@ Mecki: meine Intentition wäre, was ich schon mal geschrieben habe:
Ich denke, genau von diesen Rahmenbedingungen mal loszukommen. Nacktheit ohne sexuelles Interesse, ohne irgendwelchen Moden entsprechen zu müssen, ohne gesellschaftlichen Zwängen, auch wieder mehr in der Natur, ohne Smartphone etc auszukommen, mehr Natürlichkeit, mehr Kreativität und eigene Aktivitäten und nicht bloß irgendwas von Animateuren vorgesetzt zu bekommen und zu konsumieren. Das wäre heute genauso wichtig wie man vor 120 Jahren aus dem städtischen Arbeitsmief und ungesunder Umgebung ausgebrochen ist.
Warum war denn die FKK in den 50er bis 80er Jahre so einfach für alle - egal, ob Frauen, Jugendliche, Kinder? Warum hatte da keiner ein Problem damit? WEIL es eben solche Dinge wie Intimrasur und Piercings nicht gab. Niemand mußte sich überlegen: Mache ich das oder mache ich das nicht? Niemand mußte entscheiden, ob es irgendwem gefällt oder nicht. Es herrschte also auch kein gesellschsaflticher Druck, irgendwelchen Moden entsprechen zu müssen. Damals interessierte es tatsächlich niemand, ob er dick oder dünn oder alt oder jung oder häßlich oder schön war. Und mehr Unterschiede gab es auch nicht.
Wenn jemand rasiert oder gepierct ist, muß man nicht extra hinschauen, denn das entgeht einem nicht, ob man will oder nicht. Eine Musik, die mir nicht gefällt, kann ich einfach wegschalten, Radio ausschalten oder den SEnder wechseln, oder eben nicht hingehen.
Und genau das mit dem Nichthingehen tun die Leute dann auch bei der FKK, die das nicht sehen wollen, weil sie es abstoßend finden und weil sie sich nicht gezwungen fühlen wollen, das mitzumachen oder auch nur dauernd zu sehen.
Wie es in Wikipedia bei den Motiven gegen die SChamhaarentfernung dargestellt wird, wie z.b.
"Vor allem Frauen wehren sich gegen den sozialen Druck, in jedem noch so intimen Bereich ihres Lebens einem gesellschaftlichen Ideal entsprechen zu müssen"
"Manche sehen Körper- und Schamhaare als Teil ihrer Natur an, manche sehen darin auch einen eigenen Reiz"
"Insbesondere bei einer irreversiblen Schamhaarentfernung sei es im Alter oder bei einem Wandel des Schönheitsideals nicht mehr möglich, die Genitalien auf einfache Weise vor direkten Blicken zu schützen."
"So wird die Etablierung der Schamhaarentfernung in breiten Gesellschaftsschichten als ein Ausdruck der zunehmenden Sexualisierung und Pornografisierung der Gesellschaft interpretiert. Die Entfernung der Schamhaare wird aus feministischer Sicht von den Frauen nicht selbst gewünscht, sondern sei eine Übernahme patriarchalisch-chauvinistischer Zwänge, die von Männern gezielt als Mittel der Unterdrückung eingesetzt werde. Auch wird unterstellt, dass die Genitalien vorpubertärer Kinder nachgeahmt werden sollen"
" Kindermösen an erwachsenen Frauen sind also nicht einfach chic, hip, Mode, bequem, geil, lockeres Schönheitshandeln, sondern sie sind die am eigenen Körper vollzogene herrschende politische Philosophie. Die Schamrasur wird Teil dessen, was Frauen in einer entmenschlichten Warengegenwart unhinterfragt kopieren, nur um zu gefallen. Die entblößenden Kindermösen erwachsener Frauen sind unreflektierte Kopien globalisierter und anatomisierter, enterotisierter und entweiblichter (Waren-)Körperhandlungen.“(REgula Stämpfli)
„Ich bin bestürzt, wie erwachsene Frauen aus sich präpubertäre Mädchen machen. Da darf man sich doch nicht wundern, dass manche Männer pädophil werden, weil sie nicht mehr unterscheiden können.“ (Christine Kaufmann)
Gruppendruck unter Jugendlichen
„Intimrasur ist für Jugendliche beider Geschlechter zu einem Standard der Körperpflege geworden. Fast jede/r führt sie durch, und dies wird nur von sehr wenigen kritisch hinterfragt. Viele gehen davon aus, dass es von anderen erwartet wird, und geben an, es selber hygienischer, hübscher oder praktischer zu finden.“
