Jetzt habe ich mir das auch angesehen und die Fragen beantwortet. Da ich Psychologie ja im Nebenfach belegt hatte, ist mir das Gebiet nicht ganz so fremd wie manchen, die hier kritische Fragen gestellt haben. Aber auch Vermutungen werden hier geäußert, die jeglicher Grundlage entbehren.
Zunächst einmal: Dass er sich bisher nicht wieder zu Wort gemeldet hat (der Startbeitrag ist nach wie vor sein einziger im ganzen Forum), finde ich jetzt auch nicht gut. Wenn man so eine Frage stellt, auch wenn er die vielleicht in mehreren verschiedenen Foren gestellt hat, sollte man schon verfolgen, welche Diskussion sich ergibt und die gestellten Fragen beantworten.
Aber: Seine E-Mailadresse ist eine echte E-Mailadresse der Berliner Universität auf dem Server der Universität. Der Dienstleister für die Umfrage ist ein seriöses deutsches Unternehmen und erfüllt die EU-Datenschutzgrundverordnung. Bedenken sind hier an den Haaren herbeigezogen.
Völlig daneben ist die Antwort: "Tja, das nennt man eben die Sexualisirung der FKK, ... ". Damit hat es überhaupt nichts zu tun! Er hat in seinem Eingangsthread keinerlei Verbindung zwischen der FKK und der Sexualität hergestellt und er tut es auch nicht in dem Fragebogen!
Es gibt eine Gruppe Fragen zur Sexualität (Verhalten, Einstellungen, Wünsche, Ausrichtung etc.) und es gibt eine Gruppe Fragen zur FKK aus der er feststellen kann, ob man FKK regelmäßig, gelegentlich oder nur selten betreibt und ob man als Kind, als Jugendlicher oder erst später damit begonnen hat. Für seine Fragestellung sind diese Punkte tatsächlich wichtig aber weitere Fragen zum Beispiel zum Wandern oder "Woran denkst du, wenn du FKK hörst?" und weitere, wie hier vorgeschlagen, wären für seine Fragestellung nutzlos.
Naturpaar6568 hat das völlig richtig erkannt:
Naturpaar6568 hat geschrieben:Kann es nicht sein, dass der TE mit der Umfrage darauf eingehen will, wie sich FKK in der Jugend, im jungen Erwachsensein und im weiteren Leben auf die eigene Sexualität auswirkt?
Das zu bestätigen, brauche ich auch keine weitere Antwort von ihm. Das ist so aus seinem Eingangsbeitrag zu erkennen.
Auch die Antwort von Aria bezüglich der stellenweise Wiederholungen von Fragen ist vollkommen korrekt. Wer mal gelernt hat, Umfragen zu gestalten, kennt diese Tricks, mit denen man feststellt, ob einer nur gedankenlos überall irgend etwas ankreuzt. Solche Antworten werden dann als ungültig aussortiert und davon gibt es immer einige. Ich erinnere mich an einen Fall, bei dem es über 10% ungültige Antworten waren. Das zeigt doch, dass es wichtig ist, so vorzugehen.
Hier werden die Fragen gestellt:
Wenn es wirklich um FKK gehen würde, ...
oder:
Für eine Abschlussarbeit über FKK wird mir - ehrlich gesagt - zu viel nach sexuellen Dingen gefragt.
oder:
Er schreibt diese über Fkk. Na gut. Ist aber sehr weitläufig.
Durchleuchtet er jetzt das komplette Thema Fkk, vom Anfang bis jetzt, oder geht es um mögliche Zusammenhänge zwischen FKK und Sex?
Das ist alles missverstanden.
Er schreibt keine Arbeit über FKK sondern eine Arbeit, in der er erkennen will ob bestimmte Verhaltensweisen und Vorzüge bei FKK-lern anders sind als bei denen, die sich von der FKK fern halten.
Er durchleuchtet nicht das Thema FKK - davon ist in seiner Erklärung keinesfalls die Rede - und
es geht auch nicht um Zusammenhänge zwischen FKK und Sex. Wenn es im Ergebnis am Ende einen Unterschied zwischen FKKlern und nicht FKKlern in Bezug auf den ersten Fragenblock geben sollte, heißt das doch noch lange nicht, dass ein Zusammenhang gegeben ist, sondern es kann auch eine dritte, hier noch nicht direkt angesprochene Eigenschaft oder Erfahrung die Ursache für beides sein (so wie bei der Zahl der Störche und Geburten in der allgemein bekannten Statistik vor einigen Jahrzehnten, bei der es zwar eine gemeinsame Ursache, aber damit keineswegs einen Zusammenhang zwischen beiden gab).
Er schreibt ja, dass er eventuelle Zusammenhänge oder Beziehungen zwischen FKK und sexueller Ausrichtung/Aktivität/Häufigkeit usw untersucht und dokumentiert.
Nein, er schreibt eben nicht, dass er eventuelle Zusammenhänge untersucht, sondern dass andere ihn angegriffen haben, weil sie es so gesehen haben, als würde er diesen Zusammenhang herstellen. Nur in diesem Kontext fiel das Wort "Zusammenhang", aber nicht in der Zielsetzung seiner Arbeit!
Er schreibt:
dass das Praktizieren von FKK schon Auswirkungen auf sexualitätsbezogene Sachen haben könnte.
Das ist meiner Meinung nach ziemlich ungeschickt ausgedrückt, mir ist aber durchaus klar, wie er das meint, zum Beispiel dass die ungezwungenere Betrachtung des eigenen Körpers und die freiere Sicht auf Nacktheit bewirken könnte, dass man auch in der Sexualität manches ungezwungener sieht. Dabei muss er natürlich auch recht weit gehen mit den Fragen, um auch die Grenze ziehen zu können, in welchen der angefragten Themenbereiche dann keine größeren Freiräume mehr gesehen werden, als in der nicht-FKK-Gesellschaft. Also, damit wird keineswegs ein Zusammenhang hergestellt, sondern die Frage erörtert, ob es aus psychologischer Sicht einen solchen Einfluss auf freiere Einstellungen in manchen Bereichen hat, oder nicht. Und falls ja: dann die Frage, in welchen der gefragten Bereiche es so ist und in welchen nicht.
Er muss natürlich unbedingt diese Umfrage auch an anderer Stelle positionieren, wo überwiegend nicht-FKK-ler dann teilnehmen, denn er will ja herausfinden, ob es einen signifikanten Unterschied in den gefragten Punkten zum Sexualverhalten gibt oder nicht. Er hat ja auch bereits darauf hingewiesen, dass die Umfrage auch an anderer Stelle positioniert ist.
Und zu der Frage noch:
Ich glaube kaum, dass jemand mit FKK Vorlieben psychische Probleme hat, welche einer Behandlung bedürfen.
Hier geht es doch nicht um die Frage irgend einer Behandlung. Die Psychologie beschäftigt sich doch nicht nur mit der Behandlung von psychischen Problemen. Das tun nur die Psychologen, die sich mit einer Praxis niederlassen und dafür auch im Fach Psychologie eine spezielle Ausbildung haben. Darüber hinaus ist die Psychologie viel weitläufiger, zum Beispiel arbeiten Psychologen auch in der Werbung und an den Universitäten in der Grundlagenforschung.