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FKK als immaterielles Kulturerbe

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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Zett » Sa 6. Jul 2024, 19:20

regenmacher hat geschrieben:Die verschrobenen Logen (generell kein Alkohol, seltsame, sektenähnliche Regeln und ein ausgeprägter Antisemitismus) gehören leider auch zur Geschichte.der Nacktkultur. Einer kritischen Auseinandersetzung damit solltest du - auch im Interesse von Adolf Koch - nicht ausweichen.


Mich interessieren die „verschrobenen“ Logen nicht, weil die inhaltliche Befassung mit ihnen völlig nebensächlich sind, und man sich nicht mit jeder Nebensächlichkeit befassen sollte.
Wie muss ich verstehen, dass Du mit dem Begriff „verschroben“ als erstes das „generell kein Alkohol“ nennst? Bis Du wie ich Alkoholiker? (Ich bin allerdings trocken und habe entsprechend einen etwas kritischeren Blick auf Alkohol)

regenmacher hat geschrieben:Ich will aber gerne zugeben, dass ich die Bücher (z:B: von/über Pudor) zu dieser Zeitepoche nur sehr, sehr ungerne lese. Z.B. muss ich dann erfahren, dass Pudor, als er eine Musikschule in Schweden erbte, gleich als erstes sämtliche jüdischen Musiklehrer entließ. Auch sonst ein reichlich schräger Vogel, der z.B. zwar habilitierte, dann aber, als er - wegen was auch immer - seine Zeugnisse an die Uni wütend zurückgab, seine Titel weiterhin führtet ... Du siehst, die Bücher lese ist "gezwungenermaßen" tatsächlich.


Nun, ich habe auch nicht geschrieben, dass Heinrich Pudor der Gott der Nacktkultur ist oder ein Idol von mir. Es reicht für das Verstehen der Entstehung der Begriffe völlig aus, dass er den Begriff »Nacktkultur« eingeführt hat. Dass auch er dem Zeitgeist des Antisemitismus, des Rassismus und des völkischen Denkens verfallen war, ist schade, trotzdem wurde durch ihn der Begriff »Nacktkultur« eingeführt, ohne dass es zu der Zeit einen Begriff »Freikörperkultur« gegeben hat.

regenmacher hat geschrieben:
Zett hat geschrieben:Also glaubst Du Dich daran zu erinnern, dass es dort eventuell gestanden haben könnte? Also doch nur eine Vermutung. Zitat kannst oder willst Du nicht bringen.
"Geschichte des Naturismus", Seite 21, unten links : Zitat Anfang "1925 .. Auf einer Tagung in Nauenburg wurde - wegen Mißbrauch des Wortes "Nacktkultur" - für den deutschen Sprachraum der Ausdruck "Freikörperkultur", der ja schon im Jahre 1920/21 am Motzener See geprägt wurde, als offizielle Formulierung festgelegt". Zitat Ende. War das jetzt genug Zitat ?


So gehört sich das! Sehr schön, vielen Dank!
Hast Du evtl. mehr zu dieser Sache „am Motzener See“? Was war da? Wer war da? War Adolf Koch einer der Sprecher?

regenmacher hat geschrieben:Wollen wir uns jetzt wirklich über die Schreibweisen „Freikörperkultur“, „FreiKörperKultur“ oder „Freie Körperkultur“ ernsthaft unterhalten, oder wer welche Begriffe zuerst eingeführt hat. Wichtig war den Aktivisten die Unterscheidung zur damaligen, all zu häufig kommerziell genutzten Nacktkultur (Stichwort: Bars, Stripptease) Ob Adolf Koch der „Erfinder“ der Buchstabenkombination war, einer seiner Mitarbeiter oder Hubert Humpernickel – ist das wirklich – wieder im Sinne von Adolf Koch – von Belang ? Vor allen Dingen: Wer kann es beweisen. Ist derjenige, der behauptet, er sei der Erfinder, tatsächlich der Erfinder ? Wo sind die Beweise ?


