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"FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von guenni » So 1. Mär 2020, 20:07

Campingliesel hat geschrieben:
guenni hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:Beweise gibt es genug. nur will die keiner sehen und wissen.

wo gibt es stichfeste beweise?


Wo gibt es denn stichfeste Gegenbeweise?

ich behaupte nicht, gegenbeweise zu haben, deshalb behaupte ich auch nicht, den richtigen grund für den rückgang der fkk bei jugendlichen zu kennen.

 
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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Campingliesel » So 1. Mär 2020, 21:22

guenni hat geschrieben:ich behaupte nicht, gegenbeweise zu haben, deshalb behaupte ich auch nicht, den richtigen grund für den rückgang der fkk bei jugendlichen zu kennen.


Dann scheint Dir eben einiges an Beobachtungen und Erfahrungen entgangen zu sein. Ich weiß ja nicht, wo und wann Du vor den 80ern und 90ern oder danach FKK gemacht hast. Ich kann jedenfalls sagen, welche Erfahrungen ich von den 60ern bis Ende der 80er gemacht habe, und zwar an vielen Plätzen, und welche Unterschiede ich dann ab 2002 festgestellt habe. Und was ich zusätzlich noch durch User dieses Forums, dem früheren Chat und anderen Chats dazugelernt habe.

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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Hans H. » So 1. Mär 2020, 22:44

Ihr habt ja heute echt viel hier geschrieben! War denn bei Euch heute keine Sonne? Wir hatten fast wolkenlosen Himmel und Frühlingstemperaturen.
Campingliesel hat geschrieben:Wieso wollt Ihr mir dauernd unterstellen, daß ich das, was ich schreibe, nur erfunden haben soll?
Ganz einfach: weil diese Aussagen in Bezug auf einen Zusammenhang der FKK-Entwicklung mit einer von Dir behaupteten Sexualisierung der Gesellschaft definitiv falsch sind. Nach meinen Beobachtungen war ein Höhepunkt der Sexualisierung der Gesellschaft in der ersten Hälfte der 1970er Jahre erreicht und ist danach drastisch zurückgegangen. Die heutige Jugend und die Jugend der 1980er bis 1990er Jahre hatte und hat überwiegend eine stark ablehnende Haltung gegenüber Zeitschriften, Internetdarstellungen und Videos dieses Genres. Zitat: "Das ist langweilig und ohne Handlung". Das war damals ganz anders. Man hat zu meiner Studentenzeit nicht nur völlig offen über Pornoangebote gesprochen, sondern auch die Hefte und Videokassetten unversteckt ausgetauscht und sich zu entsprechenden Filmabenden verabredet.

Da ich dagegen nach einer einzigen Teilnahme an so einem Filmabend (so etwa 1970) eine ablehnende Haltung deutlich ausgesprochen habe, wurde ich von vielen als prüde bezeichnet (andere mit meiner Meinung hatten sich mit Aussagen eher zurückgehalten). Auch wenn diese Angebote jetzt über das Internet leichter zur Verfügung stehen, das allgemeine Interesse daran gibt es nicht mehr in dieser Art, sondern eine Übersättigungsphase wurde schon seit über 25 Jahren erreicht. Das interessiert nur noch eine kleine Minderheit der Gesellschaft.

