ein interessantes Thema, welches durchaus eine gewisse Brisanz für einige haben kann, jedoch möchte ich (m) diese These gern stützen.
wir sind ohne zu tief blicken zu lassen sexuell relativ offen, was wahrscheinlich das Schlagwort sein dürfte, um zu verstehen was ich meine.
Grade in diesen Kreisen, wenn man sich mit anderen unterhält und seine Erfahrung macht, empfinde ich den Umgang mit FKK bzw. Nacktsein als solches als deutlich offener und differenzierter, als bei Menschen aus dem Umfeld, die sagen wir mal "normal" aufgewachsen sind, ihre Sachen immer und überall anbehalten und dies so gewohnt sind und sich auch überhaupt nicht damit beschäftigen. Ich glaube DAS ist der entscheidende Punkt.
Warum sollte ich mich mit FKK und Nacktheit auseinandersetzen, wenn ich da gar keine Berührungspunkte habe und wenig in diese Richtung reflektiere?
Bin ich aber an dem Punkt auf sexueller Ebene zu reflektieren, setzt man sich, wie ich finde durchaus intensiv mit solchen Dingen, wie dem eigenen Körperbild und dem Umgang mit mehreren nackten auseinander. Nur, wenn ich doch selber mit mir im reinen bin, kann ich doch offen und unvoreingenommen auf andere zugehen, bzw. sie so annehmen, wie sie sind. und das passiert in diesem Bereich wesentlich intensiver.
Diesen Weg kann ich beschreiten, in dem ich es von grundauf zb aus dem Elternhaus erlerne, oder in dem ich im Nachgang intensiv damit auseinandersetze. Das passiert aber auch nur, wenn ich darin eine Notwendigkeit erachte.
Es gibt natürlich immer Ausnahmen und wenn es um Menschen geht, kann man einfach nicht pauschalisieren, meiner Erfahrung nach sind jedenfalls Swinger und alles, was in diese Nische fällt deutlich offener, was das Thema Nackheit und die Akzeptanz dieser angeht. Im Umkehrschluss ziehe ich für mich daraus, dass durchaus eine Verbindung dieser beider Themen besteht. Das klappt natürlich auch da nicht immer das zu trennen und die Grenzen an einigen Stränden zwischen beiden "Lagern" sind manchmal fließend, aber wenn ich mitbekomme, wie bunt gemischt der Anteil der dem FKK offenen Menschen in dieser "Szene" ist, jung, alt, dick, dünn, Paar, Solo Frau, wie Mann, diverse, alternative und mainstream Typen, und wie unaufgeschlossen im anderen der "normale" Freundeskreis ist, macht es ganz subjektiv betrachtet für mich Sinn beides in einen Kontext zu bringen.
Es kann natürlich auch andersrum laufen, dass man durch FKK und der differenzierten und reflektierten Art der Betrachtung seiner selbst zu einer positiven und bereichernden Sexualität findet, aber auch das würde diese These unterstreichen.
Vielleicht ist das aber auch ein Grund, warum es oft diese klassische 2 Lager Bildung von "klassischem" Fkk gibt, welches durch frühes erlernen oder rebellieren in der Jugend gibt, und dem eher sexualisiertem Nacktsein, wo es doch ein wenig um sich zur Schau stellen geht, offene Kontakte finden für "mehr", Intimität etc.
Die einen haben über eine sexuell konnektierte Schiene dazu gefunden und möchten dies ausleben, die anderen möchten das vermeiden.
Ich persönlich finde beide Fälle gut und das auch nur deshalb, weil es insgesamt mehr Menschen dazu bewegt sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, egal ob aus dem einen oder dem anderen Grund. Entscheidend ist der korrekte Umgang, der weniger mit Sexualität oder FKK zu tun hat, sondern mehr mit moralischen und grundlegend ethischen Aspekten.
Liege ich an einem offenen FKK Strand am Meer, der mit Familien bevölkert ist, hat der sexuelle Aspekt in diesem Bereich außen vor zubleiben - bin ich Samstag abends in den letzten Sonnenstrahlen am heimischen See der einen einschlägigen Ruf hat, gehe ich dort als Familie nicht hin, sondern erwarte Erdmännchen, die entlang der Böschung spazieren um Blicke zu erhaschen.
Aber letztlich kann ein und das selbe Paar vielleicht beides tun? Vielleicht ist es auch überhaupt erst auf die Idee gekommen an den Familienstrand zu gehen in jungen Jahren, weil sie sich über ihre Sexualität positiv im klaren ist und eben in der Lage ist das zu differenzieren, nicht weil Sexualität und Nacktsein zu Differenzieren ist, sondern weil sie Sexualität zum Nacktsein gebracht hat und sie moralisch und ethisch in der Lage sind zu differenzieren und andere zu respektieren.
Ich glaube, dass das ein viel größeres Problem ist, als dass man über Sexualität Nacktheit erfährt oder andersrum. Ein Aufzwingen der eigenen Grundsätze kann nie gut sein, was nicht bedeuten darf sich selbst zu verleugnen. Und genau diesem Spagat muss man sich stellen als nackter Mensch.
Möchte ich gerne zu jeder Zeit nackt sein: ja. gibt es mir etwas auf mentaler und psychischer Ebene für mein gesundes Selbstbild: ja. werde ich vielleicht gerne dabei gesehen, weil es mir sexuell etwas gibt: ja. werde ich auf einen Balkon der einsehbar ist einen Sichtschutz anbringen, um es niemandem aufzudrängen: ja...
durch das Akzeptieren von der Verbindung von Sexualität und Nackheit und dem auseinandersetzen damit habe ich jedenfalls gelernt, dass ein Nein ein Nein ist und ich meine Sexualität steuern kann und muss und ich sie außen vor lassen kann, wenn es sich um Situationen handelt, in denen es nicht angemessen ist.
dadurch dass ich das gemacht habe, kann ich Vergangene Erfahrungen jetzt besser einschätzen und reflektieren und warum sie vielleicht weniger okay waren.
Wenn man sich bis hier her durchgekämpft hat in den wirren Aussagen, respekt

aber wiederspricht der Typ sich nicht?
letztlich geht es darum die Akzeptanz der eigenen Sexualität und Nacktheit in den richtigen Kontext zu setzen. Wenn ich mit meiner Schwiegermutter in der Lage bin nackt in die Ostsee zu springen ist das vermutlich beidseitig nichts, was von einem sexuellen Trieb hervorgerufen wird, sondern was möglich ist durch die Differenzierung der eigenen Sexualität zur Nacktheit und der Akzeptanz dieser und ohne es zu wissen, wie es bei ihr ist, würde ich behaupten, dass es durch ihre reife und reflektierte Art vergleichbar ist.
Und wenn man es dann wirklich auf die konkrete Differenzierung des Eingangspost runterbricht, dass Sexualität nicht gleich sexueller Verkehr ist, sondern über viele Facetten und Randaspekte verfügt, wie zb. so etwas wie entwickelte Schamgefühle, etc passt mein Bild und die Beschreibung glaub ich ganz gut dazu.