Natürlich ist es entscheidend, dass man sich über die korrekte Schreibweise und den Erfinder im Klaren ist, wenn man ernsthaft darüber reden will, was FKK ist und wer und was nur den Begriff unberechtigt sich aneignet, ihn stiehlt, missbraucht, geistigen Diebstahl begeht.

Ich weiß nicht, wer das Wissen eingebracht hat, aber Wikipedia schreibt: „entstand im Juni 1923 eine Initiative mit einigen seiner Schülerinnen und Schüler und ihren Eltern, die Elterngruppen für freie Körperkultur.“ (6.07.24, Stichwort: Adolf Koch)
Da wäre es natürlich seltsam, wenn 1920/21 bereits der Begriff »Freikörperkultur« geboren gewesen wäre. Wobei klar sein muss, dass selbst große Historiker wie Bernd Wedemeyer-Kolwe (der wohl auch hauptverantwortlich für die Ausstellung „Unter Nackten“ in Hannover ist) alles seit Urbeginn der kultivierten Nacktheit als FKK bzw. Freikörperkultur bezeichnet, kann man wohl davon ausgehen, dass auch in dem von Dir genannten "Geschichte des Naturismus" es nicht so genau genommen wird, ob es dort tatsächlich um den Begriff »Freikörperkultur« oder um »freie Körperkultur« ging.


Erschrick nicht: Bei otti, Hamburg wird z.B. Pudor als Vater der Freikörperkultur benannt. [/quote]

Auch da muss man sich entsprechend der üblichen Ungenauigkeit nicht erschrecken.

Wer ist Hubert Humpernickel? Bis Wikipedia hat er es nicht geschafft. Hast Du Näheres in Bezug zum Begriff »freie Körperkultur«?


regenmacher hat geschrieben:(Anderes Beispiel: Wer hat das Nacktwandern „erfunden“ ? Ich war es nicht. Horst war es auch nicht. Peter N., der - nach einer mehrjährigen (aus hier nicht näher dazulegenden Gründen) Abwesenheit - Pillen verkauft, die das „ewige Leben“ versprechen, natürlich auch nicht. Ich habe Uralt-Aufnahmen von Nacktwandernden. Wer also war der „Erfinder“ ?)


Wie kann man Nacktwandern erfinden? Der Mensch wandert seit er Mensch ist nackt.


regenmacher hat geschrieben:Du wirst keinen Rat brauchen – das hat jetzt wirklich jeder mitbekommen - aber - in aller Bescheidenheit – wäre ich vorsichtig, wenn es darum geht die Lebensbeschreibungen (im Sinne von Rückblick) zu bewerten. Das ist nicht böse gemeint, aber es ist all zu menschlich „Verschönerungen“ einzubauen. Selbst Adolf Koch (schließlich auch nur ein Mensch) wird nicht frei davon gewesen sein. Nicht falsch verstehen: Solche Rückblicke sind interessant, aber weitaus interessanter sind die positiven Bewertungen von Zeitzeugen, weil sie die Wirkkraft von Adolf Koch widerspiegeln. Was also auf den ersten, flüchtigen Blick "nicht original" und "irgendwie indirekt" erscheint, beschreibt die Wirkung des "Originals", auf die es ja ankommt.


In dem Buch von Adolf Koch von 1950 geht es nicht um Rückblick. Dort ist er noch voller Zuversicht nach vorn gerichtet, ausschließlich auf gesundheitliche Lösungen.

regenmacher hat geschrieben:Die löblichen Bestrebungen von Adolf Koch sind also der Kultur zuzuordnen.


