Moin HTJ,
ich vermute, wir reden von verschiedenen Dingen.
Das eine ist die mehr oder weniger freie Sexualität eines jeden Einzelnen, wie immer die auch aussehen mag
und das andere ist der naturgegebene Sexualtrieb, den mit wenigen Ausnahmen alle von Geburt an mitbekommen.
Klar, dauerhafte Unterdrückung unserer mitgegeben Triebe wäre ungesund
und würde letztendlich zum Tod führen. Trotzdem verlangt es unser Alltag, unsere Triebe hin und wieder
zu unterdrücken, und damit natürlich auch den Sexualtrieb, denn sonst würden wir ja ständig auf der Pirsch sein
und jede Gelegenheit nutzen um uns zu paaren...
Mir geht es hier mehr um die Energie, die dieser Trieb beinhaltet und die wir im Laufe der vielen hundert Jahre
gelernt haben, umzulenken, bzw. auf eine höhere Ebene zu bringen.
Beispiel: Der Maler malt mit seiner umgelenkten Energie (um nicht wieder von unterdrückter Sexualität zu sprechen)
ein Bild, der Musiker komponiert ein neues Stück, der Bildhauer formt eine sinnliche Figur...
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass wir Menschen kulturell heute nicht da wären, wo wir sind,
wenn wir es nicht geschafft hätten, diese Energie, vorhanden durch die unterdrückte Sexualität (da ist sie wieder),
umzulenken in Schaffensprozesse die es ermöglicht haben, die Gesellschaft nach vorne zu bringen.
So hat alles seine zwei Seiten.
