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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Mo 26. Sep 2016, 13:30

Zett hat geschrieben:... wenn es den Anschein erweckt, der Nackte wolle mit seiner Nacktheit bewusst sexuelle Reize senden, sprich anmachen. Damit kommt man dann auch ganz schnell in kritische Bereiche gegenüber dem Gesetz und den Richtern. Weil eben Anmache im bekleideten Zustand wesentlich weiter geduldet wird als im unbekleideten Zustand.
Ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum Nackte weniger "anmachen" dürfen als Angezogene. Oder ist der Nackte nur geduldet, wenn er der absolute Asket ist? Gesetze unterliegen dem Zeitgeist. Sie können sich jederzeit ändern, wenn das Empfinden der Leute sich ändert. Die Gesellschaft ändert sich nicht, wenn jeder die Gesetze befolgt. Sie ändert sich im Graubereich zwischen dem Erlaubten und dem Verbotenen - ähnlich wie sich die Sprache nicht ändern könnte, wenn jeder immer "korrekt" spricht.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Mo 26. Sep 2016, 15:46

@Zett
Es mir in dem von dir wohl zum Anlass genommenen Beitrag um DEIN Verhalten.
Das hast du offensichtlich aber gar nicht begriffen, wie du hier vorführst:

Zett hat geschrieben:@hajo
Kann es sein, dass Du auf dem einen Auge blind bist? Dass Eule quasi untersagt, den Begriff Sexualität nach 55 Seiten der Debatte über den Unterschied zwischen Nacktheit und Sexualität, diskutieren zu dürfen, erwähnst Du - sicher rein zufällig oder aus Senilität heraus - nicht!

XXXX :roll:
Zett hat geschrieben:Auch rein zufällig - oder wieder aus Vergesslichkeit? - erwähnst Du auch nicht, dass sich andere Forennutzer ebenfalls über dieses üble Gebaren von Eule aufgeregt haben (Eichbaum und John Do)

XXXX :roll:
Zett hat geschrieben:Aber das könnt Ihr Euch als Dominanten des Forums natürlich nicht bieten lassen und hackt auf alles ein,Und wenn ich auf den geplanten Tiefschlag des Dritten im Bunde:
Hans H. hat geschrieben:Nun ja, der selbsternannte "Bedeutendste Erfinder/Entdecker/Konstrukteur der Menschheit" *) wird es wohl wissen, wer hier eine Psychose hat...
Übrigens @Calcit: vielen Dank noch für diesen vor einiger Zeit (an anderer Stelle) eingestellten Link: http://verkannte-genies.jimdo.com/
Seitdem sehe ich hier manche Diskussionsbeiträge in etwas anderem Licht und habe an dieser anderen Stelle auch nicht mehr geantwortet (gelesen hatte ich den weiteren Verlauf wegen Abwesenheit ohnehin erst 14 _Tage später).

XXXX :roll:
Zett hat geschrieben:... scheint es Dir an der Zeit, meine Verteidigungen auf die Aggressionen für sich herauszupicken, um mich in ein schlechtes Licht zu rücken.

Rauspicken.
Klar.
...und: Nein, es "wird (mir) nicht gelingen". Ich will das gar nicht. Denn so gut wie du, bin ich nicht...:
Zett hat geschrieben:Ihr Drei benehmt Euch wie übelste Rüpel und glaubt hier alles niederwalzen zu können, was sich Euch nicht unterordnet.


______________________
*) Wörtliches, da nur kopiertes Zitat:
"Thomas Kritz
Bedeutendster Erfinder/Entdecker/Konstrukteur der Menschheit: "