Alles, was Menschen machen, ist irgendwie der Kultur zuzuordnen. Darum geht es nicht. Es geht darum, dass die Kultivierung des Menschlichen Körpers, also das gezielte, an Regeln gebundene Arbeiten am menschlichen Körper durch Adolf Koch eine besondere kulturelle Leistung darstellt, die im Rahmen der Möglichkeiten der Unesco als Kulturerbe anerkannt werden kann, nicht aber das gezielt Regeln ablehnende bloße Ausziehen der Kleidung, das mit dem Nudismus verbunden ist, auch nicht, wenn sich dieser Nudismus unrechtmäßig den Begriff »Freikörperkultur« aneignet.

regenmacher hat geschrieben:Wenn die Freie Körperkultur nach Adolf Koch ein schützenswertes Kulturgut ist (das man als Erbe erhalten und fördern sollte), dem ich sicherlich zustimme, dann stimme dich bitte mit Chico darüber ab. Viel Vergnügen.


Eine provozierende und völlig unsinnige Bemerkung. Zu welchem Zweck und in welcher Hinsicht soll ich mich mit CHICO abstimmen?


regenmacher hat geschrieben:Quellen: Karl Josef Dreßen (manchmal auch als Carl Dressen geschrieben) : "Geschichte des Naturismus".
Wäre es Dir da möglich, noch die Jahreszahl des Erscheinens zu nennen?[/quote]Zum Erscheinungsjahr gibt es zwei verschieden Angaben:
google books gibt 1995 an.
Andere (z.B. otti, Hamburg - siehe: https://www.michis-seiten.de/buecher/buch-069.html) geben 1996 an[/quote]

Das ist doch ausreichend, danke!

regenmacher hat geschrieben:Aber wenn es dich interessiert, dann z.B. den kurzen Abschnitt über Adolf Kochs "Nackt-Matinee" in Kopie zur privaten Nutzung.


Das würde ich gern in Anspruch nehmen. Bitte an thkritz@aol.com

regenmacher hat geschrieben:Na ja, drücken wir es einmal höflich aus: Es ist wenig verständlich, dass du die lobenden Presse-Berichte zur Veranstaltung "Nackt-Matinee", die dein Vorbild Adolf Koch betrieben hat, als "irgendwas" bezeichnest ?? Immerhin hat die Veranstaltung doch einiges bewirkt. Da wird Adolf Koch von dritter Seite gelobt und du wertest das als „irgendetwas“ ab. Nichts für ungut, aber besonders stringent ist das nicht.


Ja, diese Menschen kenne ich, die alles als Gut empfinden, was ihrer Ansicht entspricht. Nein, für mich ist und bleibt es aus 2. Hand, wenn jemand über jemand schreibt. Es interessiert mich auch wenig, ob und wieviel Leute das Werken von Adolf Koch gut fanden und wieviele schlecht. Ich will wissen, was er wann gemacht hat.

Ich hab auf meiner Seite eine kleine Kurzfassung zum Begriff FKK zugefügt:

