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Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

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Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von Konrad R. » Mo 10. Jan 2022, 19:49

Vielleicht hast Du meine Wortwahl mißverstanden. Entwicklung "weg" meint, dass sich das Nacktbaden ohne FKK-Strand allmählich auf weitere Bereiche erstreckt hat.

 

Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von MathiasF » Mo 10. Jan 2022, 20:11

elfe hat geschrieben:Vielleicht promoviert mal ein Soziologe zu diesem Thema und veröffentlicht seine Arbeit.


Und was hast du davon?? So wie es damals war wird es nicht wieder sein. Jetzt ewig über vergangene Dinge zu diskutieren bringt nichts.

 
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Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von Campingliesel » Mo 10. Jan 2022, 20:44

Konrad R. hat geschrieben:Vielleicht hast Du meine Wortwahl mißverstanden. Entwicklung "weg" meint, dass sich das Nacktbaden ohne FKK-Strand allmählich auf weitere Bereiche erstreckt hat.


Ich habe sicher nichts falsch verstanden. Es ging um den kopierten Absatz.

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Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von Bummler » Di 11. Jan 2022, 10:46

elfe hat geschrieben:Die „Ossis“ haben es doch letztendlich geschafft, sich aus dem Zwangsregime eines totalitären Staatssystems zu befreien. Aber nach der Wiedervereinigung haben sie sich offenbar die vorher so hartnäckig erkämpfte FKK-Freiheit relativ widerstandslos aus der Hand nehmen lassen. Ich verstehe das nicht. Ist der Zeitgeist einfach wie ein Orkan über den Osten hinweggebraust und hat alles platt gemacht oder ist es nicht gelungen, diesen traditionellen Freiheitsgedanken an die jüngeren Generationen weiterzugeben? Waren vielleicht andere Dinge vorrangiger? Vielleicht kann das jemand erklären, der diese bedauerliche Entwicklung selbst miterlebt hat.


Nun ja, das kann man wohl nicht so einfach vergleichen.
Schon allein die Formulierung "die Ossis" (die es geschafft haben sich aus dem Zwangsregime...) waren ja eine relativ kleine Gruppe, die sich nicht unbedingt mit der Gruppe derjenigen deckt, die diese "FKK-Freiheit" nutzten. Diese "FKK-Freiheit" war ja eine Selbstverständlichkeit geworden, die übrigens nicht nur von unten, sondern eben auch von oben, also durch hochrangige regierungs- und parteinahe Vertreter errungen wurde. Das war eine Errungenschaft aus den 50-ger Jahren, deren Vorkämpfer Ende der 80-er Jahre keine Bedeutung mehr hatten.

Die sogenannten Bürgerrechtler, die 1989 friedlich für Änderungen in der DDR demonstrierten, haben ja ihre Ziele weitgehend nicht erreicht und sind nach der Wende auch fast vollständig von der politischen Bühne verschwunden. Übrigens meist desillusioniert, weil sie eben nicht den Kapitalismus wollten, der nach der Wende über uns hereingebrochen ist und der durch die Deindustrialisierung des Ostens die größte soziale Katastrophe nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland ausgelöst hat.

Es gab also nur ein paar Splittergruppen von vereinzelten FKK-lern, die sich überhaupt hätten wehren können, was sie ja auch gemacht haben. Freilich gegen einen Gegner und ein System, was völlig moralfrei monetären Prinzipien folgte und solche Interessen rücksichtslos unterdrückte. Da waren die Freunde chancenlos. Dazu kam dann noch das Dilemma des Broterwerbs, dass fundamental jedes andere Thema als nachrangig erscheinen ließ.

Erst jetzt, dreißig Jahre nach der freikörper-kulturellen Katastrophe, haben sich die Bürger soweit an die politischen Bedingungen und Prozesse gewöhnt, das sie überhaupt wieder ihre Interessen formulieren und, wie im Threadthema beschrieben, durchsetzen können.
Erst jetzt gibt es auch wieder geordnete und stabile wirtschaftliche Verhältnisse, die eine Grundlage für die vielfältigen Freizeitbeschäftigungen ist.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig erklären, was damals passiert ist. Jetzt kann das nicht mehr so einfach passieren, dass die Interssen von Gruppen widerstandlos abgebügelt werden. Aber damals waren die meisten völlig orientierungslos, hoffnungslos und mit der Existenzsicherung überfordert.

Schön das diese Zeit vorbei ist, und Kommunalpolitik wieder für die Menschen der Region gemacht werden kann.

 
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Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von riedfritz » Di 11. Jan 2022, 11:36

Schön dass diese Zeit vorbei ist, und Kommunalpolitik wieder für die Menschen der Region gemacht werden kann.
Es ist erfreulich, dass du das so sagen kannst! Das Hauptproblem einer "Revolution" ist, dass meist keine Pläne für die "Zeit danach" also für den Fall des Gelingens, vorliegen und sich auch die "Revolutionäre", die nicht mehr durch ein gemeinsames Ziel geeinigt sind, nämlich der Auflösung der bestehenden Ordnung, plötzlich wieder in Gruppen mit ihren Eigeninteressen zerlegen. Unbelastetes Personal für eine neue Ordnung ist nicht vorhanden. Nach den meisten "Revolutionen", siehe Nordafrika oder ehemalige Sowjetunion ging eine neue Ordnung in Grabenkämpfe oder den Totalitarismus über. So sehr die Bürger der neuen Bundesländer dies bedauern mögen, sie hatten m.E. das Glück, sich an eine viel stärkere Gesellschaft anlehnen zu können, von der aus immense Unterstützung für einen stabilen Übergang geleistet wurde.
Was wäre aus den Ideen geworden, hätte man Russland als Partner gebraucht!?

