Aria hat geschrieben:Stimmt, aber die Gesellschaft hat trotzdem um die Erektion ein Tabu errichtet, das vermutlich stärker ist als alle anderen. Jedenfalls ist eine Erektion ein absolutes no go in der Öffentlichkeit, ob in Natura oder auf dem Bild spielt keine Rolle: Im ersten Fall ist es Exhibitionismus, im zweiten Pornografie.
Ich wundere mich darüber, anderen hinterfragen es nicht und nehmen es einfach als gegeben hin. Auch eine Möglichkeit durchs Leben zu gehen.
Die Gesellschaft macht nicht nur aus einer Errektion ein Tabu-Thema, sondern, so finde ich, aus der ganzen, männlichen Nacktheit. Oder sieht man viele nackte Männerkörper in der Werbung oder sonst wie in den Medien? Und wenn, dann wird es gleich in die homoerotische Ecke/Schublade gesteckt.
Versuche doch mal ein Mann nackt durch eine Fußgängerzone zu laufen. Da kommt gleich die Ordnungsmacht und der Mann in den Knast, da er ja ein Exibitionist sei.
Wenn eine Frau das Gleiche macht, bekommt sie eher noch Blumen, bewundernde Blicke und die Ordnungsmacht kommt, bestenfalls, mit einem Mantel oder einer Decke, damit die Arme nicht friert.
Auf die unterschiedlichen, verbalen Äußerungen möchte ich jetzt, hier nicht eingehen.
Es geht mir um den Sachverhalt.
Ich finde, aus diesem Grund, weil die männliche Nacktheit als Offensiv, als Angriff gewertet wird und die weibliche eher in die Ecke des Schönen, des mutigen (Was diese Frau sich traut!), des frechen und vielleicht des positiv Abnormalen gewertet wird, wird man, als FKK-Anhänger und Mensch, der zu seinem Körper steht und gerne die Freiheit des Nacktseins genießt, stigmatisiert und ausgegrenzt.
Nicht, daß ich jetzt nackt durch eine Fußgängerzone laufen wollte, aber wenigstens unbefangen und ohne schlechtes Gewissen im Wald, am Flußufer oder an einem Badesee, würde ich mich gerne bewegen können. Besonders als einzelner Mann, der ohne weibliche Begleitung seiner Leidenschaft nachgeht. Denn, ist eine Frau dabei - oder wenigstens in einer Gruppe - , dann ist es gleich etwas anderes.