Was ist FKK?
In den westlichen Ländern ist FKK ein Begriff. Allerdings wird er hier auch ganz unterschiedlich verwendet. Während es gesittet und ohne sexuelle Ziele steht für Nacktbaden, für sichtgeschützte FKK-Vereine und öffentliche Saunen (alle für Kinder zugänglich), gibt es auch „FKK-Saunen“, „FKK-Clubs“ und andere Angebote, die allein das Sexuelle als Inhalt haben (und entsprechend Zutritt nur für über 18-jährige).
FKK wird meist als Kürzel für »Freikörperkultur« gesehen. Dies ist ein abgewandelter Begriff aus dem originalen von Adolf Koch, der »freien Körperkultur«.
In den 1870er Jahren entstanden im deutschsprachigen Raum Vorstellungen, dass man dem Menschen besser zu Gesundheit verhelfen kann, wenn er sich mehr un- oder gering bekleidet in Licht, Sonne und Wasser bewegt. 1906 entstand mit dem gleichnamigen Buch der Begriff Nackt-Kultur, also eine Kultivierung (an Regeln binden) der Nacktheit. In den 1920er Jahren entwickelte der junge Pädagoge, Adolf Koch, eine Körperkultivierung, vor allem durch Gymnastik, die in unbekleidetem Zustand durchgeführt wurde. Außerdem verlangte er den Verzicht der damaligen Suchtmittel, Tabak und Alkohol. Er nannte diese Form der Nacktkultur »freie Körperkultur«. Die Bewegung hatte einen starken Zulauf, so dass es bis zur Machtergreifung der Nazis über 10 Schulen geworden waren mit insgesamt vielen Tausend Anhängern. Die Nazis verboten die Schulen und auch im prüden Nachkriegsdeutschland konnte Adolf Koch nicht mehr an den Erfolg davor anknüpfen.
Übrig geblieben sind über 100 FKK-Vereine in Deutschland, in denen noch etwas Sport angeboten wird, bei denen der gesundheitliche Aspekt aber nur noch eine Nebenrolle spielt.
Und geblieben ist der abgewandelte Begriff »Freikörperkultur«, bzw. »FKK«, die beide von verschiedensten Richtungen vereinnahmt bzw. missbraucht werden.
Mit meinem gesundheitsorientierten, minimal bis unbekleideten Sport setze ich die Tradition der »freien Körperkultur« von Adolf Koch fort, optimiere sie sowohl in Hinsicht auf den gesundheitlichen Nutzen als auch auf eine besonders angenehme Durchführbarkeit.

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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Zett » Sa 6. Jul 2024, 21:57

Eule hat geschrieben:Zett hat nicht realisiert, dass Adolf Koch mit seiner Arbeit nach dem II. Weltkrieg scheiterte, weil sein theoretischer Ansatz überholt war, sich die Ausgangssituation verändert hatte. Zett sieht sich in der Nachfolge von Adolf Koch, einer Auffassung, der ich nicht beitreten kann, und scheint zu glauben, dass Adolf Koch die einzig richtige Sicht zur FKK hatte. Weiter habe ich den Eindruck, dass Zett zurzeit nicht in der Lage ist, einzuräumen, sich in einer oder mehreren Fragestellungen geirrt oder verrannt zu haben. Denn wenn Zett dieses jetzt einräumen würde, dann würde sein Selbstbild gefährdet oder gar zerstört werden. Ich denke, du hast es nicht notwendig, dich gegen Anwürfe von Zett rechtfertigen zu müssen.


Wie wäre es mal zur Abwechslung mit sachlicher Kritik?

Du behauptest, Adolf Kochs theoretischer Ansatz sei überholt. Belegst aber mit keinem Wort, weshalb. Ist es überholt, dass die Menschen gesunde Bewegung in freier Natur brauchen? Das meinst Du vielleicht für Dich, weil Du ein vor dem Computer sitzender Stubenhocker bist.
Es ist hoch aktuell, dass man die Menschen zu mehr Bewegung in freier Natur bringen muss!
Ist es überholt, dass die Menschen mehr Sonnenlicht brauchen? Der Vitamin-D-Mangel der Deutschen war noch nie so gravierend wie jetzt, besonders nach Corona!!

Ich darf mich nicht in der Nachfolge von Adolf Koch sehen? Er wollte gesunde Bewegung für möglichst viele, mit möglichst wenig Kleidung in freier Natur. Das ist genau mein Konzept: Für jedermann, zu jederzeit, an (fast) jedem Ort. In einem Umfang, den Adolf Koch noch für unmöglich halten musste. Es wäre die Erfüllung eines Traumes für ihn gewesen, wenn er von den Möglichkeiten mit KEW Movehacking, den Naturheillaufen, gewusst hätte.

