis sie dann irgendwann gemerkt haben, daß das völlig doof ist und sie eine Menge verpaßt haben, was man dort alles unternehmen und erleben könnte, auch wenn man dann andere kennenlernt. Uns wäre sowas nie im Traum eingefallen! Oder daß eine Familie mit einem ca 9 jährigen Jungen und einem etwa 12 jährigen Mädchen ankommt, sich alle zunächst ausgezogen hatten und schon am nächsten Tag liefen die beiden Kinder in Badekleidung herum, nur weil sie das von anderen gesehen haben. Sowas hätte es früher auch nie gegeben.

Ich weiß immer noch nicht, wie alt Du bist und wann Du mit FKK angefangen hast, aber wenn Du sagst, daß Dich der Körper eines Nackten genauso wenig interessiert wie bei einem Angezogenen, dann schätze ich Dich eher in meiner Altersstufe ein. Oder Du bist wirklich eine große Ausnahme unter den jungen Leuten. Ich sehe das nämlich auch so, aber was glaubst du, wie oft ich in einem Chat angesprochen werde, ob ich denn "zum FKK" (ist ja auch ein blöder Ausdruck, und falsch dazu) gehe, um mich zu zeigen oder auf gewisse Teile bei Männern schaue?
Wenn die alle so reizresistent wären, wie du sagst, kämen sie nicht auf solchen Quatsch.

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Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Zett » Do 7. Jun 2018, 13:20

Nacktfrosch hat geschrieben:Ich habe nicht behauptet, dass Wikipedia schlecht ist - aber so gut, dass es quasi die gültige Definition von Begriffen darstellt, ist es eben auch nicht. Das gilt genauso für frühere Lexika wie Mayers, Bertelsmann, etc.
Wer dann stellt die "gültige" Definition von Begriffen dar? Am Beispiel des Duden habe ich auf den Mangel bei der dortigen Beschreibung des Begriffs »Freikörperkultur« hingewiesen.

 
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Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Nacktfrosch » Do 7. Jun 2018, 14:04

Campingliesel hat geschrieben:Nein, das stimmt so nicht. Bei den Naturvölkern ist das so, weil sie nie was anderes gekannt haben. Und auch nie Kleidung gebraucht haben.

Eben. Aber die Diskussion dreht sich im Kreis, lassen wir das lieber.

Vielleicht noch eine kleine Korrektur: Es gibt schon eine natürlichen Reaktion auf das Schämen, wie das Erröten. Psychologisch ist das aber mehr eine Geste der Verlegenheit. Nacktheit als Ursache für Scham ist aber selbstgemacht, ohne eine entsprechende gesellschaftliche Norm gibt es dies nicht.

BTT: Mich stört diese Definition in dem DFK-Pamphlet, weil sie meiner Meinung nach den Leuten das Gefühl geben soll "In der Gesellschaft ist Nacktheit ein Grund für Scham, bei uns ist dies nicht der Fall, hier seid ihr sicher". Das ist gut für Mitgliederzahlen, aber schlecht um ein allgemeines Umdenken zu fördern. Der DFK betrachtet meiner Meinung nach FKK als Privileg für Mitglieder. Damit sind sie für mich keine Vertreter der FKK-Bewegung, sondern ein Lobbyverband der Vereine.

Zett hat geschrieben:Wer dann stellt die "gültige" Definition von Begriffen dar? Am Beispiel des Duden habe ich auf den Mangel bei der dortigen Beschreibung des Begriffs »Freikörperkultur« hingewiesen.

Mehr gibt es halt nicht. Alles andere sind Interpretationen, die vielleicht irgendwann in die offizielle Definition einfliessen bzw. sie ersetzen - oder eben auch nicht. Man braucht halt irgendeinen gemeinsamen (kleinen) Nenner, um ein Wort innerhalb der Sprache zu definieren, sonst streitet man nicht nur um Inhalte sondern um die Wörter als solche und das ist - wie man hier sieht - eher hinderlich.

 

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von thomy » Do 7. Jun 2018, 19:05

Prima, jetzt kommen wir der Sache laaangsam näher, wer (Duden, wikipedia... oder wer auch immer) hat den nun Recht mit seiner Definition von FKK?
Es bleibt spannend! Bis zur Endgültigen Klärung bin ich, wenn ich -man möge mir den Begriff jetzt verzeihen- FKK "betreibe" oder "mache" (was auch immer, Klärung folgt sicherlich noch) einfach nur Unbekleidet :). Ob ich dann noch FKK´ler bin oder einfach nur Nudist, Naturist, Textilfrei, Nackt oder was weis ich, entscheidet sich dann... .
In diesem Sinne liebe Grüße
Thomy

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