Damals (ab 1968 oder schon davor bis mindestens 1980) war es aber absolut üblich unter Studenten, nackt zu baden, auch Bilder davon beim Dia-Abend offen zu zeigen, und wo man nur konnte, sich in der Natur textilfrei zu sonnen. Out war, wer da nicht mitgemacht hat. Sogar bei einem unserer Kurse im Sportinstitut, als es um Tourenplanung und Lawinenkunde ging, wurde vom Assistenten offen erwähnt, wo es am Rand einer schönen Tour nicht einsehbare Plätze in der Sonne gibt. FKK war absolut "in" und man hat offen darüber geredet, es auch so bezeichnet, aber genauso offen auch über Pornofilme etc. geredet. Niemand kam auf die Idee, die beiden Themen in Verbindung zu bringen. Die hatten auch damals nichts miteinander zu tun, aber man hat als direkte Nachfolger der 68er Generation eine völlige Offenheit in die beiden Richtungen entweder gelebt, oder zumindest toleriert. Diese Offenheit gibt es seit mindestens 25 Jahren zu beiden Themen absolut nicht mehr.
Aria hat geschrieben:..., vom Geschlecht anders zu denken als: Das, und alles, was damit zusammenhängt, darf man nicht beachten, nicht hinschauen und nicht berühren, und wer sich da rasiert und/oder Schmuck anbringt, verletzt dieses Tabu, weil er Blicke darauf lenkt.
Da sollte man beachten, dass Intimrasur seit 6000 Jahren in vielen Gesellschaften üblich war, nachgewiesen in ägyptischen Gesellschaften vor bis zu 6000 J., bei den alten Römern und Griechen und bei vielen anderen Kulturen. Die vielfältigen Gründe, soweit sie in Texten überliefert sind, hatten mit Sex nichts zu tun.

Es gab zu diesem in der überwiegenden Zeit normalen Zustand nur zwei Unterbrechungen: aufgrund des Einflusses der Kirche gegenüber allem Körperlichen im Mittelalter - danach war es wieder normal und den ersten Intim-Rasierer für Frauen mit Wegwerfklingen gab es schon 1915, aber im dritten Reich musste "die deutsche Frau natürlich sein". Wegen dieser politischen Parolen war damit hierzulande bis in die ersten Nachkriegsjahrzehnte Schluss - in anderen Ländern teilweise nicht. Deshalb hat das Wiederaufkommen nun absolut nichts mit einer Mode zu tun, sondern mit einer Normalisierung auf die früheren Gewohnheiten.

Das Thema in irgendeiner Art und Weise mit FKK zu verbinden, egal, ob positiv oder negativ, ist daher völlig abwegig. Was Intimrasur für die Betrachter der Personen mit Sexualisierung zu tun haben soll, verstehe ich sowieso nicht. Wenn es hier ein oder zwei Personen gibt, die diesen Anblick sexuell aufregender empfinden, gilt das nicht für die Allgemeinheit.
Zum Thema Schmuck in diesem Zusammenhang äußere ich mich hier jetzt nicht, weil da meine Meinung zu subjektiv ist.

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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von BOeinNackter » Mo 2. Mär 2020, 11:52

Geschlechtsorgane und ihre Umgebung haben mit Sexualität zu tun. Das kann man nicht abstreiten.
Für viele Menschen sind diese Körperteile so tabuisiert, dass es ihnen unmöglich wäre, da etwas zu rasieren oder Schmuck anzubringen. Es gibt Menschen, die sogar Probleme mit der ganz normalen Pflege haben. Für diese Menschen hätte das alles mit Sexualität zu tun und wäre damit verboten.
Für andere Menschen hat es mit Sexualität zu tun und sie finden es toll, weil sie Sexualität mögen.
Für wieder andere ist es auch toll. Sie rechnen es aber nicht zu dem, was für sie Sexualität ist. Man weiß dann nicht, ob so jemand Sexualität eher tabuisiert oder toll findet. Tantra-Massage wird als eindeutig asexuell bezeichnet.
Es wären so auch noch viele Variationen denkbar. Es werden auch bisweilen jede besondere Körperpflege, Make up, Küsse, Umarmungen, Streicheln, Blütenformen, Parfum, gutes Essen mit Kerzenlicht, bestimmte Speisen oder ein Bidet im Bad der Sexualität zugerechnet. Für andere oder für die selben Menschen ist es nicht so.
Sexualität kann eben sehr weit und sehr eng und in beiden Fällen sehr unterschiedlich verstanden werden.
Mit der Behauptung, etwas habe nichts mit Sexualität zu tun, wird leider leicht der Eindruck erweckt, dass man sich von Sexualität distanzieren möchte, um es vom Verdacht der Sünde oder Unanständigkeit zu befreien. Damit wird im Umkehrschluss immer wieder bestätigt, dass Sexualität unanständig ist. Könnten wir das nicht mal lassen?