"Geirrt und verrannt"? Wo. Der einzige, der sich voll irrt und verrennt bist von uns beiden Du. Allerdings lebst Du in einer Wolke, von der aus Realität nicht wahrnehmbar ist. Ich hatte noch nie Probleme mit Kritik, wenn es keine reine Provokation und Beleidigung ist, selbst auf niedrigem Niveau nicht.
Dass Du Regenmachen "beistehen" (aufhetzen) musst, liegt an Eurer Kasten-Mentalität, wo Ihr meint, Euren, scheinbar durch mich gefärdeten Nudismus gemeinsam schützen zu müssen. Da kommt einer, der Eure FKK-Tarnung auffliegen lässt.

Eule hat geschrieben:.. Kritik, dass viele User sich hier nur auf ihr nacktes Leben bezögen und dieses keine FKK darstelle, geht insofern fehl, da der Nudismus in der FKK enthalten ist und ein Ausdruck der FKK darstellt.
Ausgemachter Unsinn, den Du uns immer wieder präsentierst. Die freie Körperkultur beeinhaltet mit nichtem, dass Nacktheit das Wichtigste im Leben ist (= Nudismus). Bei der freien Körperkultur wird die Nacktheit allein dazu benutzt, die Gymnastik (bei Adolf Koch)/der sanfte gesundheitsoptimierte Ausdauerlauf (bei mir), den gesundheitlichen Nutzen zu verstärken, keinesfalls wie bei vielen Nudisten, um Erotisches mit einfließen zu lassen.

Die Arbeiterschaft war schon in der Jugendbewegung eine Zielgruppe; bei Adolf Koch lag der Fokus nur auf diese Gesellschaftsgruppe.
Wo ist das belegt, dass man bei Adolf Koch nur in die Körperschule gehen durfte, wenn man Arbeiter ist? Das halte ich für einen weiteren von Dir ausgedachten Unsinn.

regenmacher hat geschrieben:
Ralf_Natur hat geschrieben: Wir behalten uns also auch vor, Interessierte von der AG auszuschließen.
Das ist eine sehr. sehr gute Idee.
Die Nudisten-Sekte hält sich "sauber". Bezeichnend, wenn man diesem vorangekündigten Meinungs-Diktat so begeistert zustimmt.

 

Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Ralf_Natur » Sa 6. Jul 2024, 22:42

Lieber Zett,

wieso bedeutet ein Ausschluss aus einem Arbeitskreis gleich ein Meinungsdiktat?
Wenn eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen Personen besteht, dann wird es hier auch unterschiedliche Meinungen zu verschiedenen Aspekten der FKK geben.
Dies setzt dann auch voraus, dass man einen gemeinsamen Konsens finden sollte.
Wenn nun aber Teilnehmer dabei sind, die hierzu nicht bereit sind,weil sie von ihrer Haltung nicht abrücken oder einen Kompromiss zulassen, dann kann man sich in endlosen Schleifen verlieren, sich vielleicht im Ton vergreifen und damit die ganze Arbeitsgruppe und deren Arbeit gefährden.
Oder man berät gemeinsam, oder die Person aus der Arbeitsgruppe ausgeschlossen wird. Dies ist kein Meinungsdiktat, dies ist gelebte Demokratie.

Es ist sehr bedauerlich, dass speziell in Foren oder sozialen Netzwerken immer mehr Menschen unterwegs sind, die diesen Umgang scheinbar verlernt haben.

Ich bewundere Deine Begeisterung für Adolf Koch, ich halte ihn auch für einen Gründer der Lebensreformbewegung, bzw. der FKK, aber hat diese Bewegung nicht allein gegründet und entwickelt. Daher ist es sicherlich nicht ganz fair, wenn sich nur auf ihn bezogen wird.
Ich kann Dir sehr zustimmen, wenn von den ursprünglichen Idealen in vielen Vereinen nicht mehr viel übrig geblieben ist. Einige Vereine haben sich soweit davon entfernt, dass es dort überwiegend zu Saufparties unter Nackten kommt, Sport treibt hier niemand mehr. Aber das ist eben nicht überall so und die Werte der gegenseitigen Toleranz und Akzeptanz sind wichtige Grundpfeiler, die man nicht außer Acht lassen sollte. Sie sind heute wichtiger als zuvor.
Aber jede Kulturform unterliegt einemständigen Wandel und es gibt ein Sprichwort, das drückt es ganz gut aus:
Tradition ist wie eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.

