Mixed Zones

[Arno]

Gegenseitige Toleranz ist das Zauberwort.
Im täglichen Leben erleben wir alle Situationen wo Toleranz gefragt ist. Warum sollte dies ausgerechnet beim FKK, Nacktwandern etc. anders sein?

Das Wort "Toleranz" hat für mich einen zwiespältigen Inhalt. Übersetzt heißt tolerieren dulden. Wenn manN wobei auch immer nur geduldet wird, kann das schnell vorbei sein. Die FKK - Strände an der Ostsee aus DDR-Zeiten sind nur allzu schnell geschrumpft.
"Verstehen" ist viel besser, zeigt Interesse am Mitmenschen und fördert so ein gemeinsames Miteinander, im Kontext hier eine "Mixed Zone".
Wenn mein(e) textile(r) "StrandburgnachbarIn" versteht, warum ich lieber nackt bin, wenn ich ihr/ihm das also erkläre und umgekehrt, wenn ich verstehe, warum er oder sie nicht nackt sein möchte, gelingt ein gemeinsamer Tag am Strand viel besser, als wenn manN sich "nur" duldet und im schlechtesten Fall Vorurteile pflegt.
Das Ergebnis, das gegenseitige Verständnis, trägt viel länger, als das bloße tolerieren. Es setzt Interesse voraus, kann zu Diskussion und vielleicht auch Umdenken führen (ohne das ein Überzeugen im Vordergrund stehen muss).

[Online Phragmites]

Nacktheit i. ö. Raum ist grundsätzlich erlaubt!

Nacktheit im öffentlichen Raum ist ggf durch Verordnungen ausdrücklich verboten oder wird je nach Örtlichkeit des öffentlichen Raums als ordnungswidrig verfolgt

[CHICO]

Selbstverständlich ist mehr als nur Tolerieren immer besser. Toleranz bestimmt eben nur die „Untergrenze der Zulässigkeit" der Nacktheit anderen gegenüber; aber diese Untergrenze muss es eben geben. Einen Rechtsanspruch auf mehr, wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von einem Rechtsanspruch reden kann, gibt es eben nicht. Toleranz zeigen - auch im Sinn von nur „Dulden“, kann aber gut der Anfang von mehr bis hin zur Zustimmung, Akzeptanz und ggf. Nachahmung sein.

[norbert]

... manN ...

Was bedeutet dieses man mit dem großen N am Ende?
Dachte erst, es wäre ein Tippfehler, da du es aber 2x so schreibst, war es sicherlich mit Absicht.

[CHICO]

@Phragmites

Eine „ordnungswidrige Verfolgung“ ist zu allererst nur die Rechtsauffassung einer Ordnungsbehörde. Diese überprüft bei Interesse des Betroffenen dann ein Gericht. Ich habe einschlägige Erfahrungen, dass sich die Ordnungsbehörde eben mit ihrer Rechtsauffassung auch irren kann.

[Arno]

Selbstverständlich ist mehr als nur Tolerieren immer besser. Toleranz bestimmt eben nur die „Untergrenze der Zulässigkeit" der Nacktheit anderen gegenüber; aber diese Untergrenze muss es eben geben. Einen Rechtsanspruch auf mehr, wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von einem Rechtsanspruch reden kann, gibt es eben nicht. Toleranz zeigen - auch im Sinn von nur „Dulden“, kann aber gut der Anfang von mehr bis hin zur Zustimmung, Akzeptanz und ggf. Nachahmung sein.

Ich teile Deine Auffassung, wenn es um einen "Rechtsanspruch" bzw. eine gesetzliche Regelung geht. Ein Gesetz kann nur erlauben und in dem Sinne dulden, oder verbieten - nach dem Motto: was nicht verboten ist, ist erlaubt.
Wenn es um ein Miteinander geht, dann ist Verstehen der nächste Schritt. Da sind wir uns auch einig.

[Online Phragmites]

gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen "mixed zone" und "clothing optional" ?

[Online Arko]

Nein, kein Unterschied. Bezeichnet in beiden Fällen die Möglichkeit, an einem Strand oder See bzw. einem Abschnitt dort Badeklamotten tragen oder nackt sein zu dürfen.
Was dann dazu führt, dass Textiler und Nackte dort sich das Gelände teilen.

[riedfritz]

„ordnungswidrige Verfolgung“

Wenn du schon Rechtsfragen erklären willst, dann solltest du aber auch präzise formulieren: "ordnungswidrige Verfolgung" wäre ein Übergriff einer Ordnungsbehörde, wobei dieser Übergriff sicher nicht im Ordnungswidrigkeitenrecht geregelt ist!
Was du wahrscheinlich meinst, ist die Ahndung / Verfolgung einer Ordnungswidrigkeit aufgrund einer bestehenden Verordnung.

[Hannes]

..."Verstehen" ist viel besser, zeigt Interesse am Mitmenschen und fördert so ein gemeinsames Miteinander, im Kontext hier eine "Mixed Zone".
Wenn mein(e) textile(r) "StrandburgnachbarIn" versteht, warum ich lieber nackt bin, wenn ich ihr/ihm das also erkläre und umgekehrt, wenn ich verstehe, warum er oder sie nicht nackt sein möchte, gelingt ein gemeinsamer Tag am Strand viel besser, als wenn manN sich "nur" duldet und im schlechtesten Fall Vorurteile pflegt.
Das Ergebnis, das gegenseitige Verständnis, trägt viel länger, als das bloße tolerieren. Es setzt Interesse voraus, kann zu Diskussion und vielleicht auch Umdenken führen (ohne das ein Überzeugen im Vordergrund stehen muss).

Schön beschrieben und absolut richtig, aber bevor man verstehen kann, muss man Informationen bekommen.
Die bekommt man nur, wenn man eine gewisse Bereitschaft mitbringt, sich dafür interessiert und offen für das Thema ist.
Wie du es ja auch schon erwähnt hast. Nur für mich liegt genau hier der Hund begraben; viele haben gar kein Interesse am Naturismus!

Ich glaube, um Freude am FKK und Naturismus zu empfinden, braucht es die Bereitschaft, es auszuprobieren und einen Menschen,
der einen an die Hand nimmt. Das geht in der Familie , wenn die Kinder noch klein sind sicher einfacher, als später, wenn beide erwachsen sind.
So war es jedenfalls bei mir, ich habe FKK in der Familie im Grundschulalter kennen gelernt, habe dann mit Beginn der Pubertät
eine lange Pause gemacht mit nur ab und zu Nacktsonnen und Nacktbaden und bin jetzt wieder so weit, dass ich so oft wie möglich
nackt bin und auch nackt unterwegs sein möchte.
Und ich versuche natürlich in meinem persönlichen Umfeld so oft wie möglich und angebracht, Informationen zum Thema
zu geben und Fragen zu beantworten, damit das Verständnis für den Naturismus wachsen kann.
Mehr kann man nicht tun.