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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Aria » Mo 2. Mär 2020, 12:03

Hans H. hat geschrieben:Damals (ab 1968 oder schon davor bis mindestens 1980) war es aber absolut üblich unter Studenten, nackt zu baden, auch Bilder davon beim Dia-Abend offen zu zeigen, und wo man nur konnte, sich in der Natur textilfrei zu sonnen. Out war, wer da nicht mitgemacht hat.
Heute ist gerade umgekehrt: Out ist, wer nackt baden will.

Hans H. hat geschrieben:FKK war absolut "in" und man hat offen darüber geredet, es auch so bezeichnet, aber genauso offen auch über Pornofilme etc. geredet. Niemand kam auf die Idee, die beiden Themen in Verbindung zu bringen. Die hatten auch damals nichts miteinander zu tun, aber man hat als direkte Nachfolger der 68er Generation eine völlige Offenheit in die beiden Richtungen entweder gelebt, oder zumindest toleriert. Diese Offenheit gibt es seit mindestens 25 Jahren zu beiden Themen absolut nicht mehr.
Weil es Nacktheit überall gab, war FKK nichts besonderes – jeder konnte hin und sich auch offen dazu bekennen. Jetzt, mit der immer mehr um sich greifenden Prüderie, bekommt die FKK anscheinend wieder den sexuellen touch, den sie in früheren, ebenfalls prüden Zeiten hatte.

Hans H. hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:..., vom Geschlecht anders zu denken als: Das, und alles, was damit zusammenhängt, darf man nicht beachten, nicht hinschauen und nicht berühren, und wer sich da rasiert und/oder Schmuck anbringt, verletzt dieses Tabu, weil er Blicke darauf lenkt.
Da sollte man beachten, dass Intimrasur seit 6000 Jahren in vielen Gesellschaften üblich war, nachgewiesen in ägyptischen Gesellschaften vor bis zu 6000 J., bei den alten Römern und Griechen und bei vielen anderen Kulturen. Die vielfältigen Gründe, soweit sie in Texten überliefert sind, hatten mit Sex nichts zu tun.

Es gab zu diesem in der überwiegenden Zeit normalen Zustand nur zwei Unterbrechungen: aufgrund des Einflusses der Kirche gegenüber allem Körperlichen im Mittelalter - danach war es wieder normal und den ersten Intim-Rasierer für Frauen mit Wegwerfklingen gab es schon 1915, aber im dritten Reich musste "die deutsche Frau natürlich sein". Wegen dieser politischen Parolen war damit hierzulande bis in die ersten Nachkriegsjahrzehnte Schluss - in anderen Ländern teilweise nicht. Deshalb hat das Wiederaufkommen nun absolut nichts mit einer Mode zu tun, sondern mit einer Normalisierung auf die früheren Gewohnheiten.
Ich habe schon im alten wie auch in diesem Forum eine Reihe von Bildern gepostet, die dokumentieren, dass das Rasieren des Genitals kein neuer Brauch in Deutschland ist.

Hans H. hat geschrieben:Das Thema in irgendeiner Art und Weise mit FKK zu verbinden, egal, ob positiv oder negativ, ist daher völlig abwegig. Was Intimrasur für die Betrachter der Personen mit Sexualisierung zu tun haben soll, verstehe ich sowieso nicht. Wenn es hier ein oder zwei Personen gibt, die diesen Anblick sexuell aufregender empfinden, gilt das nicht für die Allgemeinheit.
Muss man sich Gedanken machen, warum diese Personen so sehr den sexuellen Aspekt des Rasierens hervorheben?

 

Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von HaJo » Mo 2. Mär 2020, 13:00

Aria hat geschrieben:Muss man sich Gedanken machen, warum diese Personen so sehr den sexuellen Aspekt des Rasierens hervorheben?
Wir möglicherweise nicht.
Aus psychomedizinischer Sicht und selbstverantwortlicher Sicht wohl schon.

