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FKK angesichts der Psychologie

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von dario94 » Di 24. Nov 2020, 15:31

Ich freue mich, dass so einige das Gefühl nachempfinden können oder es selber so erleben und leben!

Danke für den Buchtipp!

Ich möchte dazu sagen, dass es ein sehr schönes Thema ist!

Beste Grüße!

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Mark11 » Do 26. Nov 2020, 08:32

vielen Dank für eure tollen Erfahrungen und Meinungen dazu. @Dario du hast es sehr genau beschrieben wie die meisten von uns sich dabei gefühlt haben. :)
Ich gehöre selber zu denjenigen, die ihnen nicht klar ist warum FKK Spaß macht. Freiheit, Aufregung, Abenteuer, Stress am Anfang, dann Entspannung nach gewisser Zeit, dabei gab es aber komischerweise für mich als Anfänger keinerlei Schamgefühle....diese Gefühle kamen alle auf mich zu, als ich zum ersten Mal zum FKK Strand gegangen bin. Zeigelust wie da oben erwähnt wurde? da bin ich bissel skeptisch! Ich war die ganze Zeit auf der Suche nach einem Strand wo es kaum Leute gab, damit ich mich das zutrauen kann! Ich gehörte als Kind zur Familie, die mir beigebracht haben, ich darf meinen Körper nur der Partnerin oder dem Arzt zeigen und mehr nicht :D
Daher stimme ich völlig zu, dass das ganze mit der Erziehung und gesellschaftliche Normen zu tun hat. Glaubt mir, dieser Konflikt ist unheimlich schwer, alleine dieses " aus eigener Haut herauszukönnen " ist sehr stressig! Deswegen je mehr ich locker mit der Nacktheit bin, umso besser fühlt man sich dabei. :) Habt einen schönen Tag ;)

 

Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Naturpaar6568 » Do 26. Nov 2020, 09:03

In diesem Thread geht es um FKK im Zusammenhang mit Psychologie. Da fällt mir ein Ereignis ein, das mich auch heute noch total irritiert:

Ich kann getrost von meiner Frau und von mir sagen, dass wir seit 50 Jahren völlig unverklemmte Nudisten sind. Uns geht es weder um Zeigelust, noch um Spannen oder was sonst noch. Wir wolllen ganz einfach nackt sein, uns sonnen, baden, ausruhen, passend zu unserer Gesundheit Sport treiben (da gibt es bei bei meiner Frau ein paar Einschränkungen) und uns ohne Kleidung wohlfühlen.
Als wir vor circa drei Jahren mal wieder in der Kristalltherme Bad Klosterlausnitz waren, war es wie so oft wahnsinnig voll, und wir hatten Probleme, hinter der Dr.-Eisenbarth-Sauna zwei freie Liegen zu bekommen. An Plätze auf der Balustrade war gar nicht zu denken. Es ist schon immer unsere Gewohnheit, nackt aus der Umkleide zu kommen und dann die Plätze zu suchen. Eine Liege war noch frei. Klar, dass meine Frau diese erst einmal belegte, und ich wollte weiterschauen.
Die große Mehrheit der Badegäste auf den Liegen hatte, obwohl ja in der gesamten Therme zu dieser Zeit textilfrei war, Bademäntel an oder hatte sich in Badetücher eingewickelt. Etliche glotzten mich richtigehend an (ich hatte zumindest das Gefühl) und plötzlich hatte ich das Gefühl, als Einziger nackt zu sein und etwas verkehrt zu machen. Hätte ich eine Badehose dabei gehabt - ich hätte sie wahrscheinlich angezogen. Wie bekloppt!!!
Sicher werdet ihr als FKKler*innen meine Reaktion verwunderlich finden. Sie war auch völlig absurd, und ich kann sie mir bis heute nicht erklären. Was meint ihr dazu?

LG Wolfgang von Naturpaar6568

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Tim007 » Do 26. Nov 2020, 10:27

Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Mir ist das witzigerweise in Prerow so ergangen, und zwar in dem Bereich, in dem seit Jahrzehnten Nacktheit üblich ist. Nackt hatte ich meine geliebte Strandwanderung unternommen. Die anderen waren auch weitestgehend nackt. Alles kein Problem. Als ich umkehrte, ging es auf 19 Uhr zu. Auf einmal war keiner mehr nackt, von mir abgesehen. Die meisten brachen auf. Ich gegen den Strom. Und plötzlich hatte ich das gleiche Gefühl: als Einziger nackt zu sein und etwas falsch zu machen. Auch fühlte ich mich angestiert. Paradox.

Menschen sind schon merkwürdige Wesen.

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Hans H. » Do 26. Nov 2020, 13:33

Naturpaar6568 hat geschrieben:Die große Mehrheit der Badegäste auf den Liegen hatte, ... , Bademäntel an oder hatte sich in Badetücher eingewickelt. Etliche glotzten mich richtigehend an (ich hatte zumindest das Gefühl) und plötzlich hatte ich das Gefühl, als Einziger nackt zu sein und etwas verkehrt zu machen. Hätte ich eine Badehose dabei gehabt - ich hätte sie wahrscheinlich angezogen. Wie bekloppt!!!
Sicher werdet ihr als FKKler*innen meine Reaktion verwunderlich finden. ...
Kann ich nachempfinden, weil man immer der Außenseiter ist, wenn man abweicht von den anderen und in diesem Fall eben noch besonders, weil gefühlsmäßig Nacktheit eben immer (auch für gewohnte FKKler) noch etwas Besonderes ist, weil sie ja nur in begrenzten Bereichen toleriert wird. So hat bei den Blicken man schnell das Gefühl, in so einen nicht mehr tolerierten Bereich gelangt zu sein.

