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Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Naturpaar6568 » So 5. Jul 2020, 21:40

Wir haben 39/36 Jahre unseres Lebens in der DDR verbracht. In dieser Zeit haben wir Filme wie "Die blaue Lagune" oder "Griechische Feigen" aufgesogen. Schließlich hatten wir als Leipziger Westfernsehen, wenn auch die Bildqualität zeitweise verheerend schlecht war.
Nach 1990 haben wir selbstverständlich das Angebot der Freizügigkeit genutzt, haben eine Erotikmesse besucht, Sexzeitschriften gelesen, im Erotikshop eingekauft und waren zu einer groß inszenierten Stripteaseshow. Die glich aber eher einer reißerischen Fleischbeschau.
Soweit sogut. Seitdem haben wir aber in diesem begrenzten Zeitraum deutlicher als die "Wessis" unter Euch, für die das alles schon Normalität war erkennen müssen, wie die deutsche Öffentlichkeit immer mehr der konservativen Prüderie verfällt. Die betrifft aber Ost und West gleichermaßen. Nackte oder zumindest leicht bekleidete Schönheit wird sofort sexualisiert, und der Protest dagegen ist allgegenwärtig.
Wir glauben, dass auch der Rückgang der FKK-Bewegung mit dieser Tatsache im Zusammenhang steht.

LG Naturpaar6568

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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Aria » So 5. Jul 2020, 21:42

Free2015 hat geschrieben:In den 1950er Jahren gab es auch "Liane, das Mädchen aus dem Urwald", mit einer barbusigen 15jährigen Marion Michael im Lendenschurz, freigegeben ab 10. Heute undenkbar. Dazu dann noch "Liane, die weiße Sklavin", FSK 12.
Ich habe nachgelesen: "Liane, das Mädchen aus dem Urwald" wurde nach 3 Schnitten zuerst für 10-jähriger freigegeben, dann für 16, 12, 10, in den 1970er Jahren schon für 6 und ab 1990 ist der Film wieder ab 12 Jahre freigegeben.

Ich finde, da kann man sehr schön sehen, wie der Zeitgeist sich änderte.

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Campingliesel » So 5. Jul 2020, 23:32

@Naturpaar6568

Nach 1990 haben wir selbstverständlich das Angebot der Freizügigkeit genutzt, haben eine Erotikmesse besucht, Sexzeitschriften gelesen, im Erotikshop eingekauft und waren zu einer groß inszenierten Stripteaseshow. Die glich aber eher einer reißerischen Fleischbeschau.
Soweit sogut. Seitdem haben wir aber in diesem begrenzten Zeitraum deutlicher als die "Wessis" unter Euch, für die das alles schon Normalität war


Hab ich das nicht erst neulich geschrieben, daß sich im Osten die Leute noch viel mehr auf all diesen Sex-Kram gestürzt haben? Es mag zwar im Westen auch Leute gegeben haben, für die das als was NOrmales war, aber längst nicht alle und überall. Sowas gab es höchstens in Großstädten wie Erotikmessen, Erotikshops. Sexzeitschriften habe ich auch nie gelesen. Mein FReund, der ja vor mir nur als Junggeselle lebte, hatte sicher DVD-Sexfilme zu Hause, aber das braucht er jetzt nicht mehr, hat die alle weggegeben.

Aber wie ich auch schon bemerkt habe, hat wohl im Osten diese anfängliche Begeisterung für diese Sachen nachgelassen und wie Du auch schreibst, daß die deutsche Gesellschaft sich gegen die Sexualisierung wehrt. Das ruft eben diese heutige Prüderie hervor, weil die meisten Leute eben nichts damit zu tun haben wollen.
Und genau deswegen geht auch die FKK im Westen ähnlich wie im Osten zurück, weil sie ja auch oft in diesem Zusammenhang gesehen wird. Trotzdem hat sich im Osten doch noch einiges an der FKK erhalten, weil es eben schon immer die offenen und freien Plätze gab und nicht nur die vereinsabhängigen wie die meisten im Westen.

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von riedfritz » Mo 6. Jul 2020, 06:25

offenen und freien Plätze gab und nicht nur die vereinsabhängigen wie die meisten im Westen.
Wie kannst du uns nur immer wieder die Mär von der Überzahl der vereinsabhängigen FKK-Plätze auftischen?

