Puistola hat geschrieben:Die letzte grössere Anpassung fand statt vor zwei Jahren, als der
DFK sich endlich von den rassistischen Wurzeln löste durch die Distanzierung von
Ehrenmitglied Richard Ungewitter. Dies war der längst fällige Schlusspunkt der angeblich
unpolitischeren Neugründung des "FKK"-Verbandes nach dem Krieg.
Unpolitisch war diese Neugründung wohl nicht. Offensichtlich wirkten Verbot und Gleichschaltung noch nach.
Wikipedia hat geschrieben:1953 hat der DFK einen der Pioniere der Freikörperkultur-Bewegung, Richard Ungewitter, ungeachtet gegen Ungewitter erhobener Vorwürfe völkischer und antisemitischer Umtriebe mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. 1964 wurde dagegen Adolf Koch ausgeschlossen, der sozialistische Vorkämpfer der FKK in der Weimarer Republik, weil er die Öffentlichkeitsarbeit mit sexualreformerischer Programmatik betreibe.
Aber ungeachtet dessen hat Ungewitter nicht nur einige Bücher zur und über Nacktheit geschrieben, sondern auch allerlei juristische Auseinandersetzungen durchstehen müssen.
Wikipedia hat geschrieben:Wiederholte Versuche, juristisch gegen das Buch vorzugehen, scheiterten an den vom Gericht geladenen Gutachtern, die zu Gunsten Ungewitters aussagten. So äußerte sich Theodor Lipps (Universität München) in seinem Gutachten:
Die auf Nacktkultur zielende Bewegung ist jetzt eine weit verzweigte und hat, wie solche Bewegungen in der Regel, einen wohlberechtigten Kern.
So dürfte Ungewitters Engagement nicht unwesentlich zur Verbreitung der Nacktkultur beigetragen haben, was im Gegensatz zu seinen antisemitischen und völkischen Ansichten tatsächlich lobenswert ist.
Die Selbstbeschränkung dieser "FKK" auf geschlossene Gelände und Vereinsmeierei,
ergänzt durch INF-gebundene kommerzielle Angebote im Süden mag man als
Sackgasse anschauen, aber es ist Sache der betreffenden Organisation,
sich zu erneuern.
Du weisst aus eigener Erfahrung wie schwer die freie Freikörperkultur ist. Insofern ist die "Selbstbeschränkung auf geschlossene Gelände" wohl eher zweckmäßig als freiwillig. Der Konflikt zwischen der Nacktkultur und den Textilen existiert doch bis heute weiter. Nur durch eine strikte Trennung der Areale kann man überhaupt die nackten Angebote
erhalten.
Was sich als Sackgasse erwiesen hat, das ist die Idee, das sich Nackte und Textile in einer freien und liberalen Gesellschaft in friedlicher Koexistenz begegnen. Das funktioniert nur ganz vereinzelt, aber nicht grundsätzlich und schon gar nicht überall.
Meine Gleichung "FKK ist ohne Höschen" trifft zwar teilweise auch auf die
Im DFK organisierten Restbestände zu, bezieht sich aber eigentlich auf
der heutigen Sprachgebrauch, in dem "FKK" weitgehend bedeutungsgleich
wie "Nackt" gebraucht wird.
Das Kürzel "FKK" ist praktisch bedeutungslos. Alles was irgendwie nackt sein soll ist "FKK".
Und das ist schade. Weil Freikörperkultur eine Form der Freiheit ist.
Ich meine damit, den Begriff "FKK" jenen zu überlassen, die ihn einst
geprägt haben. Sollen die damit machen, was sie wollen. Mit meinem
Leben als nackter Wanderer, Badender, Gartenarbeitender hat "FKK"
überhaupt nix zu tun.
Das hast du für dich so entschieden, nachdem du dich intensiv mit der Freikörperkultur befasst hast. Mit der Geschichte, mit den Vätern und mit den rechtlichen Grundlagen. Das ist ja auch in Ordnung so. Und wenn jemand anders das auch so tut, dann ist das auch in Ordnung. Aber wenn jemand sagt, ich mache FKK und er hat überhaupt keine Ahnung davon was das ist und bei dem Namen Ungewitter guckt er nach dem Wetter, dann rollen sich mir die Fußnägel.
Mecki hat geschrieben:@
wer Regeln für irgendetwas zwingend braucht.... sei´s drum.
Naja, aber im Fußball z.B. sind Regeln doch ganz praktisch.