(im Original, also der Zeitung) sehe ich tatsächlich die Wikipedia viel kritischer als früher.
Schade, aber hier wird ein System, was eigentlich auf der Schwarmintelligenz basieren sollte durch Egomanen dominiert. Nicht grundsätzlich, aber oftmals so, dass man als Nutzer des Mediums nicht merkt, dass da jemand Fakten durch Meinung ersetzt.
Die Systemschwäche beruht vor allem auf der Anonymität der Autoren, aber gerade davon wollen sich die Macher nicht trennen.
Nun ja, da freut sich die eigentlich schon totgeglaubte Konkurrenz, der gut alte Brockhaus. https://brockhaus.de/info/
Freilich ist solche Information nicht kostenlos, was aber immerhin durch eine Volksweisheit bestätigt wird:
Was nischt kost, nützt nischt.
Nun muss man natürlich wegen dieser Erkenntnis zu Wikipedia nicht gleich alles in die Tonne treten was da zur FKK drin steht, aber man sollte nicht unkritisch alles übernehmen.
Wenn ich zur Freikörperkultur etwas schreiben müsste, dann würde ICH vor allem darauf hinweisen, dass Nacktheit dann zur Kultur wird, wenn man sie nicht nur als schön empfindet, sondern sie rational als etwas Positives begründen kann. Der ideologische Überbau macht die Nacktheit zur Kultur.
Der nackte Zustand oder die nackte Handlung aus einem Gefühl der Freude oder aus Spontanität heraus ist m.E. nicht die Freikörperkultur. Erst wenn man sich bewusst wird, dass man diesen nackten Zustand oder die nackte Handlung als Ideal aus Überzeugung heraus lebt, dann wird Nacktheit zur Kultur.
Wenn ich nackt bade und mich fluten die Endorphine, weil Sonne, Wind und Wasser ungehindert jeden Winkel meines Körpers streicheln, dann ist das sicherlich schön, aber kein FKK. Erst wenn ich "erkenne" (!), wenn mir bewusst wird, das ich nackt völlig unnötige Konventionen über den Haufen werfe, mir selber etwas Gutes tue und auch der Gesellschaft, dann wird Nacktheit zur Kultur.
Darüber nachzudenken, warum man etwas tun sollte oder nicht, dass ist der Unterscheid zwischen einem Zustand und einer Kultur.
Also mal so ganz grob, ohne philosophischen Anspruch und Hintergrund nicht als Fakt, sondern als Meinung formuliert.