Viele Grüße,

Fritz

 

Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von guenni » Mo 6. Jul 2020, 09:44

Campingliesel hat geschrieben:Sowas gab es höchstens in Großstädten....Erotikshops...

sowas gab es auch bei beate uhse, die mit ihrem versandhandel schon in den 60er jahren sehr erfolgreich war

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von riedfritz » Mo 6. Jul 2020, 09:52

....bei beate uhse, die mit ihrem versandhandel ..............
die haben ihre Päckchen sogar in neutraler Verpackung verschickt, damit niemand ins Gerede kam.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Zett » Mo 6. Jul 2020, 13:13

Eule hat geschrieben:@ Zett
Ich habe ja nichts dagegen, wenn du eine irrige Information richtig stellst. Nur sollte diese dann wirklich zutreffen.

Das Smartphone wurde von IBM 1994 eingeführt und Ende der 1990-ger Jahre einigten sich die Hersteller auf einen Standard. In den 1970ger Jahren gab es somit noch keine Smartphone und somit auch kein Zugriff auf das Internet. In den Sexshops konntest du als Erwachsener nicht nur Softpornos leihen, sondern auch die "ganz harten".
Deine gewohnt sinnlose Haarspalterei und Herauswinderei.

Eigentlich schade um jedes Wort, das man mit Dir wechselt, weil Du Dich einfach wieder - jede Logik verweigernd - wegwinden wirst. Aber zur Erinnerung:

S. 16 äußerst sich Hans H. gegenüber Campingliesel:
Hans H. hat geschrieben:Die waren in den 1970er Jahren, als ich an der Uni war, genauso leicht verfügbar. Das Ausleihen war kostengünstig und problemlos, wenn man über 18 war.

Ich habe ihn (2 mal, zuletzt S. 29) erwidert:
Zett hat geschrieben:Wenn man in den 70ern nur gegen Bezahlung, nur als Erwachsener, nur in einer Großstadt wenige, meist noch recht softe Pornos ausleihen konnte, ist das für Dich [gemeint ist hier Hans H.] quantitativ das Gleiche, als wenn heute jedes Kind mit Smartphone mit 2 Klicks kostenlos nahezu unzählige härteste Pornos reinziehen kann!!!

Danach! (Letzter Satz S. 29) möchtest Du meine Sicht widerlegen mit Deinen Worten:
Eule hat geschrieben:Die Aussage von Hans H. kann ich im vollen Umfang als so richtig bestätigen.

Selbst wenn Du in Deiner Krümelkackerischen und windenden Art dich auf die unmittelbare Zeit (im Gegensatz zu meinem geäußerten "heute") nach der Wende und nicht allgemein auf die Zeit nach der Wende (in der wir uns auch heute noch befinden) beziehen willst, ist es ebenfalls ein völliges Verleugnen von Realität, die Verfügbarkeit von Pornos im Internet in den 90er Jahren (ohne Alterskontrolle, ohne Beschränkung auf Großstädte, ohne Ausleihgebühren) gleichzusetzen mit der Pornoverfügbarkeit in den 1970er Jahren. Dass kurz nach der Wende zusätzlich auch noch viele Sexshops existierten, kommt zusätzlich noch hinzu.

Dass Du diese eure gravierenden Realitätsverzerrung nun auch noch auf Biegen und Brechen wegleugnen willst, zeigt mehr denn je Deine extreme Abgewandtheit von Realität als Prinzip.
Du schwebst im Wolken-Kuckuksheim und träumst Dir Deine Realität zurecht. Und genau das werft ihr dann auch noch anderen vor - ein Musterbeispiel von psychologischer Projizierung.

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Eule » Mo 6. Jul 2020, 15:37

@ Aria
Du darfst die damaligen moralischen Ansichten nicht aus dem heutigen Blickwinkel betrachten. Das heißt: Wenn etwas damals weit verbreitet war, dann war das kein Fehlverhalten mehr, sondern Standard.
Dieses war Standard der guten bürgerlichen Moral. Es gab durchaus Menschen, die nicht nur dem Bildungsbürgertum entstammten, die diese Haltung nicht vertraten.