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Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von Horst » Di 11. Jan 2022, 11:55

Leute, dass geht doch jetzt am eigentlichen Thema vorbei. :roll:

Gruß
Horst

 
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Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von riedfritz » Di 11. Jan 2022, 13:51

Auch ich habe nicht verstanden, wie man aus einem lokalen Thema ein Ost-West-Problem konstruieren kann! :oops:

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Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von Aria » Di 11. Jan 2022, 16:35

Bummler hat geschrieben:Die sogenannten Bürgerrechtler, die 1989 friedlich für Änderungen in der DDR demonstrierten, haben ja ihre Ziele weitgehend nicht erreicht und sind nach der Wende auch fast vollständig von der politischen Bühne verschwunden. Übrigens meist desillusioniert, weil sie eben nicht den Kapitalismus wollten, …
Die Bürgerrechtler haben eben die Rechnung ohne das Volk gemacht, das eindeutig Kapitalismus wollte, trotz der Gefahren, der ihnen das DDR-Regime immer wieder aufzeigte. Deshalb kann niemand in der DDR sagen, er hätte nicht wissen können, was kommen würde. Trotzdem haben die Ostdeutschen Kohl gewählt, weil der ihnen blühende Landschaften versprochen, und nicht Lafontaine, der ihnen gesagt hat, der Annäherungsprozess wird Jahrzehnte dauern, was auch eingetreten ist – du sagst es ja selbst:

Bummler hat geschrieben:Erst jetzt, dreißig Jahre nach der freikörper-kulturellen Katastrophe, haben sich die Bürger soweit an die politischen Bedingungen und Prozesse gewöhnt, das sie überhaupt wieder ihre Interessen formulieren und, wie im Threadthema beschrieben, durchsetzen können.

Ich weiß schon, was jetzt kommen wird: Man habe dem DDR-Regime nichts geglaubt, also auch das mit dem Kapitalismus nicht; und dass sie Lafontaine nicht geglaubt haben, wird als natürlich hingestellt, schließlich haben die Trojaner der Kassandra auch nicht geglaubt. Fest steht: Es war der politische Wille der Mehrheit der Ostdeutschen, die D-Mark und das kapitalistische System zu übernehmen. Punkt.

Bummler hat geschrieben:Schön, dass diese Zeit vorbei ist, und Kommunalpolitik wieder für die Menschen der Region gemacht werden kann.
Wenn du damit diesen Beschluss des Stadtrats meinst, am "Cossi" einen festen Platz für FKK-ler zu installieren und mit einem Erdwall vor Blicken der Textilen zu schützen, dann hat das nichts mit der Reife der Bevölkerung zu tun, sondern mit dem gesellschaftlichen Wandel: Statt der bisherigen friedlichen Koexistenz von Nackten und Textilen wird wieder separiert. :shock:

 

Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von elfe » Di 11. Jan 2022, 17:12

@Bummler
Danke für Deinen sachlichen Beitrag, damit kann man wirklich etwas anfangen.

BG elfe

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Re: Leipziger Stadtrat stimmt für FKK-Strand am "Cossi"

Beitrag von ynda » Di 11. Jan 2022, 18:06

Aria hat geschrieben:Trotzdem haben die Ostdeutschen Kohl gewählt, weil der ihnen blühende Landschaften versprochen,

Das Versprechen hat er doch gehalten, überall dort wo ein Betrieb kaputt gegangen, endgültig geschlossen wurde,
überall dort wo Menschen wegen mangelnder Zukunft Ihre Häuser verlassen haben, blühte die Landschaft! War
zwar meist Unkraut, aber immerhin. Haben auch die Wessis geglaubt!
Und was Lafontaine anführte, auch das dies alles sehr sehr viel Geld kosten würde, wollte doch niemand hören, auch
die Wessis nicht.
Das ist wie heute, jeder, naja fast jeder, glaubt am liebsten das, was er hören möchte, nie das was am wahrscheinlichsten
ist. Menschen halt, die sind so ;)
Und können wir jetzt wieder zum See kommen, eventuell, vielleicht, möglicherweise ?!

Was ist da passiert?
Vorher: Das FKK Schild wurde von wem auch immer so nach und nach derart ramponiert, das es irgendwann
weg war. Die Besucher badeten vorher und nachher textil und nackt lustig wo jedem es beliebte.
So weit, so gut.
Und jetzt? Die Stadt räumte den Nackten die für sich sein wollen ein Areal ein, sogar mit Erdwall (Wie hoch
eigentlich, 10 Meter oder wie?) und ansonsten darf, städtisch ausdrücklich erlaubt, jeder wie Ihm beliebt am
ganzen See, wie vorher auch, nackt oder angezogen baden und sich sonnen.
Wo ist da jetzt da das Problem :?

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