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Mo 26. Sep 2016, 18:29

@ Shiva205
Gesetze unterliegen dem Zeitgeist.
Das sehe ich so nicht. Der Zeitgeist ändert sich erheblich schneller unbd häufiger, als dass die Gesetze sich ändern.
Sie können sich jederzeit ändern, wenn das Empfinden der Leute sich ändert.
Ja, so kann man es ausdrücken. Aber dieses Empfinden der Leute muss nachhaltig sein, damit dieses als solches auch wahrgenommen wird. Weiter muss ggf. die Wissenschaft neue Erkenntnisse präsentieren, die eine Gesetzesänderung erforderlich machen oder erscheinen lassen.
Die Gesellschaft ändert sich nicht, wenn jeder die Gesetze befolgt.
Diese Meinung kann ich nicht teilen. Man kann trotz eines gesetzestreuen Verhaltens auf die Änderung von Gesetzen hinwirken.
Sie ändert sich im Graubereich zwischen dem Erlaubten und dem Verbotenen - ähnlich wie sich die Sprache nicht ändern könnte, wenn jeder immer "korrekt" spricht.
Häufig sind kleine Provokationen der Anlass, sich über eingefahrene Verhaltensregeln Gedanken zu machen. Eine lebendige Sprache verändert sich dadurch, dass Sprachelemente anderer Sprachen und Kulturen in sie hinein fließen. Ich würde somit nicht so absolut argumentieren, wie du es hier getan hast.

Die bürgerliche Moral hat immer dort ihre Schwachpunkte, wo sich das gezeigte Verhalten von dem gewollten abweicht. Da die Jugend grundsätzlich erst einmal gegen die Regeln der Eltern revoltiert, gib es dort von Seiten der Jugend immer wieder kleinere Provokationen. Im Bezug auf die Nacktheit stellt sich die Frage, warum diese Provokation "zur Freiheit", eben das Ablegen der Kleidung und damit das Ablegen der gesellschaftlichen Normen, die als beengend empfunden werden, nicht zu einer grundlegenden Veränderung des Empfindens des Bürgertums führt?

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Mo 26. Sep 2016, 19:35

Bummler hat geschrieben:
hajo hat geschrieben:Zweitens gibt es in der noch jungen Wissenschaft der Hirnforschung (Roth, Hüther, Spitzer, Birbaumer, Singer...) weiter zu untersuchende Indizien, die es möglich erscheinen lassen, dass das mit dem freien Willen gar nicht so weit her ist.

Das wäre schon mal interessant, wenn wir uns gar nicht frei entscheiden könnten ob wir nackt sein wollen, sondern das Gehirn diese Entscheidung schon getroffen hat und wir dann nur noch zwanghaft das tun, also nackt sein.
Nur warum ticken die Gehirne mal mehrheitlich in die eine Richtung und später wieder mehrheitlich in die andere?
Du führst an, das Gehirn habe die Entscheidung schon getroffen und dann täten wir nur noch zwanghaft, was es bestimme...
Schon mal was von Hirntod gehört?
Was bist du, bin ich, ohne Gehirn?
Wenn mein Gehirn etwas entscheidet, dann entscheide nicht ich als Person?!
Das IST religiös. Klar.
Da gibt es den Körper. Dazu gehört das Gehirn.
Und dann den Geist, der eigenlich frei ist und unabhängig. Außer von einer höheren Macht beeinflusst.
Das erinnert mich an die frühere Werbung von Christinen - Brunnen:
"Dein Körper tut so viel für dich. Tu du auch etwas für ihn!"
Wieso "zwanghaft tun"?
Ich muss täglich mehrfach "zwanghaft" pinkeln und bisweilen scheißen.
Ich muss immer wieder "zwanghaft" schlafen und essen, trinken und schwitzen, atmen und lachen und weinen und... und...
Vieles davon ist mir bewusst (ich mache selten in die Hose und gehe meist vorm Schlafen ins Bett).
Also kann Bewusstsein kein Kriterium der "freien Entscheidung" sein.

Hast du deinen Text ohne dein Gehirn geschrieben? Meinen Text ohne dein Gehirn gelesen?
Abgesehen von Reflexen ist - zumindest bei mir - das Gehirn für so ziemlich alles nötig, was ich tue oder lasse.
WIE das dann funktioniert, das muss oder sollte man untersuchen.