Eule hat geschrieben:
Auch wenn in der allgemeinen gesellschaftlichen Grundströmung der Konservatismus vorherrschte, so gab es in den 1950ger Jahren schon breite Kreise, die diesen Konservatismus in Frage stellten und bekämpften.
Hier von breiten Kreisen zu sprechen, geht nicht, denn wären sie wirklich so viele, die anders dachten, hätte es die obigen Vorkommnisse nicht geben dürfen.
Du solltest bitte berücksichtigen, dass es zwischen der Erkenntnis, dass eine Einstellung oder Haltung falsch ist, und deren Umsetzung in die breite Öffentlichkeit und in das Gesetzesvorhaben immer eine lange Zeit besteht.

Der Zeitgeist ändert sich nicht an einem Wahlsonntag. Hier gab es also einen längeren Vorlauf.

Es mag zwar verlockend sein, aber die 68ger Revolte hatte in der Bevölkerung keine Verankerung. Die guten Bürger mit ihrer bürgerlichen Moral standen der 68ger Revolte ablehnend gegenüber. Die politische Diskussion, die auch zu einer Veränderung des Sexualstrafrechts führten, kannst du nicht zwingend mit der 68ger Revolte verbinden.

Die Wahrheit liegt nicht in der Mehrheit der Bevölkerung. Aus einer Mehrheit lässt sich auch nicht unbedingt ein verbindlicher Standard ableiten. Dieses gilt auch in Fragen der Sexualität und der Moral.

Eule hat geschrieben:
Dass die Nacktheit gegen den Schönheitswahn, ich denke besser Jugendwahn, steht, ist aus der Sache selbst verständlich. Denn in der Nacktheit kann man keine Schönheitsfehler verstecken. Hier ist darauf zu achten, dass dieser Schönheitswahn oft hinter einer moralischen Aussage versteckt wird, um gegen die Nacktheit als solches zu argumentieren.
Nein. Auch die FKK-Bewegung der 1920er Jahre bevorzugte genauso schöne Körper wie die der 1970er Jahre – schaue bitte im FKK-Museum nach.
Aria, ein Schönheitsideal hat es schon immer gegeben. Dieses lässt sich schon in der frühen Steinzeit nachweisen. Den Begründern der FKK ging es nicht um den schönen Körper, es ging ihnen um den gesunden und natürlichen Körper.

Wer sein Leben nach dem Prinzip des Laissez-faire aufbaut und ausrichtet, der kann nur scheitern. Und die 68ger Revolte war eine Revolte zum Laissez-faire und darum hatte sie keine tragende Rolle gespielt.

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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Aria » Mo 6. Jul 2020, 15:50

Es wird hier immer wieder auf Kinder hingewiesen, die per Smartphone angeblich mit 2 Klicks Pornos sehen könnten. Dazu sage ich Folgendes: Die für Kinder geeignete Smartphones besitzen normalerweise einen kindergerechten Webbrowser, der Pornos und Ähnliches abblockt. Kinder können selbst auch keinen Vertrag mit dem Provider abschließen, das müssen Eltern für sie erledigen. Sie sind auch dafür verantwortlich, was ihr Kind damit macht, d.h. regelmäßige Kontrollen sind ein Muss. Tun sie das nicht, kann das gleichbedeutend sein mit „ein Pornoheft zu Hause herumliegen lassen“.

In diesem Land sind die Rollen klar verteilt: Eltern haften für ihre Kinder, nicht der Staat. Der kann nur dann an ihre Stelle treten, wenn sie sich als ungeeignet erwiesen haben.

Wo also ist das Problem?

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Eule » Mo 6. Jul 2020, 18:56

@ Aria
Völlig richtig, was du da sagst. Aber viele Eltern fühlen sich überfordert, eine entsprechende Sperre festzulegen und viele Kinder/Jugendliche können die Sperren einfach umgehen.

Ich empfinde es mehr als ärgerlich, dass die Seiten von fff mit pornographischen Angeboten überschwemmt werden. Nach meiner Meinung müsste man hier die Provider in die Verantwortung nehmen, derartiges nicht zuzulassen. Hier brauchen wir eine sehr klare Konkretisierung der entsprechenden Gesetze und Verordnungen, die mit einer sehr deutlichen Strafandrohung versehen sein muss, damit die Provider dieses auch wirklich ernst nehmen.

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