 

Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von CHICO » So 7. Jul 2024, 05:59

Ich habe hier im Forum, in diesem Thread „Immaterielles Kulturerbe“, erfahren, dass einfache Nacktheit im öffentlichen Raum auch als FKK verstanden werden kann. Es ist ein weites Feld, wo solche Nacktheit sich zeigt. Also habe ich gestern einen Test hinsichtlich des Verstehens von einfacher Nacktheit im öffentlichen Raum gemacht. Ich habe einen jungen Mann in ein Bordell in Wiesbaden geschickt mit der Maßgabe, dass, wenn er dann nackt in dem Etablissement ist, er rufen soll: “Jetzt machen wir FKK“. Die Reaktion soll er mir dann berichten.

Hier ist sein Bericht:

Auf den Ruf, „Jetzt machen wir FKK“ sei laut geklatscht worden. Dann sei aber die Puff-Mutter gekommen und wollte wissen, was denn FKK bedeutet. Er hätte erklärt: FKK soll ein immaterielles Kulturerbe werden und bedeute Feine-Koitus-Kultur.
Dann soll mein Etablissement diesen neuen Namen bekommen“, hat die Puff-Mutter daraufhin erklärt.

Die Schreiber, die einfache Nacktheit auch als FKK begreifen, werden überrascht sein; werden sie sich auch freuen?
Mich hat der Einsatz des jungen Manns € 100,-- gekostet. Aber dieses neue Wissen war es mir Wert.

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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von regenmacher » So 7. Jul 2024, 08:39

CHICO hat geschrieben: Also habe ich gestern einen Test hinsichtlich des Verstehens von einfacher Nacktheit im öffentlichen Raum gemacht. Ich habe einen jungen Mann in ein Bordell in Wiesbaden geschickt
Ich kenne mich mit Bordellen nicht so gut aus, aber eins ist ganz, ganz sicher: Es handelt sich – anders als von Ihnen dargestellt - nicht um „öffentlichen Raum“.

CHICO hat geschrieben: Mich hat der Einsatz des jungen Manns € 100,-- gekostet. Aber dieses neue Wissen war es mir Wert.
Wenn es denn so war, dann war es rausgeschmissenes Geld. Angesichts des beschränkten Angebots an Buchstaben, die für Abkürzungen zur Verfügung stehen, findet sich die Abkürzung FKK in mehreren Bedeutungen. Allseits bekanntestes Beispiel (ganz anders, als in dem von Ihnen aufgeführten Beispiel tatsächlich im Gebrauch) : „Fehrbelliner Karneval Klub eV (FKK)“

Wenn es also um ein immaterielles Kulturgut geht, dann bezeichnet sich dieses sicherlich nicht durch die vereinfachte Abkürzung „FKK“ sondern - in voller Schreibweise – durch „Freikörperkultur“.

CHICO hat geschrieben:Die Schreiber, die einfache Nacktheit auch als FKK begreifen, werden überrascht sein; werden sie sich auch freuen?
Es ist überaus erfreulich zu erfahren, dass (wenn es denn wirklich stimmt) die Betreiberin der fremden, nicht gebräuchlichen Bedeutung der Buchstabenkombination "FKK" zustimmte und nicht die allgemein übliche Bedeutung "Freikörperkultur" für angemessen hielt.

 

Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von CHICO » So 7. Jul 2024, 09:00

Ich halte es für sehr ungebührlich, dass Sie ganz leichten Zweifel an der Realität des Berichts des jungen Manns haben. Insbesondere wenn Sie schreiben: „Ich kenne mich mit Bordellen nicht so gut aus“. Beim nächsten Test dürfen Sie den jungen Mann begleiten.