Genau darum geht es, wenn man versucht, Wissen zu schaffen.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Mo 26. Sep 2016, 19:53

Bummler hat geschrieben:Da übertreibts du wohl. Nur in Michelangelos Werken dominiert Nacktheit. Andere Künstler der Renaissance verzichten darauf.
Ich habe darüber kaum Kenntnisse.
Bei der Recherche des Wahrscheinlicheitsgehaltes deiner Aussage fand ich Folgendes:
Tagesspiegel hat geschrieben:Die „Hauptstadt der Nacktheit“ war in der Renaissance zweifelsohne Florenz – so jedenfalls nennt Christina Acidini, Präsidentin der Accademia delle arti del disegno, ihre Heimatstadt. Nacktheit ließe sich aber nicht, wie die Herkunft aus der Antike nahelegen müsste, auf den profanen Bereich beschränken, sagte Acidini auf einer großen Tagung an der Humboldt-Universität, die sich unlängst der Wiederkehr des antiken Aktes in der Renaissanceplastik widmete.
Florenz sei dafür das beste Beispiel. So zeige die Porta della Mandorla am Florentiner Dom, geschaffen von verschiedenen Bildhauern zwischen 1391 und 1423, zahlreiche nackte Personen, darunter einen Herkules – den mythischen Gründer der Stadt Florenz.
und
Dr. Hegener hat geschrieben:Sicher gibt es mehr Gewand- als Aktdarstellungen, aber in der Renaissance hat die
Aktfigur zweifellos ihre Hochblüte. Der menschliche Akt faszinierte die Künstler.
ebenso:
Soest > Aldegrever: Eros, Sexus und die öffentliche Moral im 16. Jahrhundert hat geschrieben: In der Renaissance entdeckten die Künstler die Schönheit des menschlichen Körpers neu. ... Natur, das war für sie die Wirklichkeit schlechthin, in deren Mittelpunkt der Mensch stand. Diese humanistische Wertschätzung des Menschen und der Natur war gekoppelt an den Begriff der Schönheit, die sich in der Vollkommenheit der Proportionen und der Beherrschung der räumlichen Darstellung manifestierte. Und die Entdeckung der antiken Kunst sowie das Studium der antiken Mythologie ermutigten die Künstler, sich der nackten menschlichen Gestalt zu widmen...
Aber die protestantische Entsakramentalisierung der Ehe und die Aufgabe des Ideals der Enthaltsamkeit machten es notwendig, das Verhältnis von Sexualität und Geistigem neu zu definieren. Sexuelle Entsagung und Heiligkeit waren nun nicht mehr unmittelbar aneinander gekoppelt. ...In den Anfängen des 16. Jahrhunderts gab es noch einen sehr freizügigen Umgang miteinander.

Wie geschrieben. Ich hab da wenig Ahnung.
Da bist du mir nachweislich voraus...

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Hans H. » Di 27. Sep 2016, 01:34

@hajo:
zum Beitrag von Mo 26. Sep 2016, 14:46
Einerseits: Danke für deinen Versuch, Zett klar zu machen, warum es allein seine unsäglichen Antworten sind, die dazu führen, dass immer mehr User jegliche Diskussion mit ihm als zwecklos empfinden.

Andererseits: Er wird auch dieses Mal deinen Beitrag nicht oder falsch verstehen. Er wird nicht erkennen, was du mit den "XXXX" plus Smiley meinst, sondern eher irgendwo in deinem Beitrag sogar wieder eine Bestätigung für sich finden (ich weiß nicht wo, aber ich rechne damit). Du führst ihm ja z.B. klar vor Augen, dass er es als "Tiefschlag" bezeichnet, wenn man seine eigenen Worte aus seiner Webseite wörtlich zitiert.

Wenn einer derart empfindlich auf das Zitat seiner eigenen Worte reagiert und den Zitierenden dafür übel beleidigt, dennoch aber genau diese Worte, die ihn so ärgern, in seiner Webseite stehen lässt, dann ist es doch eine berechtigte Frage, ob er denn selbst weiß, was er an anderer Stelle geschrieben hat, oder nicht? Der Thread und zwei andere (Impfungen und Sonnenschutz) sowie die zitierte Webseite eignen sich bereits für eine interessante psychologische Fallstudie. Ich antworte ihm nicht mehr auf die Beleidigungen (auch hierauf wird eine folgen - jede Wette), denn (Zitat von B. Busch:) "was juckt es die alte Eiche, wenn sich ein Wildschwein an ihr kratzt".