– Silja Matthiesen, Jasmin Mainka[78]
Mit zunehmender Selbstverständlichkeit der Schamhaarentfernung, auch und gerade unter Jugendlichen, kann es auch zu Gruppenzwang bezüglich der Anpassung an das Schönheitsideal kommen. Laut der Beratungsstelle für Sexualpädagogik Pro Familia wird insbesondere bei Mädchen Intimrasur zu „einem gefühlten Muss“.[90] Insbesondere bei Mädchen können Schamhaare zu Spott und sozialer Ausgrenzung führen.[62] So sind laut Pro Familia typische Aussagen Jugendlicher:[76]
„Schamhaare sind eklig, die sind doch total unappetitlich.“ oder „Unrasiert bleiben geht gar nicht. Gerade im Intimbereich. Für die allermeisten ist es eine Sauberkeitsfrage. Alles andere ist unhygienisch.“
– Aussagen Jugendlicher in einer Studie von Pro Familia[76]
Dies kann bis hin zu Spott, Hänseleien und Ausgrenzung führen, so dass in jenen Fällen die Freiwilligkeit der Enthaarung fraglich ist. Allerdings trifft diese Kritik auch auf die Achsel- und Beinrasur beziehungsweise auf jegliche Form sozialer Konventionen zu.[91]
Mitunter werden Jugendliche als Zielgruppe für Schamhaarentfernung von der Kosmetikindustrie mit speziell gestalteten Produkten gezielt angesprochen. So wurde von einer Kosmetikkette Brazilian Waxing für junge Kundinnen zwischen 12 und 17 Jahren mit Sonderkonditionen unter dem Slogan „Warum soll ich mich erst mit 18 wohl auf meiner Haut fühlen?“ beworben.[92] "
Da es all solche Dinge zu meiner Jugendzeit nicht gab, hatte auch keiner meiner Altersgenossen und der ganzen Generation irgendwelche Probleme mit der FKK während der Pubertät. Im Gegenteil: Das gehörte zum Erwachsenwerden dazu und jeder war stolz darauf, nicht mehr wie Kinder auszusehen.
Also folgt daraus, daß Jugend heute und schon seit 30 Jahren hauptsächlich wegen solchen "Zwängen" kein Interesse mehr an der FKK haben.
Auch wenn es heute für viele scheinbar keine Rolle mehr spielt, woher die Intimrasur kommt, oder das einfach ignoriert wird, hat es dennoch diese negative Wirkung, daß die FKK ein schmuddeliges Image hat. Und das Internet trägt natürlich auch noch dazu bei, indem es FKK, Pornografie und Exhibitionismus alles in einen Topf wirft. (s. Google Seite "FKK-Bilder")
Und da hilft auch kein Wegsehen oder fälschliche Toleranz "Kann doch jeder machen was er will" . Die einen stört es, die anderen nicht, und schon bilden sich 2 verschiedene "Lager" . Und wenn alle wegbleiben, die es stört - genau das passiert ja an vielen Stränden.
Vor allem Frauen sehen sich oft in einer Zwickmühle bei der FKK. (bei Textilen ist das ja egal, weil es eh keiner sieht): Einerseits möchten sie sich aus sexuellen Gründen rasieren, andererseits aber am FKK-STrand möglichst natürlich aussehen. ABer beides gleichzeitig geht nicht, weil das Haar ja nicht so schnell wieder nachwächst. Also wofür soll sie sich dann entscheiden? Da bleiben sie dann lieber daheim oder wollen nicht an den FKK-Strand gehen.
Dieses Argument habe ich ja auch schon einige Seiten vorher geschrieben, bevor ich den Artikel bei Wikipedia gesehen habe:
Einflussnahme der Kosmetikindustrie
Weiterhin richtet sich die Kritik gegen den wirtschaftlichen Kontext. Sowohl Rasierklingen als auch Waxing haben hohe Wiederbeschaffungszyklen und machen große Gewinnspannen möglich. Es wird folglich der Kosmetikindustrie vorgehalten, körperbezogene Unsicherheiten und den damit einhergehenden, gesellschaftlichen Druck zur Enthaarung in ihrer Werbung zu nutzen und zu verstärken.[24][93] "
Also ist das alles Beweis genug, daß ich keinen Unsinn schreibe oder mich nur auf meine eigene Vermutung stütze, wie schon mehrmals gesagt wurde.
Auch wenn das viele Leute nicht wahrhaben wollen, ändert das nichts an den Tatsachen.