@ Hannes 2.0
Sexualität hat in der textilen Welt sehr wohl einen großen Stellenwert und damit auch etwas mit ihr zu tun.
Glaubst dum wirklich, dass wenn du mit einer Badehose bekleidet an den Strand gehst, dich dieses sexuell stärker animieren würde, als wenn du unbekleidet an einen Stand gehst? Oder umgekehrt? In beiden Fällen steht die Sexualität nicht im Fokus deines Interesses, obgleich du nach wie vor ein sexuelles Wesen bist.
Der Unterschied des Menschen zur übrigen Tierwelt besteht darin, dass der Mensch die Fähigkeit zur freien Entscheidung hat, dieses auch innerhalb der Sexualität. Der Unterschied zum Tier besteht darin, dass wir den sexuellen Impulsen nicht willenlos ausgeliefert sind. Auch wenn wir den sexuellen Impulsen nicht nachgeben, diese also beherrschen, werden wir dadurch nicht zu asexuellen Menschen. Die gesellschaftlichen Regeln können nur dann wirken, wenn wir die Fähigkeit haben, unsere Sexualität zu beherrschen. Einer, der die Herrschaft über seine Triebe und hier insbesondere des Sexualtriebes verloren hat, ist nicht mehr in der Lage, die gesellschaftlichen Regeln einzuhalten.
Asexualität bedeutet nicht das absolute Fehlen, sondern nur eine ausgesprochene geringe Aktivität des Sexualimpulses. Somit bleibt auch ein asexueller Mensch ein sexuelles Wesen. Die Frage, um die es hier geht, ist nicht die Frage, ob der Mensch innerhalb der FKK ein Mensch ist, der kein sexuelles Wesen ist. Auch ist das sexuelle Verhalten der Menschen innerhalb und außerhalb der FKK nicht unterschiedlich. Es gibt meiner Ansicht nach keinen Unterschied in der Sexualethik zwischen den Menschen innerhalb und außerhalb der FKK, zumindest konnte ich dergleichen nicht feststellen.
Wir können unsere Sexualität nicht einfach per Knopfdruck an und wieder ausschalten!
Ja, dieses ist auch nicht erforderlich. In meinem pflegerischem Praktikum war es mir völlig gleichgültig, ob ich meine pflegerischen Arbeiten an einer unbekleideten Frau oder Mann, jeden Alters, durchführte, meine Sexualität spielte hierbei keine Rolle, war also nicht aktiviert. Es war eine Aufgabe und ein Dienst, den ich an und für diesen Menschen durchführte. Ich war da weder asexuell noch musste ich meine Sexualität unterdrücken, diese meine Sexualität war nicht im Fokus meiner Handlung. Ja, die Sexualität ist dauerhaft im Wesen des Menschen verankert. Dieses bedeutet jedoch nicht, dass diese deswegen ständig im Fokus des Menschen steht. Ich habe den Eindruck, dass hier eine Wesenseigenschaft mit einem permanenten Impulsdruck verwechselt wird.