@Eule:
zum Zitat von Shiva205:
Die Gesellschaft ändert sich nicht, wenn jeder die Gesetze befolgt.
schriebst du:
Diese Meinung kann ich nicht teilen. Man kann trotz eines gesetzestreuen Verhaltens auf die Änderung von Gesetzen hinwirken.
Da stimme ich dir einerseits im Grunde zu, sehe aber auch eine Wahrheit in dem was Shiva205 schrieb, jedenfalls aus der Sicht, wie er es nach meinem Verständnis gemeint haben wird. Er hat das "nicht" in dem Satz nur zu absolut ausgedrückt, aber ich bin überzeugt, dass es nicht wenige Dinge gibt, die sich mit der Zeit geändert haben, weil jeweils eine Gruppe von Menschen die Grenzen der festgesetzten Regeln überschritten haben, so z.B. bei der Homosexualität. Wenn zur Zeit des Verbotes alle sich konsequent daran gehalten hätten, gäbe es nach meiner Überzeugung das Verbot heute noch.

Nochmals @hajo:
Wenn wir wirklich die Diskussion über das Gehirn hier losbrechen, können wir endlos Seiten füllen.
Abgesehen von Reflexen ist - zumindest bei mir - das Gehirn für so ziemlich alles nötig, was ich tue oder lasse.
Die Aussage ist korrekt, differenziert aber nicht zwischen dem, was willkürlich und dem, was unwillkürlich getan wird. Es gibt das Großhirn und das Kleinhirn, die man früher ganz getrennt für willkürliche bzw. vegetative (unwillkürliche) Gehirnsteuerungen gesehen hat, was aber heute längst nicht mehr so eng getrennt werden kann. Der Eingriff des Großhirns in die Steuerung des Kleinhirns geht viel weiter, als noch zur Zeit meines Studiums geglaubt. (In Bezug auf eine Diskussion in einem anderen Thread könnte ich hier sagen, ich lerne auch mit über 65 noch dazu und beiße mich eben nicht an den Theorien und Lehrmeinungen der 1960ger Jahre fest).

Das beginnt z.B. mit der willkürlichen Kontrolle über die zuvor bereits genannte Funktion des Enddarms, die auch bei sehr vielen Gattungen der Wirbeltiere funktioniert. (Nicht nur Katzen und Hunde lernen stubenrein zu werden, sondern auch viele Vögel beschmutzen nicht ihr Nest und vieles was man früher als angeboren bezeichnet hat, stellt sich immer mehr als gelernt heraus).

Ich denke, hierbei war der ursprüngliche Zusammenhang mit dem Thema des Threads die Frage, in wie weit der Mensch Reaktionen steuern kann, die aufgrund eines angeborenen Sexualverhaltens dazu führen, dass bei Nacktheit sexuelle Gedanken oder Regungen (bis hin zu sichtbaren Regungen beim Mann) auftreten können. Diese Regungen wurden hier immer wieder als natürlich und normal bezeichnet.

Genau damit begibt man sich aber auf die angeborene Ebene, die in Verbindung mit der gelernten Gewohnheit bekleidet zu sein zu solchen Regungen führt, wenn man dann zum ersten Mal unter Leuten nicht mehr bekleidet ist. Also man macht sich, wenn man das als dauerhaft normal bezeichnet, zum unbewusst gesteuerten Instinkt-Wesen. Dass es beim ersten und vielleicht noch beim zweiten Mal normal ist, dass bei vielen Männern diese Regungen auftreten, will ich keinesfalls bestreiten, denn das Lernen der Übernahme der Steuerung angeborener Reaktionen durch das Großhirn (und damit der bewussten Steuerung) geht nicht von einer Minute auf die andere, aber es geht sehr gut. Und deshalb ist es in einer zivilisierten Gesellschaft, in der wir schließlich viele Umgangsformen gelernt haben und das Gelernte anwenden, eben falsch, zwischen Nacktheit und Sexualität eine zwingende Verbindung herzustellen. Auch wenn das in vielen Texten so dargestellt wird und wenn es viele "nicht FKK-Leute" auch so sehen, ist es nach meinen zuvor genannten Überlegungen falsch. Dass manchmal die Begriffe sogar gleichgesetzt werden, ist natürlich bereits ein rein sprachlicher Irrtum.