Naja - und wenn solche (Re)aktionen sozial so langsam unverträglich werden, dann auch schon allgemeiner.

Ich verwies ja schon mal auf einen möglichen Ansatz.

 
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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von NackeDuDaDei » Mo 2. Mär 2020, 15:48

Schade, daß es für diese umfassende Beschreibung hier keine "gefällt mir"-Sternchen zum Verteilen gibt!

Hans H. hat geschrieben: Nach meinen Beobachtungen war ein Höhepunkt der Sexualisierung der Gesellschaft in der ersten Hälfte der 1970er Jahre erreicht und ist danach drastisch zurückgegangen. Die heutige Jugend und die Jugend der 1980er bis 1990er Jahre hatte und hat überwiegend eine stark ablehnende Haltung gegenüber Zeitschriften, Internetdarstellungen und Videos dieses Genres. Zitat: "Das ist langweilig und ohne Handlung". Das war damals ganz anders. Man hat zu meiner Studentenzeit nicht nur völlig offen über Pornoangebote gesprochen, sondern auch die Hefte und Videokassetten unversteckt ausgetauscht und sich zu entsprechenden Filmabenden verabredet.

Da ich dagegen nach einer einzigen Teilnahme an so einem Filmabend (so etwa 1970) eine ablehnende Haltung deutlich ausgesprochen habe, wurde ich von vielen als prüde bezeichnet (andere mit meiner Meinung hatten sich mit Aussagen eher zurückgehalten).
(...)

Damals (ab 1968 oder schon davor bis mindestens 1980) war es aber absolut üblich unter Studenten, nackt zu baden, auch Bilder davon beim Dia-Abend offen zu zeigen, und wo man nur konnte, sich in der Natur textilfrei zu sonnen. Out war, wer da nicht mitgemacht hat. Sogar bei einem unserer Kurse im Sportinstitut, als es um Tourenplanung und Lawinenkunde ging, wurde vom Assistenten offen erwähnt, wo es am Rand einer schönen Tour nicht einsehbare Plätze in der Sonne gibt. FKK war absolut "in" und man hat offen darüber geredet, es auch so bezeichnet, aber genauso offen auch über Pornofilme etc. geredet. Niemand kam auf die Idee, die beiden Themen in Verbindung zu bringen. Die hatten auch damals nichts miteinander zu tun, aber man hat als direkte Nachfolger der 68er Generation eine völlige Offenheit in die beiden Richtungen entweder gelebt, oder zumindest toleriert. Diese Offenheit gibt es seit mindestens 25 Jahren zu beiden Themen absolut nicht mehr.


Ich glaube, diese Schilderung des Wandels des Zeitgeists kann man rahmen lassen. Stärkt mein Bedauern über die späte Geburt, die 70er diesbezüglich nicht mehr miterlebt zu haben. :) (Abgesehen von den "wilden" 20ern.)

Ich kenne es noch von Ende der 80er Jahre, als Bäder wie das Miramar drei stets gut besuchte FKK-Abende in der Woche hatten. Offenbar gab es bei solchen Gelegenheiten auch Orte und Zeiten wo sich Leute aus oben erwähnten Gruppen trafen, die aber kein sündhaft teures Videogerät besaßen. Ich selbst habe in meiner jugendlichen Unbedarftheit zwar nie auch nur andeutungsweise etwas davon bemerkt, aber den Schilderungen eines etwas älteren Begleiters nach muß ich im Rückblick davon ausgehen, daß zu später Stunde in abgelegenen Bereichen Dinge stattfanden, die der heutigen Satzung diverser FKK-Bünde entgegenstehen.

Bis Mitte der 90er kamen an einem Badesee noch vereinzelt kleinere Studentengruppen, eher enge Freunde als eine Seminargruppe, zum Nacktlernen an den Badesee, aus der einige Kilometer entfernten Unistadt per Fahrrad. Bücherlesen, Sonnen, Baden und dann wurde gepicknickt oder gar illegal ein Einweggrill angeworfen. Entsprechend war das Gelände einfach ein seit Jahrzehnten in Ruhe gelassener Badesee mit ungeklärter Rechtslage, weil es einfach egal war.