 
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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Trixi » So 7. Jul 2024, 09:29

Ralf_Natur hat geschrieben:Wenn eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen Personen besteht, dann wird es hier auch unterschiedliche Meinungen zu verschiedenen Aspekten der FKK geben.
Dies setzt dann auch voraus, dass man einen gemeinsamen Konsens finden sollte.
Wenn nun aber Teilnehmer dabei sind, die hierzu nicht bereit sind,weil sie von ihrer Haltung nicht abrücken oder einen Kompromiss zulassen, dann kann man sich in endlosen Schleifen verlieren, sich vielleicht im Ton vergreifen und damit die ganze Arbeitsgruppe und deren Arbeit gefährden.


BildBildBild

 

Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von CHICO » So 7. Jul 2024, 09:33

Hallo, da laut Kritik von Anonymus Regenmacher der letzte Test im Wiesbadener Bordell nicht in tatsächlich öffentlichem Raum stattgefunden hat, machen wir einen neuen Test.

Ich schicke meinen Buttler, JAMES, in das Gelände des hiesigen FKK-Vereins. Er soll feststellen, ob dort noch etwas mehr als einfache Nacktheit gewürzt mit Bier und Würstchen und gelegentlichen kleinen sportlichen Übungen stattfindet. Sollte nichts Weiteres gefunden werden, muss es wohl zu einer Änderung des Vereinsnamens führen. Also nicht mehr Freikörperkultur-Verein sondern Verein Fröhlicher-KasperleKultur. Denn es wird dann nur vorgekaspert, was zum immateriellen Kulturerbe führen soll.

 
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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Eule » So 7. Jul 2024, 14:42

@ Regenmacher
Auf Beiträge von CHICO sachlich einzugehen ist ein zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. CHICO hat nach seinen eigenen Bekundungen kein Bezug zur FKK und ist nicht bereit, sich einer sachlichen Kritik und Diskussion zu stellen. Ich habe den Eindruck, dass er hier nur stänkern will und er uns nur deutlich machen möchte, wie "vornehm" er ist. Vieler User hier können sich vorstellen, welches Persönlichkeitsbild dahinter steckt.

 
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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Eule » So 7. Jul 2024, 15:05

@ Zett
Ich habe dich nicht kritisiert, weil ich weiss, dass dieses bei dir oftmals eine Reaktion auslöst, die nicht im Interesse der Sache liegt. Was ich getan habe, ich habe meinen Eindruck dargestellt, den ich von dir habe. Wenn dieser mein Eindruck nicht korrekt ist, werde ich diesen korrigieren. Nur zurzeit ist er eben so.

Wenn Adolf Koch sich auf die Arbeiterschaft fokussierte bedeutet dieses nicht, dass er Personen aus den anderen Gesellschaftsschichten ablehnte. Was sich jedoch verändert hat, sind die Wohn- und Lebensbedingungen der Arbeiter. Adolf Koch hatte auf diese Veränderungen nicht reagiert und daher war sein Konzept überholt. Ich stimme dir ausdrücklich zu, dass wir in unserer bewegungsarmen Welt und in der einseitig belasteten Arbeitsumwelt wieder einen Adolf Koch benötigen, der hier für einen gesundheitlichen Ausgleich sorgt. Ob dein Lauf, der von dir immer wieder umbenannt wird, hierfür ausreicht, bezweifle ich. Ich habe nicht den Eindruck gewonnen, dass dein medizinisches und anatomisches Wissen hier ausreicht, um ein umfassendes Konzept entwickeln zu können. Jedoch werde ich mir kein kritisches Urteil über deine Laufarbeit erlauben, weil ich hierzu über kein Bildmaterial verfüge, welches mir den Ablauf deines Trainings zeigt. So kann ich nur die Grundidee als gut und erstrebenswert bezeichnen. Ein weitergehendes Urteil treffe ich jedoch noch nicht.

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