BOeinNackter hat geschrieben:Könnt ihr nicht mit ihm reden? Die Situation scheint ja relativ klar zu sein.
Für ein Gespräch wäre es sicher sinnvoll, wenn ihr selbst Antworten auf Fragen habt, warum ihr gern nackt seid, wie ihr das erlären könntet, wie ihr es findet, nackt mit Bekleideten zusammen zu sein, wie ihr es findet, wenn Bekleidete eure Nacktheit betrachten oder wie ihr es findet, dass da Andere lieber bekleidet bleiben. Davon zu erzählen, könnte eine mögliche Einladung zum Gespräch sein.
Dass in in unserer Gesellschaft nur eine Minderheit der Menschen, auch der Kinder und Jugendlichen, gern in der Öffentlichkeit nackt ist, sollte euch beiden auf jeden Fall sehr bewußt sein. Könnt ihr sagen, wieso es bei euch anders ist?
Zum großen Thema Sexualität gäbe es noch eine ganze Reihe Fragen zur eigenen Einstellung und der eigenen Grenzen. Wie offen sprecht ihr bisher mit eurem Jungen darüber. Kann er das Gefühl haben, dass euch dabei nichts peinlich ist und ihr kein Thema vermeidet? Auch dazu ann es einladend sein, selbst etwas dazu zu sagen, statt auf Fragen zu warten. Leider wird immer noch dazu geraten.
Erinnert euch an eure eigene Pubertät. Hattet ihr Gesprächspartner*innen, mit denen ihr gern und offen über sexuelle Themen gesprochen habt? Was hat es verhindert, bzw. was hat es befördert?
In dem Beitrag von CarpeDiem44 geht das wieder mal ganz klar hervor, daß der Junge nur dadurch ein Problem bekam, weil er die beiden Mädchen im Bikini gesehen hat. Wäre dieses nicht gewesen, wäre er sicher auch nicht auf die Idee gekommen, sich plötzlich zu schämen. Genau aus diesem Grund halte ich absolut nichts davon, wenn man Jugendlichen in der Pubertät erlaubt, angezogen zu bleiben. Das wirkt eben auch als schlechtes Beispiel auf noch jüngere Kinder, die noch gar nicht mal in der Pubertät sind. Auch das habe ich 2021 erlebt, daß der 5 (!)jährge Junge es einfach dem bereits 13jährigen Bruder nachmachte, weil der sich plötzlich nicht mehr ausziehen wollte.
Ich habe das auch mal erlebt, daß eine Familie mit 2 Kindern ankam, zunächst völlig ungeniert nackt waren und da sie keinerlei "weiße" Streifen hatten, waren sie es wohl auch gewöhnt, FKK zu machen. Aber prompt am nächstens Tag liefen sie im Bikini bzw Badehose herum, und zwar genau wegen den anderen, mit denen sie sich anscheinend sehr schnell angefreundet haben. Der Junge war auch so ca 10, das Mädchen 12 - 13, also bereits schon leicht beginnende Pubertät.
Zu meiner Jugendzeit gab es solche "Vorbilder" nicht. Und deshalb kam auch niemand auf die Idee, das nachzumachen. Wir hatten auch nie einen Grund, über solche Probleme zu sprechen. Ob mein Bruder, der 2 Jahre jünger als ich ist, jemals ein Problem wegen einem ungewollten "Steifen" hatte, weiß ich gar nicht und habe das auch nie bemerkt. Er hätte sich auch kaum mit mir darüber unterhalten. Ob oder mit wem er vielleicht mal darüber geredet hat, weiß ich auch nicht.
Im Nachhinein habe ich von derlei Probleme bei den Jungs nie irgendwas bemerkt und deshalb denke ich, daß sie das irgendwie schnell gelernt haben, damit umzugehen und vor allem, sich zu beherrschen. Wie sie das gemacht haben, weiß ich nicht. Es war jedenfalls nie ein Thema, worüber offen geredet wurde. Es war wohl einfach selbstverständlich, daß Mann sich da zu beherrschen hatte und das galt auch bei der Jugend. Genauso wie es eben selbstverständlich war, daß Mädchen genauso wie die Frauen während ihrer Tage ein Höschen anhatten, aber sonst eben nie.