Heute gilt dort eine mehrseitige Polizeiverordnung, FKK ist nur noch auf einem Präsentierteller neben dem autobahnähnlich ausgebauten Spazierweg erlaubt und nicht mehr in den geschützten Bereichen.

Wo heute bereits die erkennbare Pflege der eigenen Intimbehaarung zu einem Aufstand des Mobs führt, ist kaum vorstellbar, daß so eine Toleranz der unterschiedlichen Radikalitäten (ein Begriff aus der Demonstranten- und Aktivistenszene, wo sich die einen über die "Steinewerfer" aufregen und die anderen über die "Latschdemos", während sich der Staat als Täter kaputtlacht, wie sich seine Opfer gegenseitig zerfleischen) jemals wieder funktionieren kann.

Die "reinen" FKK-Anhänger vergessen dabei genauso wie irgendwelche Demonstranten, die anderen aus ihrer Gruppe Vorschriften machen wollen, daß sie insgesamt zu einer Minderheit gehören, die von der uninformierten Masse der Bevölkerung bestenfalls ignoriert, auf Nachfrage aber vehement abgelehnt wird.

Früher galt, daß man selbst etwas tut, und jemand anderes tut etwas anderes, und das bleibt einfach so stehen.

Heute meint jeder, allen anderen vorschreiben zu dürfen, was sie zu tun und zu lassen haben und daß sie genau nach seinen Vorstellungen leben, denken und handeln müssen. Dabei ist jeder selbstverständlich so extrem tolerant wie noch nie vor ihm jemand war, außer natürlich gegen Dinge, die man nicht tolerieren kann. Also so verachtenswerte Sachen wie Mord, Vergewaltigung, Fleischessen, Autofahren, ungegenderte Berufsbezeichnungen und Intimschmuck.

Daß in einem solchen Klima die Freiheit, sich einfach irgendwo nackt aufzuhalten, oder auch die Freiheit einen Pornoabend zu veranstalten, komplett verschütt geht, leuchtet ein.

 
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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Eule » Mo 2. Mär 2020, 16:26

@ Hans H.
Ein toller und zutreffender Beitrag. :D


@ BOeinNackter
Dem Beitrag von Hans H. kann ich nur voll und ganz zustimmen.

Es ist eine europäische Sicht, die der Intimrasur ein sexuelles Motiv unterstellt.Ja, die Intimrasur war vor dem II. Weltkrieg und NS-Zeit nicht soweit verbreitet, wie es heute der Fall ist. Aber auf alten Fotos kann man immer wieder Aufnahmen von Frauen mit einer Intimrasur sehen.

Wenn ich eine Frau oder einen Mann mit Intimrasur sehe, dann löst dieses bei mir keine sexuellen Impulse aus. Wer also glaubt, dass das Sehen von den Geschlechtsorganen sexuelle Impulse auslöse, der ist entweder zu sehr auf die Sexualität fixiert oder unterliegt der bürgerlichen Moral, die sehr undifferenziert argumentiert.

Mit der Behauptung, etwas habe nichts mit Sexualität zu tun, wird leider leicht der Eindruck erweckt, dass man sich von Sexualität distanzieren möchte, um es vom Verdacht der Sünde oder Unanständigkeit zu befreien.
FKK'ler distanzieren sich nicht von der Sexualität. Sie erklären nur, dass dieses nicht im Fokus ihres Interesses bei der FKK ist.
Damit wird im Umkehrschluss immer wieder bestätigt, dass Sexualität unanständig ist.
Ein typisch undifferenzierter Fehlschluss von den Personen, die bei der Nacktheit immer an die Sexualität denken. Unanständig ist nicht die Sexualität an sich, sondern höchsten ein Handeln nach ihr am unpassenden Ort und Zeit.
Könnten wir das nicht mal lassen?
Hier bin ich bei dir, aber es erfordert ein differenziertes Denken und Argumentieren.


