Jetzt schieb es mal nicht nur auf die Frauen, die es ablehnen. Die Beobachtung würde ich zwar hierzulande bestätigen, aber eigenartigerweise nicht in einigen Urlaubsregionen. Auf dem c.o. Strand La Tejita und auch dem Playa de Diego Hernández auf Teneriffa habe ich in den vielen Jahren, die wir dort waren, immer mindestens genau so oft gesehen, dass bei Paaren und in Familien die Frauen sich ausgezogen haben und die Männer nicht, und außerdem sieht man dort mehr Jüngere, als hier meistens (hier ist die Ausnahme nur ein See nahe Karlsruhe, den ich schon einmal zitiert hatte, bei dem ich einige junge Paare gesehen hatte und 100% FKK-Quote obwohl nur ein kleines handbemaltes Schild auf FKK hinwies, also sicher kein offizieller Hinweis).Campingliesel hat geschrieben:Und viele Frauen, die das so ablehnen, wollen auch nicht, daß ihr Mann andere nackte Frauen sieht, weil sie wissen, wie gerne Männer das machen. Und wenn die eigene Frau sich dann noch so anstellt, vermutlich erst recht.
Was auf La Tejita immer wieder vorkommt ist, dass neu angekommene Familien nicht wussten, dass vor Allem am Nord-Ost-Ende überwiegend FKK-Betrieb ist. Da sind es immer wieder die Kinder, die als erste sich ausziehen wollen mit dem Hinweis, der bzw. die ist doch auch nackt und dabei auf die Leute am benachbarten Sonnenschirm verweisen. Da kam es vor, dass ein Elternteil es nicht wollte und dann nach dem dritten Baden in der Brandung ein Junge mit ausgezogener Badehose zurückkam und meinte, da kommt in den Wellen immer Sand hinein. Das zweite Elternteil (ich weiß nicht mehr wer erst dagegen war) sagte dann, lass ihn doch, und in Sekunden hatte sich darauf die Schwester auch ausgezogen (beide im Schulalter, aber unterhalb der Pubertät). Einige Zeit später lag dann auch die Frau zumindest nackt auf der Liege. Für den Weg zum Wasser hat sie es sich an dem Tag noch nicht getraut.
Also schließe ich daraus: Ein wichtiger Punkt gegen das Aussterben der FKK ist der Erhalt dieser optionalen Möglichkeiten, für den sich ja auf den Kanaren die lokalen Verbände der einzelnen Inseln auch vehement einsetzen. Die haben z.B. vor ein paar Jahren ein Verbot bei Maspalomas verhindert, textilfrei sich außerhalb des kleinen mit FKK beschilderten Strandabschnittes zu bewegen. Der tolerierte Bereich ist wesentlich größer geblieben, wobei Rücksichtnahme erwartet wird, also Fingerspitzengefühl, wie weit außerhalb des beschilderten Bereichs (je nach Dichte der Besucherzahlen). Noch etwas weiter zurück haben die lokalen Verbände ein Verbot auf La Tejita verhindert. Dieses war so geplant, FKK ganz auf den viel zu kleinen letzten Strandzipfel hinter der Sicht-schützenden Felsennase zu verbannen.
Die Verbände dort haben keine Vereinsgelände, da so etwas in ganz Spanien unbekannt ist. Aber sie sind sehr aktiv, wenn es um die Interessensvertretung in Bezug auf öffentliche Badestellen geht. Nach meiner Beobachtung ist dort an vielen Stellen die Toleranz inzwischen besser, als bei uns und das hat auch Auswirkungen auf das Alter der Besucher und die bessere Gleichverteilung der Geschlechterquote im Vergleich zu unseren Badestellen. Daher sehe ich bei uns auch ein Problem in der fehlenden Aktivität der Vereine und des DFK für öffentliche, nicht vereinsgebundene FKK-Stellen und in der mangelhaften Öffentlichkeitsarbeit.