von Hannes 2.0 » Do 6. Jun 2024, 20:09
"Nacktheit im öffentlichen Raum als Bestandteil einer offenen Gesellschaft als eine Selbstverständlichkeit gesehen..."
Das beschreibt eine Art Wunschdenken von Menschen, die gerne und regelmäßig nackt sind.
Vielleicht auch den Idealfall in Sachen Umgang mit Nacktheit in der Öffentlichkeit.
Ich vermute aber, dass sich ein Großteil der Gesellschaft damit nicht anfreunden, geschweige denn, es tolerieren kann und will.
Auch ich kann mir Situationen vorstellen, wo ich im Falle des Falles die Nacktheit meiner Mitmenschen nicht
als angenehm empfinden würde.
Wenn ich meine Hüllen fallen lasse, möchte ich entweder nicht gesehen werden, oder es im Beisein von Menschen
machen, die ähnlich gestrickt sind wie ich und es auch tun, oder kein Problem damit haben, wenn sie mich so sehen.
Nur dann fühle ich mich wohl.
Vorhin am Baggersee: Eigentlich wollte ich nur ein bisschen dort verweilen und in meinem Buch lesen.
Dann bekam ich spontan Lust eine Runde zu schwimmen, hatte aber keine Badehose und auch kein Handtuch dabei.
Bin dann in Unterhose ins Wasser, weil direkt an der Einstiegsstelle zwei junge Frauen saßen, die ich mit meiner
Nacktheit nicht kompromittieren wollte.
Reingehen geht ja noch, aber wieder rauskommen direkt und auf Augenhöhe der beiden Damen - das wollte ich dann doch nicht!
Wäre ich alleine gewesen, oder die nächsten Gäste weiter weg, wäre ich ohne Zögern nackt ins Wasser gegangen.