- Was folgere ich daraus? Eben, dass die Fragen, die Eule weiter vorn formuliert hat, wirklich wert sind, weiter diskutiert zu werden. (Und nein, Zett, ich bin bei Weitem nicht immer derselben Meinung wie Eule, aber wenn ich es bin, nehme ich mir die Freiheit heraus, das auch zu schreiben!). Das sind nämlich interessante Fragestellungen zum Verständnis, ob und wie man im gesellschaftlichen Konsens im Interesse der FKK Fortschritte machen kann, insbesondere dass dieses verbreitete aber nicht beschreibbare "Negative" am Nacktsein (nur weil es nicht Sitte ist???) verdrängt werden kann. Beispiel: die Kündigung des Werbevertrags der Surferin wegen geplanter Teilnahme an "Adam und Eva", weil es nicht den "Werten" der Firma Chiemsee entspricht. Was sind das für Werte, die durch Nacktheit verletzt werden? Mal gehässig: Die monetären Werte der Sport-Kleidung die Chiemsee verkaufen will ;-)

Nochmals zum oben genannten Eingriff des Großhirns in die Steuerung des Kleinhirns:
Wer sich dafür interessiert, für wie viele vegetative Funktionen man bewusst die Steuerung übernehmen kann, sollte sich mit autogenem Training oder anderen geeigneten Meditations-Trainingsmethoden beschäftigen. Mich hat es seinerzeit sehr überrascht, wie weit die Möglichkeiten gehen, und das hat mir in vielen Lebenslagen viel genutzt (z.B. die tägliche Darmfunktion kurzfristig und nur für einen Tag auf drei Stunden früher als gewohnt umzustellen, wenn eine früh zu startende Dienstreise ansteht. Bevor ich das gelernt hatte, bekam ich durch das lange Stillsitzen, z.B. in der Bahn mit vollem Bauch immer für zwei Tage Verstopfung mit Bauchschmerzen bis zu entzündlichen Veränderungen).

Zu den Gehirnfunktionen:
WIE das dann funktioniert, das muss oder sollte man untersuchen.
Ja, das tun viele Menschen und ich habe in der nahen Verwandtschaft solche, die an einem der renommierten Institute der Hirnforschung tätig sind. Es ist jedoch wirklich sehr schwer, die Veröffentlichungen aus diesem Fach zu verstehen! Das ist inzwischen so kompliziert mit den bekannten Zusammenhängen und ich habe den Eindruck, mit dem Verstehen einer jeden geklärten Frage bilden sich gleich wieder mindestens zwei neue wichtige Fragen heraus.

Und zum Beitrag von Mo 26. Sep 2016, 18:53 von hajo:
Mein erster Gedanke zu "Nur in Michelangelos Werken dominiert Nacktheit" war, da war doch noch Paul Gauguin. Nur gehört der jetzt wirklich nicht in die Renaissance, aber für mich sind die Zeitepochen in der Kunst nicht so wirklich präsent. Da könnte ich schnell ins Fettnäpfchen tappen, wenn ich versuche, über Künstler zu diskutieren. Ich weiß nur, welche Bilder mir gefallen :-)

Und nochmals zum Beitrag von Eule, Mo 26. Sep 2016, 17:29, abschließender Absatz:
Im Bezug auf die Nacktheit stellt sich die Frage, warum diese Provokation "zur Freiheit", eben das Ablegen der Kleidung und damit das Ablegen der gesellschaftlichen Normen, die als beengend empfunden werden, nicht zu einer grundlegenden Veränderung des Empfindens des Bürgertums führt?
Ich habe keine Antwort darauf, finde diese Frage aber ausgesprochen wichtig (natürlich auch im Zusammenhang mit dem Text der davor stand zu sehen, aber ich vermeide es, so lange Zitate einzufügen. Man kann ja zurückblättern).