@ Aria
Hans H. hat geschrieben:
Das Thema in irgendeiner Art und Weise mit FKK zu verbinden, egal, ob positiv oder negativ, ist daher völlig abwegig. Was Intimrasur für die Betrachter der Personen mit Sexualisierung zu tun haben soll, verstehe ich sowieso nicht. Wenn es hier ein oder zwei Personen gibt, die diesen Anblick sexuell aufregender empfinden, gilt das nicht für die Allgemeinheit.
Muss man sich Gedanken machen, warum diese Personen so sehr den sexuellen Aspekt des Rasierens hervorheben?
Muss man nicht. Denn dieses ist ein undifferenziertes Denken nach der bürgerlichen Moral geschuldet.


@ HaJo
Aria hat geschrieben:
Muss man sich Gedanken machen, warum diese Personen so sehr den sexuellen Aspekt des Rasierens hervorheben?
Wir möglicherweise nicht.
Aus psychomedizinischer Sicht und selbstverantwortlicher Sicht wohl schon.
Diesen Satz von dir verstehe ich nicht. Ein unreflektiertes undifferenziertes Geschwätz aus der bürgerlichen Moral heraus kann ich nur als solches ansehen was es ist, dummes Geschwätz.

@ alle
Können wir uns nicht langsam wieder dem Thema dieses Threads zuwenden? Auf den guten Beitrag von Zett habe bislang nur ich geantwortet. Ich finde, dass dieses eine sehr schwache Reaktion ist.

 

Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von HaJo » Mo 2. Mär 2020, 16:49

Eule hat geschrieben:@ HaJo
Aria hat geschrieben:
Muss man sich Gedanken machen, warum diese Personen so sehr den sexuellen Aspekt des Rasierens hervorheben?
Wir möglicherweise nicht.
Aus psychomedizinischer Sicht und selbstverantwortlicher Sicht wohl schon.
Diesen Satz von dir verstehe ich nicht.
Schade.

Informier dich mal, was psychomedizinisch die permanente, deutliche, - in meinen Augen überspitzte - Betonung beinahe ausschließlich sexueller und damit implizit negativer Interpretationen diverser Nackt- und damit Lebens-Erscheinungen anderer Menschen bedeuten könnte...

"Selbstverantwortlich" heißt, sich der Folgen permanenter Vorwürfe sexuell perversen Verhaltens denjenigen gegenüber zu verantworten, die nun mal den Spaß haben, nicht nur die Kopfhaare zu beschneiden oder die Barthaare zu rasieren, sondern das auch mit anderen Haaren, die den Körper - in deren Augen - verunzieren machen.

Vom Kinn bis zu den Knöcheln...

Konsequent.

Notabene - wie nachzulesen - seit mehreren 1000 Jahren...

Also eine "Perversion" wie sie erst mit dem Missbrauch des "FKK"-Begriffs erfolgte?

 
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Re: "FKK" bedeutet "freie Körper Kultur" ...

Beitrag von Campingliesel » Mo 2. Mär 2020, 17:50

Eule hat geschrieben:FKK'ler distanzieren sich nicht von der Sexualität. Sie erklären nur, dass dieses nicht im Fokus ihres Interesses bei der FKK ist.

Ein typisch undifferenzierter Fehlschluss von den Personen, die bei der Nacktheit immer an die Sexualität denken. Unanständig ist nicht die Sexualität an sich, sondern höchsten ein Handeln nach ihr am unpassenden Ort und Zeit.


In diesen beiden Sätzen sagst Du ja sinngemäß genau das, was ich auch ständig versuche, zu erklären. Wieso soll das dann immer falsch sein, wenn ich das schreibe, nur weil ich es anders ausdrücke?
Und wenn dann für mich die logische Schlußfolgerung entsteht, daß ich bei der FKK vor allem keinen Intimschmuck brauche, weil das eben genau das Sexuelle in den Fokus rückt, den man bei der FKK eigentlich gar nicht haben will, dann sagst Du, ich sei stur und altmodisch.

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