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Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

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Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von Bummler » Fr 31. Jan 2020, 10:45

Nach dem lesen dieses Artikels: https://www.welt.de/politik/plus2051940 ... ystem.html
(im Original, also der Zeitung) sehe ich tatsächlich die Wikipedia viel kritischer als früher.
Schade, aber hier wird ein System, was eigentlich auf der Schwarmintelligenz basieren sollte durch Egomanen dominiert. Nicht grundsätzlich, aber oftmals so, dass man als Nutzer des Mediums nicht merkt, dass da jemand Fakten durch Meinung ersetzt.
Die Systemschwäche beruht vor allem auf der Anonymität der Autoren, aber gerade davon wollen sich die Macher nicht trennen.

Nun ja, da freut sich die eigentlich schon totgeglaubte Konkurrenz, der gut alte Brockhaus. https://brockhaus.de/info/
Freilich ist solche Information nicht kostenlos, was aber immerhin durch eine Volksweisheit bestätigt wird:
Was nischt kost, nützt nischt.


Nun muss man natürlich wegen dieser Erkenntnis zu Wikipedia nicht gleich alles in die Tonne treten was da zur FKK drin steht, aber man sollte nicht unkritisch alles übernehmen.
Wenn ich zur Freikörperkultur etwas schreiben müsste, dann würde ICH vor allem darauf hinweisen, dass Nacktheit dann zur Kultur wird, wenn man sie nicht nur als schön empfindet, sondern sie rational als etwas Positives begründen kann. Der ideologische Überbau macht die Nacktheit zur Kultur.

Der nackte Zustand oder die nackte Handlung aus einem Gefühl der Freude oder aus Spontanität heraus ist m.E. nicht die Freikörperkultur. Erst wenn man sich bewusst wird, dass man diesen nackten Zustand oder die nackte Handlung als Ideal aus Überzeugung heraus lebt, dann wird Nacktheit zur Kultur.

Wenn ich nackt bade und mich fluten die Endorphine, weil Sonne, Wind und Wasser ungehindert jeden Winkel meines Körpers streicheln, dann ist das sicherlich schön, aber kein FKK. Erst wenn ich "erkenne" (!), wenn mir bewusst wird, das ich nackt völlig unnötige Konventionen über den Haufen werfe, mir selber etwas Gutes tue und auch der Gesellschaft, dann wird Nacktheit zur Kultur.

Darüber nachzudenken, warum man etwas tun sollte oder nicht, dass ist der Unterscheid zwischen einem Zustand und einer Kultur.

Also mal so ganz grob, ohne philosophischen Anspruch und Hintergrund nicht als Fakt, sondern als Meinung formuliert.

 
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Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von Campingliesel » Fr 31. Jan 2020, 11:05

@ Bummler: Es ist nur schade, daß man den Artikel nur ganz lesen kann, wenn man die Zeitung "Welt" abonniert oder sich anmeldet. Also was soll man dazu sagen? Daß in der Politik vieles verdreht, anders gedeutet wird oder hineinphilosophiert wird als irgendetwas ursprünglich gemeint war, ist doch ein alter Hut. Wozu debattieren dann sämtlliche Politiker unendlich lange über denselben Sachverhalt, und machen sich gegenseitig rauf und runter fertig? Alle scheinen dasselbe zu wollen, aber jeder weiß es besser und niemand weiß, was man da glauben soll. Wirklich sehr philosophisch ist das nicht, oder? Zeitungsjournalisten schreiben auch nur ihre persönliche Meinung.

 

Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von guenni » Fr 31. Jan 2020, 11:32

hier geht es aber um wikipedia, aus der du so gerne zitierst und deine weissheit holst. es geht um die glaubwürdigkeit dieses mediums, die in einem relativ langen welt-artikel kritisch betrachtet wird.
was hat das mit politik, politikern und journalisten zu tun? und bitte auch hier keine pauschalverurteilungen!

 
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Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von riedfritz » Fr 31. Jan 2020, 12:28

Campingliesel hat geschrieben:....... aber bestimmen, was genehmigt wird, tun gewiss Leute, die es genau wissen.....

WER soll denn bestimmen, was die absolute Wahrheit ist?
Du stellst kurz hintereinander genau die beiden Fragen, die auch durch Wikipedia nicht bentwortet werden.
Wer weiß es genau?
Wer hat das Recht dazu, zu bestimmen, was die absolute Wahrheit ist?
Das Recht hätte nur der Gesetzgeber und kein noch so schlaues Nachschlagewerk, vor allem wenn die Definitionen in Brockhaus und Wiki nicht deckungsgleich sind!

Wenn du zum FKK-Platz gehst, machst du nur dann FKK wenn noch jemand da ist, der deine Voraussetzung Gemeinschaft erfüllt oder reicht das Schild?

Wenn sich jemand nackt wohlfühlt, ist es für ihn wohl gleichgültig, ob der dazu FKK sagt oder nicht.

Viele Grüße,

Fritz

 

Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von HaJo » Fr 31. Jan 2020, 12:57

... zudem dieser Faden sich auf Nacktheit in der eigenen Wohnung bezieht.
Dort größere, womöglich gar gesellschaftlich repräsentative Gemeinschaften vorzufinden, dürfte nicht die Regel sein.

 

Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von guenni » Fr 31. Jan 2020, 13:05

folglich kann es in der eigenen behausung nur eine freikörpersubkultur geben. 8-)

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Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von Bummler » Fr 31. Jan 2020, 14:02

Campingliesel hat geschrieben:@ Bummler: Es ist nur schade, daß man den Artikel nur ganz lesen kann, wenn man die Zeitung "Welt" abonniert oder sich anmeldet.