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Di 27. Sep 2016, 01:56

@ Hajo
Bummler hat geschrieben:

hajo hat geschrieben:
Zweitens gibt es in der noch jungen Wissenschaft der Hirnforschung (Roth, Hüther, Spitzer, Birbaumer, Singer...) weiter zu untersuchende Indizien, die es möglich erscheinen lassen, dass das mit dem freien Willen gar nicht so weit her ist.

Das wäre schon mal interessant, wenn wir uns gar nicht frei entscheiden könnten ob wir nackt sein wollen, sondern das Gehirn diese Entscheidung schon getroffen hat und wir dann nur noch zwanghaft das tun, also nackt sein.
Nur warum ticken die Gehirne mal mehrheitlich in die eine Richtung und später wieder mehrheitlich in die andere?

Du führst an, das Gehirn habe die Entscheidung schon getroffen und dann täten wir nur noch zwanghaft, was es bestimme...
Hier greifst du Buzmmler an, obgleich er keinen Anlaß zu diesem deinem Angriff gegeben hat. Denn der Hinweis auf die Zweifel an dem freien Willen in Teilen der Wissenschaft hast du hier eingebracht. Bummler hat diesen deinen Hinweis lediglich auf die Frage der Nacktheit bezogen. Er hat eine durchaus logisch berechtigte Frage gestellt, wenn er den freien Willen einem zwanghaften Handeln (also ein Handeln ohne freien Willen) entgegen stellt. Warum du jetzt so aggressiv auf Bummlers Frage reagierst, ist mir schleierhaft. Auch ist deine Antwort leider sachlich und fachlich nicht richtig.

Schon mal was von Hirntod gehört?
Was hat das mit der Frage des freien Wiullens zu tun?
Was bist du, bin ich, ohne Gehirn?
Solange du lebst, ein Mensch, wenn auch ein schwer behinderter.
Wenn mein Gehirn etwas entscheidet, dann entscheide nicht ich als Person?!
Das ist eine philosophische und rechtliche Streitfrage, die aufgrund der von dir eingebrachten Richtung der Gehirnforschung sich stellt.
Das IST religiös. Klar.
Nein, das ist keine religiöse Frage.
Da gibt es den Körper. Dazu gehört das Gehirn.
Dieses ist von Bummler nicht bezweifelt worden.
Und dann den Geist, der eigenlich frei ist und unabhängig.
Aber genau dieser Satz wird von der von dir zitierten Wissenschaft bestritten.
Außer von einer höheren Macht beeinflusst.
Diese deine Feststellung ist in Bezug auf der von dir als Zitat eingebrachten neuen Hirnforschung zu ungenau. Wer oder was ist diese höhe Macht?

Die von dir jetzt angebrachten Beispiele eines zwanghaften Handels sind alles biologisch oder kulturhistorisch bedingte Ereignisse. Mit der Frage des freien Willens hat dieses alles nichts zu tun.
Abgesehen von Reflexen ist - zumindest bei mir - das Gehirn für so ziemlich alles nötig, was ich tue oder lasse.
WIE das dann funktioniert, das muss oder sollte man untersuchen.
Dieses sollten wir aber hier jetzt nicht vertiefen. Denn dieses ist nicht das Thema dieses Threads.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Di 27. Sep 2016, 02:13

@ Hans H
Er hat das "nicht" in dem Satz nur zu absolut ausgedrückt, aber ich bin überzeugt, dass es nicht wenige Dinge gibt, die sich mit der Zeit geändert haben, weil jeweils eine Gruppe von Menschen die Grenzen der festgesetzten Regeln überschritten haben, so z.B. bei der Homosexualität. Wenn zur Zeit des Verbotes alle sich konsequent daran gehalten hätten, gäbe es nach meiner Überzeugung das Verbot heute noch.
Ich habe durchaus eingeräumt, dass durch kleinere Provokationen nur dann eine Gesetzesänderung erreicht werden kann, wenn die bürgerliche Moral dort eine Schwachstelle hat.

Dein Beispiel mit der Homosexualität geht leider fehl. Homosexualität gibt es seit Anbeginn der Menschheit. Sie wurde aus einem Unwissen heraus unter Strafe gestellt, welches keinen Einfluss auf die Homosexualität als solches hatte. Erst als die Medizin und die Psychologie feststellte, dass die Homosexualität weder eine Perversion noch eine Krankheit ist, war der Boden für eine entsprechende Gesetzesänderung gegeben.

