Auf die "Achse der Vernunft" ("Mecki und die anderen Vernünftigen", der Schenkelklopfer von Hajo

), deren Gestänker, Gelüge, Falschzitieren und die anderen rhetorischen Tricks brauch ich wohl nicht einzugehen.
Ich möchte nur mal wieder etwas Sinnvolles einbringen. Es könnte ja sein, dass sich doch mal ein Außenstehender hierher verirrt.
Also, es macht schon Sinn, dass es verschiedene Wörter gibt. Klar, die Hunde bellen auch nur. Aber als Mensch sollte man sich doch Wörtern bedienen. Und da macht es nun wieder Sinn, wenn es verschiedene Wörter gibt, sich zu überlegen, ob die nicht - sinnvoller Weise - doch auch verschieden zu gebrauchen sind. Und wie das nun dummerweise (oder vielleicht doch glücklicherweise) so ist, gibt es auch im Deutschen so einige Regeln, die die Bildung der Wörter betrifft.
Das hatte ich auch schon ein/zwei Mal erwähnt. Scheint aber den hier Anwesenden ein/zwei Nummer zu kompliziert, da sie es vorgezogen haben, dazu zu schweigen.
Zum Beispiel sagen Wörter mit der Endung »ismus«, dass es sich um eine Weltanschauung handelt und zwar um eine, deren wichtigster Inhalt in dem besteht, was als Bestimmungsteil vor diesem »ismus« steht. Dadurch haben wir in der deutschen Sprache das große Glück, aus dem zusammengesetzten Wort »Naturismus« sofort zu erkennen, dass das Wort aussagt, dass es sich bei »Naturismus« um eine Weltanschauung handelt, wo die Natur der wichtigste Inhalt ist. Ist doch schön die deutsche Sprache, oder? So schön einfach. Gefällt nur manchen nicht. Also erstens, weil es einfach ist, die wollen es kompliziert. Und zweitens gefällt das manchen nicht, weil sie - da pfeift man einfach auf die Regeln der deutschen Sprache - eben mal etwas völlig anderes hineindeuten wollen.
Ein anderes Beispiel ist »Freikörperkultur«. Wie schön einfach doch die deutsche Sprache ist! Sagt doch die eindeutige Regel: Das Grundwort steht am Ende, das Bestimmungswort davor. So wissen wir gleich, es handelt sich um eine Kultur. Und um eine bestimmte Kultur: Um die »Freikörper«-Kultur. Was wir nun bisher nicht ausfindig machen konnten, ist der Erfinder der Bezeichnung »Freikörper«, die genauere Zeit, wann das Wort erfunden wurde und die genauen Gründe, warum er »Freikörperkultur« besser fand als »Nacktkultur«. Ein Grund dürfte darin gelegen haben, dass das Bestimmungswort »Nackt« bei vielen auf Ablehnung stieß. Über weitere Gründe können wir wohl nur spekulieren. Was jedoch geblieben ist, ist das Grundwort »Kultur«. Kultur ist zu verstehen als »die Gesamtheit der in dieser Gruppe geltenden Regeln« (entspricht dem Stichwort "Kultur", Fuchs-Heinritz u.a., Lexikon zur Soziologie, 3. Auflage, 1994)
Das bedeutet: Wenn ich von einer Gruppe spreche, die keine gemeinsamen Regeln haben, dann haben sie auch keine gemeinsame Kultur. Damit kann ich nicht Nacktbader, Nacktwanderer, Bordell-Besucher, Nackt-zu-Hause-Duscher oder sonst wen, nur weil jeder nackt ist, als Mitglieder einer eigenen Kultur zusammenfassen. Sie haben keine gemeinsamen Regeln. Sie haben nur eine einzige Gemeinsamkeit, dass sie nackt sind. Nackt sind übrigens auch andere: Von Neugeborenen über den, der gerade massiert wird, mache beim Arzt, bis hin vor dem Anziehen der letzten Kleidung zur Aufbahrung. Machen die alle FKK, nur weil sie nackt sind?
Also, es sollte doch irgendwann - vor allem bei denen, die nicht zur "Achse der Vernunft" gehören, klar werden, dass es sich bei der Freikörperkultur (Ich spreche hier von der Freikörperkultur im eigentlichen Sinne, nicht vom umgangssprachlichen Gebrauch. Den können wir nicht beeinflussen) um ein Regelwerk handeln muss.
Es bleibt also einzig und allein die Frage: Was sind zeitgemäße Regeln? Zu was kann eine Freikörper-Kultur nutzen? Also: Mit welchem Regelwerk kann man welchen Zielen näherkommen? Aber eben auch: Was sind die entscheidenden Unterschiede zu angrenzenden Begriffen und Weltanschauungen wie dem Nudismus und dem Naturismus?
Hier sollte wohl nun auch klar geworden sein, dass Nudismus und Naturismus auf der einen Seite und Freikörperkultur auf der anderen gar nicht das gleiche sein können, da das eine Weltanschauungen sind, die zwar einen speziellen Kern haben, aber ansonsten frei auslegbar und lebbar sind, auf der anderen Seite eine Kultur steht, die ein festes, mündlich oder sogar schriftlich festgelegtes Regelwerk beinhaltet, bei dem z.B. zu jeder Zeit der gesundheitliche Aspekt im Mittelpunkt stand.