Natürlich ist das schade, weil die Recherche Dinge benannt hat, welche das heile Bild von Wikipedia ziemlich beschädigen. Von Editier-Krieg über Lobbyismus bis hin zu Rückzug von genervten serösen Autoren, alles sauber recherchiert und nachgewiesen. Da guckt man schon verwundert.

Zeitungsjournalisten schreiben auch nur ihre persönliche Meinung.


Die sie sich in der Regel aufgrund von Recherchen bilden, natürlich mit Ausnahmen wie Relotius oder Janet Cooke (1981 Washigton Post). Wobei man ja wirklich nicht weiß, ob das Ausnahmen sind, hier werden ja auch oft Artikel zur FKK gepostet, bei denen man weiß, das der Inhalt Unsinn ist.

Die Geschichte gibt zu denken: Um die Verkaufszahlen zu steigern, griff ein Zeitungsverleger im 19. Jahrhundert auf sensationelle, teils erfundene Meldungen zurück. Er gilt heute als Erfinder der "Yellow Press" - der Klatsch- und Sensationspresse. Zusammen mit seinem Erzrivalen, dem Verleger William Randolph Hearst, schürte er eine fremdenfeindliche Stimmung, die mit zur Kriegslust in der amerikanischen Bevölkerung beigetragen haben könnte - und damit zum Spanisch-Amerikanischen Krieg im Jahr 1898.

Dieser Verleger hieß Joseph Pulitzer, Namensgeber der renommiertesten Preise der USA,...

https://www.dw.com/de/im-spiegel-der-ge ... a-43393992

Da braucht man sich heute also nicht aufregen über Fake News, das sind alles alte Hüte und nichts außergewöhnliches.
Es war und ist schwierig sich zu orientieren.

 
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Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von Tim007 » Fr 31. Jan 2020, 14:16

guenni:

folglich kann es in der eigenen behausung nur eine freikörpersubkultur geben.


:-) :-) :-)

 
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Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von Tim007 » Fr 31. Jan 2020, 14:25

Bummler hat geschrieben:Wenn ich nackt bade und mich fluten die Endorphine, weil Sonne, Wind und Wasser ungehindert jeden Winkel meines Körpers streicheln, dann ist das sicherlich schön, aber kein FKK. Erst wenn ich "erkenne" (!), wenn mir bewusst wird, das ich nackt völlig unnötige Konventionen über den Haufen werfe, mir selber etwas Gutes tue und auch der Gesellschaft, dann wird Nacktheit zur Kultur.


Grds. ist die Erklärung gut,
Trotzdem meine Überlegung: Kann das überhaupt auseinanderklaffen?

Klar, wenn ich, um bei meinen Beispielen an anderer Stelle zu bleiben, beim Arzt nackt bin, ist es keine FKK. Swingerfreuden sind es auch nicht.

Doch sonst? Ich reiße mir doch die Klamotten vom Leib, weil ich ihn mit Sonne und Wasser verwöhnen will. Dann will ich mir was Gutes tun. Dann "mache" ich FKK. Auch wenn ich alleine bin.

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Re: Nackt in der eigenen Wohnung mit Balkon/Terrasse

Beitrag von Aria » Fr 31. Jan 2020, 15:04

Nackt in der eigenen Wohnung, Terrasse oder Balkon ist eben nackt in der eigenen Wohnung, Terasse oder Balkon zu sein – und sonst nichts. Klar kann man sich einbilden, man „mache“ damit FKK, aber wozu braucht man denn diese Definition? Für sich selbst, weil er nicht einfach nackt sein will, sondern seinem simplen Tun etwas Kulturelles überstülpen will, um vor anderen nicht als unmoralisch oder gar als Exhibitionist gesehen zu werden?

Mit etwas guten Willen kann man dies tatsächlich so sehen, wie guenni es nannte: Als eine Subkultur innerhalb der FKK-Gemeinschaft, die ja selbst auch den Kulturbegriff dazu verwendet, um weniger angreifbar zu sein, schließlich leben wir in einer Mehrheitsgesellschaft, die die Nacktheit in der Öffentlichkeit ablehnt, weil, wie der Sex, zur Intimsphäre gehörend. Dementsprechend wird die Nacktheit nur auf den dafür ausgewiesenen Plätzen akzeptiert, und auf anderen nur, wenn die Nackten als Gruppe auftreten, um für irgendetwas zu demonstrieren.

In der eigenen Wohnung und auf (eigener) Terrasse oder Balkon kann man auch alleine nackt sein – wenn die Nachbarn sich dadurch nicht gestört fühlen. Aber wenn eine ganze Familie – womöglich mit halbwüchsigen Kindern – dies täte, wäre Ärger vorprogrammiert, sprich das Jugendamt stünde nicht nur einmal vor der Tür. Schon das zeigt, dass diese Gesellschaft keinesfalls gewillt ist, Nacktheit als nur Nacktheit zu akzeptieren: Es schwingt dabei immer das Sexuelle mit.

Und weil dem so ist, können wir hier schreiben, was wir wollen: Es wird sich an dieser Einstellung der Gesellschaft nichts ändern – es sei denn, das Sexuelle wird nicht mehr tabuisiert. Aber dafür gibt es keine Anzeichen. Ganz im Gegenteil: Die Gesellschaft wird in dieser Hinsicht immer konservativer. Siehe dazu auch die 3 Threads in diesem Forum zum Thema gesellschaftlicher Wandel.

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