Da dieses aber nicht Thema dieses Threads ist, sollten wir diese Frage nicht weiter vertiefen. Bleiben wir bei der bürgerlichen Moral aus dem Gesichtspunkt der Nacktheit.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Di 27. Sep 2016, 08:47

Eule hat geschrieben:@ Hajo
Hier greifst du Bummler an, obgleich er keinen Anlaß zu diesem deinem Angriff gegeben hat. Denn der Hinweis auf die Zweifel an dem freien Willen in Teilen der Wissenschaft hast du hier eingebracht. Bummler hat diesen deinen Hinweis lediglich auf die Frage der Nacktheit bezogen....
Warum du jetzt so aggressiv auf Bummlers Frage reagierst, ist mir schleierhaft. Auch ist deine Antwort leider sachlich und fachlich nicht richtig.
Etwas nehme ich zur Kenntnis, dass du meine Ausführungen sehr gern lieber als Angriff und Aggression denn als MEINung interpretierst. Das führt bei dir sicher schon im Ansatz zu einer wesentlich objektiveren Ansicht, als ich sie je zu leisten in der Lage wäre.
Schließlich weißt du, was sachlich richtig ist und was nicht. Ich liege und bin wohl auch jedenfalls und jedesmal falsch. Ich bin in deinen Augen offensichtlich nicht in der Lage sachlich zu diskutieren, habe keine Ahnung(!), weiß noch nicht einmal, was eine Schnittmenge ist und so weiter.
Falls du ohne dieses Urteil meinen Beitrag noch einmal lesen würdest, dann könntest du womöglich feststellen, dass ich in der Tat der MEINung bin, ohne Gehirn sei, zumindest ich kein Mensch. -> Hirntod.
ICH habe Bummlers Beitrag so verstanden, als wolle er damit ausdrücken, ich hätte unterstellt (was nicht stimmt, denn der Hinweis auf die Hirnforschung ist ein Hinweis auf neue Forschungs- und Denkansätze), man täte zwanghaft, was das Gehirn vorgäbe.
Das was ich, hier spreche ich nur von mir, bewusst und/oder durch mICH als versteh- und beeinflussbar empfinde, ist ohne mein Gehirn (das gesamte Gehirn!) nicht DENKbar.
Ich mache dennoch vieles, was mir zwar bewusst ist, jedoch weniger meinem "Willen" unterliegt. Beispiel: Gänsehaut.

Aber es ist wohl müßig, weiter zu schreiben, denn du hast dein Urteil über mich wohl schon gefällt.



Danke an Hans H., der in der Lage ist, sachlich und nachdenkenswert zu diskutieren.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Di 27. Sep 2016, 09:27

Eule hat geschrieben:Die bürgerliche Moral hat immer dort ihre Schwachpunkte, wo das gezeigte Verhalten von dem gewollten abweicht.
Das ist ein wichtiger Aspekt. Er betrifft auch auch die Unterdrückung der Sexualität - sei es durch Kleidungs- oder durch Verhaltensvorschriften. Das moralische Verbot ist somit meistens ambivalent und führt zu einer inneren Zerrissenheit - wie schon Freud erkannt hat.

In Bezug auf die Nacktheit stellt sich die Frage, warum diese Provokation "zur Freiheit" ... nicht zu einer grundlegenden Veränderung des Empfindens des Bürgertums führt
Wer ist das heutige Bürgertum? Wer geht in die Wellness-Bäder und geniesst es nackt in der Sauna zu schwitzen? Wer sind die Kunstliebhaber, die die Maler verehren, die vor 100 Jahren nackt im Englischen Garten rumgelaufen sind? Wer sind die Leser von erotischen Geschichten oder die Sammler von Aktfotografien?

Das Problem mit der Tabuisierung der Nacktheit kommt meiner Meinung nach nicht mehr aus unserem Bürgertum, sondern aus dem Import amerikanischer Kleinbürgerlichkeit, die in unseren Konsum-Medien total überrepräsentiert ist.

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