@Eule
Danke für das Ausformulieren Deiner Vorstellung einer modernen Definition von FKK!
Ich setze es mal (geringe Korrekturen inbegriffen und rot gekennzeichnet, unterstrichen gilt als durchgestrichen und damit entfernt) zusammen:
"Die Freikörperkultur ist eine Ende des 19. Jahrhunderts aus der "zurück zur Natur"-Bewegung entstanden. Dieses "zurück zur Natur" wurde so radikal verstanden, dass der menschliche Körper sich von der als unnatürlich empfundenen Kleidung lösen sollte, um so befreit, die Vorzüge der Natur genießen zu können. Hinzu kamen die Ideen der Lebensreform, als ein ganzheitliches Lebensmodell. Zur Lebensreform gehörten z.B. die Gruppierungen, die sich nur mit natürlichen und unveredelten Nahrungsmittel ernährten oder auf Rauschmittel, wie Alkohol oder Nikotin verzichteten. Gemeinsam war den Gruppen der Lebensreform, dass diese sich nach den gegebenen Möglichkeiten unbekleidet und eben ihre Lebensführung auf eine gesunde und natürliche Art und Weise ausrichteten.
Sie Die Freikörperkultur grenzt sich von den Lebenseinstellungen Nudismus und Naturismus ab.
Während der Nudismus allein das Nacktsein als Prämisse hat und dabei das Sinnliche der Nacktheit im Mittelpunkt steht, liegt beim Naturismus der Schwerpunkt auf den Bezug zur Natur, dem sich im natürlich nackten Zustand Aufhalten in der Natur, in der Beobachtung, der Erforschung und dem Schutz der Natur.""Nach dem II. Weltkrieg etablierten sich die FKK-Vereine als naturistische Sportvereine, wobei ein Leben in und mit der Natur eingeschlossen war. Ende der 60ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kam eine freie, nicht vereinsgebundene nudistische Bewegung hinzu. Diese begnügte ich auf ein kurzzeitiges Leben ohne Kleidung während des Urlaubs, sportlicher Aktivitäten oder im häuslichen Leben. Auch wenn die Modewelle dieser nudistischen Bewegung ab geebnet abgeebbt/abgeklungen ist, so gibt es eine Vielzahl von Nudisten, die gerne ihrenm Wunsch, in der Öffentlichkeit sich unbekleidet bewegen zu können, nachgehen und sich wünschen, dass dieses als ein Leben unter dem Gesichtspunkt eines natürlichen Lebens akzeptiert wird. Die Bereitschaft der breiten Bevölkerung, dieses so zu akzeptieren, nimmt zwar zu. Jedoch reicht es noch nicht aus, um ein nudistisches Leben in der Öffentlichkeit zu gestalten."Wobei - wie Du schon sagtest -, der obere Teil die eigentliche Definition wäre, der untere eine Ergänzung, wie z.B. in einem Lekikonbeitrag.
Eule hat geschrieben:Nun zu deiner Frage der Nacktkultur.
Ich sagte schon, dass der Nacktkultur nicht nur die FKK-Bewegung in allen ihren Spielarten zugerechnet werden kann und muss. Sondern auch die Theateraufführungen, wo die Schauspielerinnen/Schauspieler ohne Kostüme oder sonstige Kleidung auftreten und agieren. Weiter muss man zur Nacktkultur alle Spielarten des Rotlichtmilieus hin zurechnen, auch wenn wir uns ausdrücklich hiervon abgrenzen. Der Begriff der Nacktkultur beinhaltet also weitere Bestandteile, die mit der FKK-Bewegung nicht in Beziehung stehen.
Hier haben wir wohl grundsätzliche Unterschiede in den Vorstellungen, was Kultur und was Subkulturen sind. Du scheinst - wie der Verfasser bei Wikipedia - davon auszugehen, man müsse alles, was innerhalb der abendländischen/westlichen Kultur mit Nacktheit zu tun hat, als Nacktkultur bezeichnen. Dies wäre aber bestenfalls als »Kulturnacktheit« zu bezeichnen (Man beachte das Grundwort »Nacktheit«!), nicht als »Nacktkultur«! Eine auch sonstwie benannte »-Kultur« muss per Definition des Begriffes »Kultur« ein speziell für diese Kultur/Subkuktur geltendes Regelwerk aufweisen und dessen praktische Umsetzung. Eine bestimmte »Arbeitskultur« eines Betriebes besteht nicht darin, dass dort jeder macht, was er will, sondern darin, dass dort spezielle Regeln gelten und eingehalten werden, die zu einem besonderen Arbeitsklima und zu einer besonderen Leistungsfähigkeit führen. Im Gegensatz dazu ist nicht alles, was innerhalb des abendländischen/westlichen Kulturkreises mit Arbeit zu tun hat, eine Arbeitskultur. Ohne spezielle Regeln (ein Regelwerk) und dessen Umsetzung kann man nicht von einer Kultur sprechen!
Von daher ist es auch problematisch, Bordelle und Swinger-Clubs als eine eigentständige Kultur zu bezeichnen. Ich würde dies nicht tun.
Ähnlich verhält es sich mit nackt aufgeführten Theaterstücken etc.. Dies sind zwar ein Teil der heutigen abendländischen/westlichen Kultur, sie haben aber kein spezielles - sich von anderen Theateraufführungen grundsätzlich abgrenzendes Regelwerk (außer, dass durch Nacktheit besonders provoziert und erotisiert werden soll) -, um als eigenständige Subkultur zu gelten. Auch ist die Verbindung zur FKK, mit ihrem zentralen Bestandteil, der Zielrichtung Gesundheit, nicht vorhanden, weshalb eine Zurechnung zur FKK abzulehnen ist. Allein das Nacktsein ist ein zu schwacher Teil. Dann müsste man tatsächlich bis hin zum nackt beim Arzt stehen alles als FKK bezeichnen.
Zu meinem Einwurf mit dem »-ismus«-Beitrag von Wikipedia hatte ich nicht auf eine Antwort von Dir gewartet. Dies sollte nur als Hinweis am Rande verstanden werden. Die gewünschte Antwort war - wie Du es auch gemacht hast - in Form der Ausformulierung Deiner Vorstellung zur Definition.
So, nun aber wirklich raus in die Natur, FKK machen!
@Mecki
Trolle werden nicht gefüttert!