In den letzten Jahren, wenn ich auf Reisen Saunas besucht habe (meistens in Hotelanlagen, die ich gezielt für die Übernachtungen entsprechend ausgesucht habe), habe ich zu solchen Erkundungsrundgängen, um zu sehen, wo welche Sauna (welche Temperatur), welches Dampfbad, die Whirlpools, die verschiedenen Ruhebereiche etc. sind, einfach Handtücher und Bademantel in einem Beutel an den Haken neben einer Sauna hängen gelassen, so dass ich kein Handtuch vorhalten konnte, wenn in einem Bereich die Leute blöd geschaut haben. Das ist dann erst einmal etwas aufregender, wenn tatsächlich so geschaut wird, aber man stellt fest, mehr als Blicke sind es dann auch wieder nicht und fühlt sich dann plötzlich wieder so frei wie am Nacktbadestrand, weil man nicht mehr ständig den Unterarm mit darüber hängendem Handtuch vor den Bauch hält. Ich denke, diese Erfahrung passt zur Titelfrage nach der Psychologie. Ich kenne mich ja ein Wenig aus in dem Fach, aber das ist dennoch schwer zu ergründen, vor Allem wenn man als Jahrzehnte langer FKKler da dennoch nicht mehr über der Sache steht.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Mark11 » Do 26. Nov 2020, 18:12

Mir ist was aufgefallen....ich habe das Gefühl, als ob wir bei einer Vorstellungsrunde in einer psychiatrischen Sitzung sind und jeder erzählt von seiner/ihrer Sucht :lol: nur unsere Sucht da ist FKK :D

 

Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Naturpaar6568 » Do 26. Nov 2020, 18:16

Nöö, ich habe nur berichtet, welche unerklärliche Auswirkung die Sucht bei mir gehabt hat. :P

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von dario94 » Mo 30. Nov 2020, 15:13

Auch ich fühle mit euch.. mir ist auch schon ein paar mal passiert, dass ich im Wellnessbereich des Hotels der einzige nackte war. Obwohl man mich darauf hinwies, dass im gesamten Wellnessbereich textilfrei ist. Blöd nur wenn das niemand kontrolliert und befolgt..

Wusste in dem Moment auch nicht, mache ich gerade was falsch oder.. dementsprechend wurde ich auch blöd angeschaut. Fühlt man sich dann natürlich nicht so wohl..

Lg!

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Wasserbüffel » Di 1. Dez 2020, 00:29

Hans H. hat geschrieben: ... aber man stellt fest, mehr als Blicke sind es dann auch wieder nicht und fühlt sich dann plötzlich wieder so frei wie am Nacktbadestrand, weil man nicht mehr ständig den Unterarm mit darüber hängendem Handtuch vor den Bauch hält....


Kann ich voll bestätigen: Ein paar Blicke, vielleicht. Kann man die nicht einfach ignorieren? Man kann, und dann kommt das Gefühl der Freiheit, wie von Hans H. beschrieben.

Und nach 3 Minuten kommen auch keine Blicke mehr, denn es gibt nichts wirklich Neues zu entdecken.

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von HTJ » Di 1. Dez 2020, 12:06

Tim007 hat geschrieben:
HTJ hat geschrieben:Ich habe ja an dieser Stelle die Theorie aufgestellt, daß alle Menschen eine natürliche Zeigelust haben. Nur das Schamgefühl hindert die meisten Menschen daran, dies auch auszuleben.


Ist das so?
Gäbe es die von Dir erwähnte Zeigelust ohne Schamgefühl?
Und wie verhieltest Du Dich auf einer einsamen Insel? Blieben die Klamotten an, da es keinen gäbe, dem Du Dich zeigen könntest?



Ein interessanter Gedanke. Vielleicht mal ein Gedankenexperiment: Alleine zu Hause nackt unter der Dusche. Wäre da auch ein Gefühl von Freiheit? Eigentlich nicht. Nun könnte man ja sagen: Naja, Freiheit ist, wenn man Licht und Luft an seinen Körper lässt. Wieder ein Gedankenexperiment: Nackt unter Menschen in einer Nacktbade-Therme. Ist nicht hier auch ein Gefühl von Freiheit? Und wie ist das, wenn man allein nackt wandert?
Vielleicht kann man sagen: Ein Gefühl der Freiheit ergiebt sich, wenn man nackt unter anderen Leuten ist, oder an Orten, wo es in unseren Kulturkreis nicht üblich ist. Es ist so wie Tim007 sagt: Ohne Schamgefühl kein Freiheitsgefühl.
Warscheinlich ist es so: Man hat in Sachen Nacktheit ein großes Schamgefühl. Ist man nun in den von mir genannten Situationen nackt und merkt, daß man sich dafür nicht schämen muß, so fällt mit dem Schamgefühl eine gewaltige Last von einem. Dies ergiebt dann das Gefühl von Freiheit.

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